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Schwereloser Lebensherbst
In Lienz steht eines der größten Pflegeheime Osttirols. Architekt Georg Steinklammer sanierte den Bestand und erweiterte das Heim um einen modernen Zubau. Wie ein organisch geformter Stein zieht der neue Trakt nun alle Blicke auf sich.
20. Oktober 2007 - Isabella Marboe
Hans Buchrainer war früher einmal Architekt. 1954 hatte er sein Büro gegründet und plante seitdem einen Teil des Innsbrucker Olympiadorfes, das Eisstadion und die alte Bergiselschanze. Zu seinen Projekten zählt auch das Lienzer Altersheim aus dem Jahre 1971. Bei seiner Eröffnung galt das Heim als Vorzeigeprojekt", sagt Franz Webhofer, Verwalter der Osttiroler Wohn- und Pflegeheime, „mit je einer Nasszelle pro Zimmer wurde ein Standard geboten wie noch nie zuvor“.
Heute ist das Pflegeheim, das 1986 um einen Bauteil erweitert wurde, in die Jahre gekommen - und mit ihm sein damaliger Architekt. Vor einiger Zeit zog Buchrainer mit Sack und Pack in sein eigenes Projekt ein und übergab das Büro an Georg Steinklammer. Schon hatte der ambitionierte Architekt einen großen Auftrag: Schrittweise sanierte er das Heim, dessen technischer Standard längst überholt war und dessen Infrastruktur nicht mehr den heutigen Anforderungen entsprach. Die alte Küche war für den Bedarf an Essen auf Rädern nicht gerüstet, Zimmer und Bäder waren nicht behindertengerecht.
Sanierung in Schritten
„Die Planung nahm viel Zeit in Anspruch“, sagt Steinklammer. Zuerst wurden die Bäder adaptiert, später kam Farbe in Zimmer und Gänge. Der Abbruch des Personalhauses schließlich machte Platz für einen Neubau, in dem heute die Dementenstation untergebracht ist.
Wie ein Möbel schwebt der freigeformte, organische Baukörper mit seinen abgerundeten Kanten über einer transparenten Empfangshalle. Darunter knickt eine Stützmauer aus steingefüllten Gabionenkäfigen ums Eck. Die rotbraune Verkleidung der Fassade, die ein bisschen an Kirsch- und Birnenholz erinnert, korrespondiert mit der stillen Hinterseite, wo die Stadt noch von charismatischen, alten Bauernhäusern und Stadeln geprägt ist.
„Wir wollten dem Gebäude einen warmen, heimeligen Ton geben, damit es wie ein Möbel wirkt“, erklärt der Architekt. Hier befindet sich auch die Zulieferung zur neuen Küche, zur Wäscherei und zum Speiseraum des Personals. Er liegt am eingeschnittenen Lichthof im Keller des einstigen Personalhauses.
Rein ins Haus. Als offenes Raumkontinuum zieht sich das Foyer mit seinem grauen Terrazzo und den sonnengelben Sitzgelegenheiten bis zum neuen Speisesaal vor. Hell und warm fällt das Sonnenlicht durch die Glasfront im Osten und Süden. „Dieser Raum ist wie ein Schaufenster und öffnet das Heim zur Stadt“, sagt Georg Steinklammer, „auf den langen Bänken entlang der Wand sitzen die Leute wie am Dorfplatz.“
Barrierefrei und freundlich geht es auch in den Schlaftrakten zu. Gangseitig sind die Zimmer mit holzfurnierten Platten verkleidet und bieten den betagten Menschen einen Handlauf, der die Fortbewegung erleichtern soll. Kleine Nischen regen zum Rasten und Plaudern an.
Hinter einer Glaswand liegt der Gemeinschaftsraum mitsamt offener Schauküche, roten Lederbänken, Spielzeugregalen und Kartenspieltischen. Hier können sich die Bewohner wie im Wohnzimmer zusammenfinden und in Gesprächen und Gesellschaftsspielen versinken. Im Hintergrund ragen die Lienzer Dolomiten empor. „Durchschnittlich sind unsere Bewohner 85 Jahre alt“, sagt Franz Webhofer, „wir wollten ihnen ein möglichst angenehmes und stressfreies Umfeld schaffen.“
Heute ist das Pflegeheim, das 1986 um einen Bauteil erweitert wurde, in die Jahre gekommen - und mit ihm sein damaliger Architekt. Vor einiger Zeit zog Buchrainer mit Sack und Pack in sein eigenes Projekt ein und übergab das Büro an Georg Steinklammer. Schon hatte der ambitionierte Architekt einen großen Auftrag: Schrittweise sanierte er das Heim, dessen technischer Standard längst überholt war und dessen Infrastruktur nicht mehr den heutigen Anforderungen entsprach. Die alte Küche war für den Bedarf an Essen auf Rädern nicht gerüstet, Zimmer und Bäder waren nicht behindertengerecht.
Sanierung in Schritten
„Die Planung nahm viel Zeit in Anspruch“, sagt Steinklammer. Zuerst wurden die Bäder adaptiert, später kam Farbe in Zimmer und Gänge. Der Abbruch des Personalhauses schließlich machte Platz für einen Neubau, in dem heute die Dementenstation untergebracht ist.
Wie ein Möbel schwebt der freigeformte, organische Baukörper mit seinen abgerundeten Kanten über einer transparenten Empfangshalle. Darunter knickt eine Stützmauer aus steingefüllten Gabionenkäfigen ums Eck. Die rotbraune Verkleidung der Fassade, die ein bisschen an Kirsch- und Birnenholz erinnert, korrespondiert mit der stillen Hinterseite, wo die Stadt noch von charismatischen, alten Bauernhäusern und Stadeln geprägt ist.
„Wir wollten dem Gebäude einen warmen, heimeligen Ton geben, damit es wie ein Möbel wirkt“, erklärt der Architekt. Hier befindet sich auch die Zulieferung zur neuen Küche, zur Wäscherei und zum Speiseraum des Personals. Er liegt am eingeschnittenen Lichthof im Keller des einstigen Personalhauses.
Rein ins Haus. Als offenes Raumkontinuum zieht sich das Foyer mit seinem grauen Terrazzo und den sonnengelben Sitzgelegenheiten bis zum neuen Speisesaal vor. Hell und warm fällt das Sonnenlicht durch die Glasfront im Osten und Süden. „Dieser Raum ist wie ein Schaufenster und öffnet das Heim zur Stadt“, sagt Georg Steinklammer, „auf den langen Bänken entlang der Wand sitzen die Leute wie am Dorfplatz.“
Barrierefrei und freundlich geht es auch in den Schlaftrakten zu. Gangseitig sind die Zimmer mit holzfurnierten Platten verkleidet und bieten den betagten Menschen einen Handlauf, der die Fortbewegung erleichtern soll. Kleine Nischen regen zum Rasten und Plaudern an.
Hinter einer Glaswand liegt der Gemeinschaftsraum mitsamt offener Schauküche, roten Lederbänken, Spielzeugregalen und Kartenspieltischen. Hier können sich die Bewohner wie im Wohnzimmer zusammenfinden und in Gesprächen und Gesellschaftsspielen versinken. Im Hintergrund ragen die Lienzer Dolomiten empor. „Durchschnittlich sind unsere Bewohner 85 Jahre alt“, sagt Franz Webhofer, „wir wollten ihnen ein möglichst angenehmes und stressfreies Umfeld schaffen.“
Für den Beitrag verantwortlich: Der Standard
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