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Eine Landmarke am Stadtrand
Das Bürohochhaus Obsidian als urbanes Zeichen Altstettens
30. Oktober 2004 - Martino Stierli
In Zürich werden wieder Hochhäuser gebaut. Nachdem die Stimmberechtigten 1984 die gesamte Innenstadt mit einem Hochhausverbot belegt hatten, ist der Bautypus in jüngeren Jahren wieder in Mode gekommen. Doch erst im November 2001 präsentierte die Stadt ein neues Leitbild, in dem die Gebiete ausgewiesen werden, wo Bauten über 25 Meter Höhe zugelassen sind, die in Zürich als Hochhäuser gelten. Das soeben erstellte 52 Meter hohe Bürogebäude Obsidian an der Hohlstrasse beim Bahnhof Altstetten ist das erste Hochhaus, das nach den neuen Richtlinien entstand. Es handelt sich um einen architektonisch höchst ansprechenden und städtebaulich bedeutungsvollen Neubau. Bauherrschaft ist die Anlagestiftung Pensimo, Zürich, gebaut wurde von der St. Galler Generalunternehmung BPM AG, geplant haben die Architekten Baumschlager Eberle Anstalt, Vaduz, Hauptmieter ist die international tätige Helbling-Gruppe.
Der gesamte Baukörper ist mit einer Glashaut überzogen. Sie verkörpert Leichtigkeit und, durch ihre dunkle, bisweilen schwarz oder grün wirkende Tönung, zurückhaltende Eleganz. Im Grundriss besteht der Bau aus zwei ineinander geschobenen Rechtecken, deren Situierung sich aus der Lage des Bauplatzes zwischen der Hohlstrasse und den Bahngleisen ableitet. Darüber erheben sich ein sechsgeschossiger Gebäudeteil, der die Traufhöhe der benachbarten Bürohäuser aufnimmt und sich den Gegebenheiten des Quartiers anpasst, sowie der eigentliche Turm mit seinen fünfzehn Geschossen. Diese sind an der Höhe der metallgerahmten Glas-Paneelen ablesbar. Dieser Raster erstreckt sich gleichmässig vom Erdgeschoss über die gesamte Aussenfassade und wird lediglich von drei Eingangszonen aus hellem Beton unterbrochen. Die zweigeschossigen Torrahmen ergeben in Farbe und Materialität einen reizvollen Kontrast zur Hülle. Die Einfahrt zur Tiefgarage ist unauffällig vor den niedrigen Gebäudeteil gelegt. Indem der Neubau gegenüber der Hohlstrasse um einige Meter zurückversetzt ist, nimmt er den Verlauf der bestehenden Bauten auf und ermöglicht eine durchgehende Baumbepflanzung entlang der Strasse, die in einem kleinen Park (Vogt Landschaftsarchitekten) auf der Westseite ihren Abschluss findet.
Im Innern setzten die Architekten auf Flexibilität. Die Stahlbetonskelett-Konstruktion ermöglicht völlig freie Grundrisse und damit unterschiedliche Formen von Nutzungen. Unter dem Stichwort der Nachhaltigkeit wurde nicht nur Wert auf eine effiziente Energienutzung gelegt, sondern auch versucht, die Räume möglichst wenig zu differenzieren, um künftigen Nutzungen oder neuen Arbeitsformen nicht im Wege zu stehen. Auf sichtbares Hightech wurde verzichtet. Die raumhohen Holzfenster der inneren Fassadenschicht verbreiten geradezu Wohnlichkeit. Die Fenster lassen sich individuell öffnen und dürften zu einem angenehmen Klima zusätzlich beitragen. Durch die gläserne Hülle eröffnet sich besonders in den oberen Stockwerken ein spektakulärer Blick ins Limmattal und Richtung Innenstadt. - Für das Gebiet um den Bahnhof Altstetten bedeutet der Neubau eine wichtige Aufwertung. Nachdem das Quartier in den vergangenen Jahrzehnten von eher gesichtslosen Bauten geprägt gewesen war, scheint es aus seinem Dornröschenschlaf erwacht zu sein. In der Tat ist die Lage des Neubaus neben dem Bahnhof und neben dem Autobahnanschluss gerade für Geschäftssitze und Büros äusserst attraktiv. Das Hochhaus Obsidian ist nur das neuste und markanteste Zeichen dafür, dass verschiedene Firmen Altstetten als geeigneten Standort für ihren Firmensitz entdeckt haben, was den architektonischen Druck auf die benachbarten Parzellen erhöhen dürfte. Zudem wird das Hochhaus über die Grenzen des Quartiers hinaus wahrgenommen; es bildet eine weithin sichtbare Landmarke und repräsentiert das moderne Zürich, das zurzeit vor allem mit Zürich Nord und Zürich West von sich reden macht - mehr und mehr auch mit Altstetten.
Der gesamte Baukörper ist mit einer Glashaut überzogen. Sie verkörpert Leichtigkeit und, durch ihre dunkle, bisweilen schwarz oder grün wirkende Tönung, zurückhaltende Eleganz. Im Grundriss besteht der Bau aus zwei ineinander geschobenen Rechtecken, deren Situierung sich aus der Lage des Bauplatzes zwischen der Hohlstrasse und den Bahngleisen ableitet. Darüber erheben sich ein sechsgeschossiger Gebäudeteil, der die Traufhöhe der benachbarten Bürohäuser aufnimmt und sich den Gegebenheiten des Quartiers anpasst, sowie der eigentliche Turm mit seinen fünfzehn Geschossen. Diese sind an der Höhe der metallgerahmten Glas-Paneelen ablesbar. Dieser Raster erstreckt sich gleichmässig vom Erdgeschoss über die gesamte Aussenfassade und wird lediglich von drei Eingangszonen aus hellem Beton unterbrochen. Die zweigeschossigen Torrahmen ergeben in Farbe und Materialität einen reizvollen Kontrast zur Hülle. Die Einfahrt zur Tiefgarage ist unauffällig vor den niedrigen Gebäudeteil gelegt. Indem der Neubau gegenüber der Hohlstrasse um einige Meter zurückversetzt ist, nimmt er den Verlauf der bestehenden Bauten auf und ermöglicht eine durchgehende Baumbepflanzung entlang der Strasse, die in einem kleinen Park (Vogt Landschaftsarchitekten) auf der Westseite ihren Abschluss findet.
Im Innern setzten die Architekten auf Flexibilität. Die Stahlbetonskelett-Konstruktion ermöglicht völlig freie Grundrisse und damit unterschiedliche Formen von Nutzungen. Unter dem Stichwort der Nachhaltigkeit wurde nicht nur Wert auf eine effiziente Energienutzung gelegt, sondern auch versucht, die Räume möglichst wenig zu differenzieren, um künftigen Nutzungen oder neuen Arbeitsformen nicht im Wege zu stehen. Auf sichtbares Hightech wurde verzichtet. Die raumhohen Holzfenster der inneren Fassadenschicht verbreiten geradezu Wohnlichkeit. Die Fenster lassen sich individuell öffnen und dürften zu einem angenehmen Klima zusätzlich beitragen. Durch die gläserne Hülle eröffnet sich besonders in den oberen Stockwerken ein spektakulärer Blick ins Limmattal und Richtung Innenstadt. - Für das Gebiet um den Bahnhof Altstetten bedeutet der Neubau eine wichtige Aufwertung. Nachdem das Quartier in den vergangenen Jahrzehnten von eher gesichtslosen Bauten geprägt gewesen war, scheint es aus seinem Dornröschenschlaf erwacht zu sein. In der Tat ist die Lage des Neubaus neben dem Bahnhof und neben dem Autobahnanschluss gerade für Geschäftssitze und Büros äusserst attraktiv. Das Hochhaus Obsidian ist nur das neuste und markanteste Zeichen dafür, dass verschiedene Firmen Altstetten als geeigneten Standort für ihren Firmensitz entdeckt haben, was den architektonischen Druck auf die benachbarten Parzellen erhöhen dürfte. Zudem wird das Hochhaus über die Grenzen des Quartiers hinaus wahrgenommen; es bildet eine weithin sichtbare Landmarke und repräsentiert das moderne Zürich, das zurzeit vor allem mit Zürich Nord und Zürich West von sich reden macht - mehr und mehr auch mit Altstetten.
Für den Beitrag verantwortlich: Neue Zürcher Zeitung
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