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Preisverbindliches Bauen
20er - Die Tiroler Straßenzeitung
15. Mai 2005 - Nora G. Vorderwinkler
Hochwertige Architektur entsteht nicht ausschließlich aus dem Einsatz qualifizierter Architektinnen und Architekten, sondern zu einem wesentlichen Teil auch aus dem Engagement der Auftraggeber. Um die Bedeutung dieser Symbiose hervorzustreichen, initiierte die Zentralvereinigung der Architekten (ZV) bereits im Jahre 1967 die Verleihung eines österreichweiten „Bauherrenpreises“. Während diese jährliche Würdigung der Bauherren deren Einsatz zur Entstehung von außergewöhnlichen architektonischen Lösungen aufzeigt, haben zwischenzeitlich auch andere Branchen, wie etwa Banken, die Idee weiterentwickelt und übernommen. Während die ZV mit der Vergabe ihres Preises um die Steigerung eines allgemeinen Architekturbewusstseins bemüht ist, so verfolgen Banken mit ihren Bauherrenpreise vielschichtigere Ziele. Beispiel dafür ist der BTV Bauherrenpreis, der heuer nunmehr zum vierten Mal in Tirol verliehen wird. Die regionale Initiative entstand aus einem persönlichen Anliegen der Geschäftsführung bezüglich der Verbreitung von qualitätsvoller Architektur. „Wir betrachten die Preisverleihung als Instrument zur Kommunikation. Mit der Architektur soll eine Plattform geschaffen werden, auf der sich unser Institut wiederfindet“ so Matthias Staller, diesjähriger BTV-Projektverantwortlicher für die Organisation des Baupreises. Mit dem Bau zahlreicher architektonisch hochwertiger Filialgebäude und der im Zweijahresrhythmus stattfindenden Bauherrenpreisverleihung nutzt die Bank dieses Nischensegment zur Marktpositionierung.
Dreh- und Angelpunkt des BTV-Bauherrenpreises bildet das heutige aut.architektur und tirol, das 1999 zur Anwicklung des Einreich- und Auswahlprozesses hinzugezogen wurde. Drei unabhängige Juroren aus verschiedenen Bereichen der Architektur, wie Planern, Publizisten und Bauträgern, ermitteln die jeweiligen Siegerprojekte aus vier Kategorien: Einfamilien- bzw. Mehrfamilienhaus, Wohnbau, öffentliches Bauwerk und Transformierung.

Das von der Bank vergebene Preisgeld wird zu gleichen Teilen an die Bauherren und Architekten vergeben. Fallweise beinhaltete der freie Verwendungszweck dieser Summe eine durchwegs verbindende Komponente: als etwa die Stadtväter von Inzing im Jahr 1999 für den Bau des neuen Gemeindeamtes durch den Architekten Erich Gutmorgeth den Bauherrenpreis gewannen, wurde damit kurzerhand ein Stadtfest organisiert. Arno Ritter, Leiter des aut. architektur und tirol bemerkt dazu: „Bauherrenpreise haben durchaus auch eine soziale Funktion. Sie binden Bauherren und Architekten aneinander beziehungsweise an das entstandene Objekt“. Dass der BTV-Bauherrenpreis heute die anerkannteste Architekturauszeichnung des Landes ist, macht sich nicht zuletzt an der kontinuierlich steigenden Anzahl der eingereichten Projekte erkennbar. Am 2.Juni werden heuer wieder die Sieger aus über hundert erwarteten Einreichungen prämiert.

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Für den Beitrag verantwortlich: 20er - Die Tiroler Straßenzeitung

Ansprechpartner:in für diese Seite: Steffen Arorasteffen.arora[at]zwanzger.at

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