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Monumentaler Kubus
Das Architektenteam Sanaa in Essen
4. April 2003 - Klaus Englert
Für die Essener Zeche Zollverein, die im Dezember 2001 zum Weltkulturerbe erklärt wurde, legte das Rotterdamer Office of Metropolitan Architecture (OMA) vor einem Jahr einen Masterplan mit «Attraktoren» vor. Für den ersten dieser Attraktoren, die Designschule Zollverein, wurde ein internationaler Wettbewerb ausgeschrieben, den kürzlich das japanische Team Sanaa von Kazuyo Sejima und Ryue Nishizawa gewonnen hat. Der Entwurf der Tokioter Architekten sieht für den Eingangsbereich der Zeche Zollverein einen überdimensionierten Kubus vor, dessen Formensprache den Dialog mit der rationalistischen Industriearchitektur von Fritz Schupp und Martin Kremmer aufnimmt. Die Monumentalität des 38 Meter hohen Baukörpers soll durch ein Feld unterschiedlich angeordneter Perforationen relativiert werden. Zudem möchte Sanaa die mit Spritzbeton bearbeitete Fassade als textile Struktur lesbar machen und so den Spannungsbereich zwischen undurchsichtig und transparent sowie zwischen schwer und leicht ausloten.
Dass dieser japanische Rationalismus mittlerweile zum Markenzeichen von Sanaa wurde, veranschaulicht zurzeit eine Ausstellung in der Kompressorenhalle der Zeche Zollverein. Es ist die erste Einzelausstellung der beiden Architekten in Europa. Für die Präsentation haben sich Sejima und Nishizawa auf Modelle und Zeichnungen aktueller Projekte in Japan, Europa und Amerika beschränkt. Dabei zählen die Essener Designschule und ein Kulturzentrum im holländischen Almere zweifellos zu den markantesten Entwürfen. Erstmals kann man auch das neue Projekt für die Erweiterung des Instituto Valenciano de Arte Moderno (IVAM) bewundern. Die Japaner beabsichtigen, den bestehenden modernen Baukörper mit einer dünnen, selbsttragenden Aussenhaut zu umspannen und das Museum um Skulpturen- und Dachgärten zu erweitern.
[Bis zum 13. April in der Zeche Zollverein in Essen.]
Dass dieser japanische Rationalismus mittlerweile zum Markenzeichen von Sanaa wurde, veranschaulicht zurzeit eine Ausstellung in der Kompressorenhalle der Zeche Zollverein. Es ist die erste Einzelausstellung der beiden Architekten in Europa. Für die Präsentation haben sich Sejima und Nishizawa auf Modelle und Zeichnungen aktueller Projekte in Japan, Europa und Amerika beschränkt. Dabei zählen die Essener Designschule und ein Kulturzentrum im holländischen Almere zweifellos zu den markantesten Entwürfen. Erstmals kann man auch das neue Projekt für die Erweiterung des Instituto Valenciano de Arte Moderno (IVAM) bewundern. Die Japaner beabsichtigen, den bestehenden modernen Baukörper mit einer dünnen, selbsttragenden Aussenhaut zu umspannen und das Museum um Skulpturen- und Dachgärten zu erweitern.
[Bis zum 13. April in der Zeche Zollverein in Essen.]
Für den Beitrag verantwortlich: Neue Zürcher Zeitung
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