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„Mehrwert durch Experimente“
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Wohnen
Dunkl: Architektur muss unkonventionelle Lösungen suchen
15. Oktober 2002 - Robert Zwickelsdorfer
„Über das Experiment zu unkonventionellen Lösungen finden.“ Mit diesem Slogan gewann Jakob Dunkl vom Architekturbüro Querkraft in der Publikumswertung die meisten Punkte bei den Tischgesprächen. Experimenteller Wohnbau bringe Mehrwert, der vor dem Experiment oft noch gar nicht abschätzbar sei, so Dunkl.
Er zitierte ein Beispiel aus der Automobilindustrie: Der Renault Espace sei zu Beginn von Kritikern als Auto für Maler abqualifiziert worden, „die ihre Kübel herumführen“. Das Konzept sei dennoch aufgegangen, heute würden sowohl Familien mit Kindern als auch „Einzelgänger mit zwei Mountainbikes“ den Espace fahren.
Die Bereitschaft und der Mut der Architekten zu Experimenten sei zweifellos da. Allerdings: „Dieser Mut wird stark eingeengt durch Konventionen auf der Nutzerseite, aber auch durch den Gesetzgeber.“ So erlaube etwa die Wiener Bauordnung keine Balkone, die über die „Baulinie“, also den Fassadenabschluss auf der Gehsteigseite, reichen. Erker seien aber sehr wohl erlaubt.
Mehrwert lasse sich nicht nur durch technische Experimente wie etwa die Verwendung neuartiger Baumaterialien erzielen, sondern auch durch „typologische“ Experimente. Als Beispiel dafür nannte Dunkl die „Sargfabrik“ im 14. Wiener Bezirk. Dort habe man die Baugesetzgebung ausgenützt und den Bau nicht als Wohnhaus, sondern als „Wohnheim“ deklariert und damit Pkw-Abstellplätze gespart. „Um das gesparte Geld hat man sich dann ein Schwimmbad geleistet“, so Dunkl.
Er zitierte ein Beispiel aus der Automobilindustrie: Der Renault Espace sei zu Beginn von Kritikern als Auto für Maler abqualifiziert worden, „die ihre Kübel herumführen“. Das Konzept sei dennoch aufgegangen, heute würden sowohl Familien mit Kindern als auch „Einzelgänger mit zwei Mountainbikes“ den Espace fahren.
Die Bereitschaft und der Mut der Architekten zu Experimenten sei zweifellos da. Allerdings: „Dieser Mut wird stark eingeengt durch Konventionen auf der Nutzerseite, aber auch durch den Gesetzgeber.“ So erlaube etwa die Wiener Bauordnung keine Balkone, die über die „Baulinie“, also den Fassadenabschluss auf der Gehsteigseite, reichen. Erker seien aber sehr wohl erlaubt.
Mehrwert lasse sich nicht nur durch technische Experimente wie etwa die Verwendung neuartiger Baumaterialien erzielen, sondern auch durch „typologische“ Experimente. Als Beispiel dafür nannte Dunkl die „Sargfabrik“ im 14. Wiener Bezirk. Dort habe man die Baugesetzgebung ausgenützt und den Bau nicht als Wohnhaus, sondern als „Wohnheim“ deklariert und damit Pkw-Abstellplätze gespart. „Um das gesparte Geld hat man sich dann ein Schwimmbad geleistet“, so Dunkl.
Für den Beitrag verantwortlich: Der Standard
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