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Ein Projekt der Boomjahre
Zentrumsüberbauung Ruopigen vollendet
1. April 2005 - Fabrizio Brentini
Eine grosse Grünfläche zwischen den Ortschaften Reussbühl und Littau gab man zu Beginn der sechziger Jahre für eine Gesamtüberbauung frei. Aus dem 1962/63 durchgeführten Wettbewerb ging Dolf Schnebli mit Tobias Ammann als Sieger hervor. Den Plan für die Zentrumsüberbauung Ruopigen stellte man an der Expo 64 in Lausanne als einen vorbildlichen urbanistischen Entwurf aus, weshalb er in der Folge als Expo-Plan bezeichnet wurde. Auch wenn einiges revidiert wurde, konnten die Architekten etliche Bauten realisieren, so in den siebziger Jahren ein grosses Primarschulhaus und zwischen 1983 und 1987 zahlreiche «Unités» samt Umgebungsarchitektur, die eine strikte Trennung von Fussgängerzonen und Autozufahrten vorsah. Weitere renommierte Architekten wie Scheitlin und Syfrig ergänzten das Ensemble, bis im vergangenen Herbst das Luzerner Büro TGS Partner Architekten mit dem Gebäude der Gemeindeverwaltung den letzten Baustein setzen konnte. Bei diesem Neubau handelt es sich um einen zur Umfahrungsstrasse orientierten hohen Riegel, der mit einer etwas geschmäcklerisch geratenen, rasterförmigen Metall- Glas-Haut eingekleidet wurde. Obwohl die Überbauung ein wichtiges Zeugnis der städtebaulichen Euphorie in den Boomjahren ablegt, sucht man selbst in der neusten Publikation von Angelus Eisinger über den Städtebau in der Schweiz von 1940 bis 1970 vergeblich einen Hinweis auf den Ruopigen-Plan.
Für den Beitrag verantwortlich: Neue Zürcher Zeitung
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