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Wer ist schuld an den hohen Baukosten?
Aufschrei der Architekten nach einem Standard-Interview mit einem Vertreter des gemeinnützigen Wohnbaus (16. 4.): Nicht die „Extrawünsche der Architekten“ seien die wahren Kostentreiber, sondern die Vielzahl unnötiger baubehördlicher Auflagen. Dazu ein offener Brief aus einem Wiener Planungsbüro und eine Erwiderung des Kritikers.
21. April 2008 - Jakob Dunkl, Karl Wurm
Sehr geehrter Herr Architekt Dunkl, es freut mich, dass gerade Sie aktiv in die Diskussion über explodierende Baukosten einsteigen. Die „Gewog / Neue Heimat“ konnte mit Ihnen - „querkraft architekten“ - und mit Unterstützung des Wohnfonds Wien ein sehr innovatives, anspruchsvolles und leistbares Wohnprojekt verwirklichen.
Die Bauwirtschaft ist ein Oligopol geworden, gut ausgelastet, und verzichtet daher auf gegenseitige Preiskämpfe. Enorme Preissteigerungen bei Öl, Stahl, Zement etc. haben Auswirkungen auf Materialkosten und sind Teil des Preisschubs. Ökologische Anforderungen wurden erhöht und werden aufgrund notwendiger klimapolitischer Zielsetzungen weiter steigen.
Anforderungen aus den Bauordnungen, aus der Gebäudetechnik, aus der Haustechnik werden ständig höher, und ich sehe so wie Sie einiges davon als unnötig verteuernd an wie etwa die vorgeschriebenen Aufbaukonstruktionen bei Terrassen. Manches widerspiegelt allerdings den selbstverständlichen Qualitätsanspruch eines reichen Landes an zeitgemäßen Wohnstandard. Ausreichende Dimensionierungen der Stiegenhäuser, der Gänge, der Türbreiten haben nicht zuletzt für eine immer älter werdende Bevölkerung einen Mehrwert. Wärmedämmung und Schallschutz sind für den Bewohner unmittelbar spürbar, für ihn daher sehr wichtig und damit unverzichtbar. In der Präferenzskala der Bewohner sind hoher Schallschutz und in Zeiten explodierender Energiepreise ausreichender Wärmeschutz weit wichtiger als etwa eine ausgefallene Fassadenlösung. Wie überhaupt Bewohner sehr viel mehr Wert auf die „inneren Qualitäten“ einer Wohnung legen, auf funktionale Grundrisse, stabile Wohnungstrennwände, großzügige Elektroausstattungen und sicherheitstechnisch hochwertige Eingangstüren, damit nicht um teures Geld nachgerüstet werden muss.
Die Wiener Wohnbauförderung wurde vor etwas mehr als einem Jahr erhöht, die Erhöhung wurde blitzartig von der Bauwirtschaft aufgesogen. Die Preise stiegen von 2005 bis Mitte 2007 um 20 % und bis dato um weitere 10 %. Für neue Wohnungen zahlen die künftigen Nutzer monatlich bis zu 7,50 Euro und einen Einmalbetrag von bis zu 500 Euro pro m² an Nutzfläche. Der durchschnittliche Einkommensbezieher - gerade dieser sollte ja Adressat der geförderten Projekte sein - stößt bei solchen Preisen immer öfter an seine finanziellen Leistungsgrenzen.
In einer solchen Situation müssen wir darüber diskutieren, welches Maßhalten wo und wann notwendig ist, wo wir einfacher und damit günstiger werden können - auch in der Architektur. Wir bauen im sozialen Wohnbau nicht selten architektonische Lösungen, die nur mit Förderung, also mit dem Geld aller Steuerzahler, möglich sind. Im freifinanzierten Wohnbau werden sie diese Dinge nicht finden - dort leistet sich das niemand. Die Wohnbauförderung wird real jedes Jahr weniger, gleichzeitig steigen die Anforderungen, zusätzlich wird die Förderung vom Neubau in die Sanierung umgeschichtet, ohne dass es mehr Geld gibt.
Glauben Sie mir, wenn wir nicht die Leistbarkeit in den Vordergrund stellen, wird man uns alle, Bauträger, Architekten und Politiker rasch der Unfähigkeit bezichtigen, und der Sinn der Wohnbauförderung wird zu recht hinterfragt werden. Und da geht's in keinster Weise um „identitätslose Wohnsilos“ oder um „uninteressante“ Häuser. Da geht's darum, ob es wirklich eine auskragende Glasfassade sein muss, um die architektonische Qualität zu gewährleisten, oder ob es nicht doch eine günstigere, architektonisch ebenfalls zufriedenstellende Variante gibt, die nicht das Dreifache kostet. Diese teuren „Ausreißer“ zu hinterfragen, ist das Thema und war Inhalt meines Interviews, und ich hoffe sehr, dass das auch Ihre Zustimmung findet - und die der Wettbewerbsjurien.
Ein Architekturjournalist hat 2005 berichtet, wie verärgert die Stararchitektin Zaha Hadid war, als „schwebende, fliegende Gebäudeteile“ bei ihrem sozialen Wohnbau auf Stützen gestellt werden mussten. Sein Resümee damals: „Dass ein so irrationales Gebäude letzten Endes doch noch realisiert wird, ist ein Gewinn. Ein Gewinn für die Bewohner, die so einen Bau sehnlichst erwartet haben. Ein Gewinn für die Kommunalpolitik. Und freilich ein Gewinn für den Bauträger.“ Die Realität zwei Jahre später: Bewohner ließen sich keine finden, der Kommune hat es sehr viel zusätzliches Geld gekostet, und der Bauträger ging in Konkurs.
Karl Wurm
Obmann des Dachverbands gemeinnütziger Bauvereinigungen
Sehr geehrter Herr Mag. Wurm, die Sonderwünsche der Architekten sind also schuld an den hohen Baupreisen - ach, wenn es doch so einfach wäre! Lassen Sie uns doch einfach die Diskussion auf einer sachlichen Ebene weiterführen. Vielleicht liegen die Gründe für hohe Kosten doch woanders? Österreich hat die weltweit höchsten Anforderungen an die Wärmedämmung, den Schallschutz und den Brandschutz von Bauteilen. Ein sehr hoher Haustechnikstandard und Bauordnungsanforderungen zur großzügigen Dimensionierung von Stiegen, Gängen, Türbreiten o. Ä. sind weitere Gründe - um nur die wesentlichsten zu nennen. Weit über europäische Normen hinaus sorgen zusätzliche erhöhte Anforderungen seitens heimischer Behörden, Förderungsgeber oder Bauträger für diesen Umstand.
Um dies zu beweisen, werden wir konkret: Nehmen wir nur ein einziges simples Beispiel: In Englands sozialem Wohnbau sind Balkone mit einfachsten Holzlatten als Bodenkonstruktion absolut üblich. Das Regenwasser fällt zwischen den Brettern hindurch. Der bauliche Anschluss ans Gebäude ist unkompliziert und billig. In Wien war dies vor Jahrzehnten ebenfalls möglich. Jedoch ist es mittlerweile im aktuellen geförderten Wohnbau praktisch undenkbar, unser Büro hat es oft genug versucht. In Wien wird eine unnötige Betonplatte mit teurem, weil wärmegedämmten statischen Anschluss an die Rohdecke, unnötigem, kostspieligem Fußbodenaufbau und kostentreibendem, neuerdings sogar schwellenlosen Übergang ans Gebäude gefordert. Diese Konstruktion muss mit dutzenden Laufmetern von Blechrinnen aufwändig entwässert werden. - Warum nicht eine Holzlattenkonstruktion wie in England? Die kostet einen Bruchteil!
Die Baubehörden sprechen von gefährlicher Brandlast vor der Fassade. Die Bauträger argumentieren, es könnte ausgeschütteter Kaffee zum darunterwohnenden Nachbarn rinnen, der könnte sich verbrühen. Lächerlich, wenn man bedenkt, dass es andernorts möglich ist. Die Engländer trinken Tee - der wird offensichtlich nicht ganz so heiß getrunken.
Was berichten ausländische Kollegen? Denkwürdig, dass zufällig vorige Woche Architekt winy maas vom holländischen Topbüro MVRDV bei einem Vortrag in Ljubljana vor 500 Architekten verlauten ließ, dass MVRDVs Wohnbauten nirgends auf der Welt so teuer realisiert werden müssen wie in Wien, wo die Niederländer gerade ein Großprojekt planen.
Diskutieren wir die wahren Kostentreiber: steigende Qualitätsanforderungen, steigende Sicherheitsstandards, steigendes Bewusstsein für energiesparende Bauten und viele andere immer weiter verschärfte Randbedingungen führen also zu höheren Kosten bei der Errichtung. Österreich baut auf sehr hohem Niveau, warum auch nicht? Aber dann darf man bitte nicht uns Architekten als Schuldige anprangern - wir können viele Standards durchaus infrage stellen, dann werden wir günstiger bauen. Andere Länder haben billigere Balkone, einfachere Wohnungstrennwände, weniger Wärmedämmung, weniger Pkw-Stellplätze, unverflieste Bäder, schmälere und steilere Stiegen, weniger Brandschutz, einfache Elektroausstattung, billigere Türen, schmälere Gänge, simplere Fenster, etc. ... - reden wir über all diese Punkte.
Die „Sonderwünsche“ der Architekten als Kostentreiber zu nennen, wenn diese auf „Planungen, die sich auf die äußere Erscheinung des Gebäudes beziehen“, Wert legen, also eine qualitätsvolle Einheit zwischen Innen und Außen schaffen wollen, ist wirklich absurd. Über die Streitfrage, ob die Hülle oder der Inhalt wichtiger ist, sollte man heute schon hinweg sein. Oder wollen sie tatsächlich identitätslose Wohnsilos? Wollen sie verantwortlich sein dafür, dass unsere Häuser immer uninteressanter werden, während unsere Autos immer innovativer werden?
Wenn wir Ihrer Argumentation folgen und auf „Sonderwünsche“ durch qualitätsvolle Architektur verzichten würden, dann müsste Ihr eigenes Unternehmen, die „Gewog / Neue Heimat“, jedenfalls einen neuen Slogan suchen. Dieser hier würde jedenfalls sicherlich nicht mehr passen: „Innovation im geförderten Wohnbau hat einen Namen“.
Jakob Dunkl
Architekt (Büro „querkraft“)
Die Bauwirtschaft ist ein Oligopol geworden, gut ausgelastet, und verzichtet daher auf gegenseitige Preiskämpfe. Enorme Preissteigerungen bei Öl, Stahl, Zement etc. haben Auswirkungen auf Materialkosten und sind Teil des Preisschubs. Ökologische Anforderungen wurden erhöht und werden aufgrund notwendiger klimapolitischer Zielsetzungen weiter steigen.
Anforderungen aus den Bauordnungen, aus der Gebäudetechnik, aus der Haustechnik werden ständig höher, und ich sehe so wie Sie einiges davon als unnötig verteuernd an wie etwa die vorgeschriebenen Aufbaukonstruktionen bei Terrassen. Manches widerspiegelt allerdings den selbstverständlichen Qualitätsanspruch eines reichen Landes an zeitgemäßen Wohnstandard. Ausreichende Dimensionierungen der Stiegenhäuser, der Gänge, der Türbreiten haben nicht zuletzt für eine immer älter werdende Bevölkerung einen Mehrwert. Wärmedämmung und Schallschutz sind für den Bewohner unmittelbar spürbar, für ihn daher sehr wichtig und damit unverzichtbar. In der Präferenzskala der Bewohner sind hoher Schallschutz und in Zeiten explodierender Energiepreise ausreichender Wärmeschutz weit wichtiger als etwa eine ausgefallene Fassadenlösung. Wie überhaupt Bewohner sehr viel mehr Wert auf die „inneren Qualitäten“ einer Wohnung legen, auf funktionale Grundrisse, stabile Wohnungstrennwände, großzügige Elektroausstattungen und sicherheitstechnisch hochwertige Eingangstüren, damit nicht um teures Geld nachgerüstet werden muss.
Die Wiener Wohnbauförderung wurde vor etwas mehr als einem Jahr erhöht, die Erhöhung wurde blitzartig von der Bauwirtschaft aufgesogen. Die Preise stiegen von 2005 bis Mitte 2007 um 20 % und bis dato um weitere 10 %. Für neue Wohnungen zahlen die künftigen Nutzer monatlich bis zu 7,50 Euro und einen Einmalbetrag von bis zu 500 Euro pro m² an Nutzfläche. Der durchschnittliche Einkommensbezieher - gerade dieser sollte ja Adressat der geförderten Projekte sein - stößt bei solchen Preisen immer öfter an seine finanziellen Leistungsgrenzen.
In einer solchen Situation müssen wir darüber diskutieren, welches Maßhalten wo und wann notwendig ist, wo wir einfacher und damit günstiger werden können - auch in der Architektur. Wir bauen im sozialen Wohnbau nicht selten architektonische Lösungen, die nur mit Förderung, also mit dem Geld aller Steuerzahler, möglich sind. Im freifinanzierten Wohnbau werden sie diese Dinge nicht finden - dort leistet sich das niemand. Die Wohnbauförderung wird real jedes Jahr weniger, gleichzeitig steigen die Anforderungen, zusätzlich wird die Förderung vom Neubau in die Sanierung umgeschichtet, ohne dass es mehr Geld gibt.
Glauben Sie mir, wenn wir nicht die Leistbarkeit in den Vordergrund stellen, wird man uns alle, Bauträger, Architekten und Politiker rasch der Unfähigkeit bezichtigen, und der Sinn der Wohnbauförderung wird zu recht hinterfragt werden. Und da geht's in keinster Weise um „identitätslose Wohnsilos“ oder um „uninteressante“ Häuser. Da geht's darum, ob es wirklich eine auskragende Glasfassade sein muss, um die architektonische Qualität zu gewährleisten, oder ob es nicht doch eine günstigere, architektonisch ebenfalls zufriedenstellende Variante gibt, die nicht das Dreifache kostet. Diese teuren „Ausreißer“ zu hinterfragen, ist das Thema und war Inhalt meines Interviews, und ich hoffe sehr, dass das auch Ihre Zustimmung findet - und die der Wettbewerbsjurien.
Ein Architekturjournalist hat 2005 berichtet, wie verärgert die Stararchitektin Zaha Hadid war, als „schwebende, fliegende Gebäudeteile“ bei ihrem sozialen Wohnbau auf Stützen gestellt werden mussten. Sein Resümee damals: „Dass ein so irrationales Gebäude letzten Endes doch noch realisiert wird, ist ein Gewinn. Ein Gewinn für die Bewohner, die so einen Bau sehnlichst erwartet haben. Ein Gewinn für die Kommunalpolitik. Und freilich ein Gewinn für den Bauträger.“ Die Realität zwei Jahre später: Bewohner ließen sich keine finden, der Kommune hat es sehr viel zusätzliches Geld gekostet, und der Bauträger ging in Konkurs.
Karl Wurm
Obmann des Dachverbands gemeinnütziger Bauvereinigungen
Sehr geehrter Herr Mag. Wurm, die Sonderwünsche der Architekten sind also schuld an den hohen Baupreisen - ach, wenn es doch so einfach wäre! Lassen Sie uns doch einfach die Diskussion auf einer sachlichen Ebene weiterführen. Vielleicht liegen die Gründe für hohe Kosten doch woanders? Österreich hat die weltweit höchsten Anforderungen an die Wärmedämmung, den Schallschutz und den Brandschutz von Bauteilen. Ein sehr hoher Haustechnikstandard und Bauordnungsanforderungen zur großzügigen Dimensionierung von Stiegen, Gängen, Türbreiten o. Ä. sind weitere Gründe - um nur die wesentlichsten zu nennen. Weit über europäische Normen hinaus sorgen zusätzliche erhöhte Anforderungen seitens heimischer Behörden, Förderungsgeber oder Bauträger für diesen Umstand.
Um dies zu beweisen, werden wir konkret: Nehmen wir nur ein einziges simples Beispiel: In Englands sozialem Wohnbau sind Balkone mit einfachsten Holzlatten als Bodenkonstruktion absolut üblich. Das Regenwasser fällt zwischen den Brettern hindurch. Der bauliche Anschluss ans Gebäude ist unkompliziert und billig. In Wien war dies vor Jahrzehnten ebenfalls möglich. Jedoch ist es mittlerweile im aktuellen geförderten Wohnbau praktisch undenkbar, unser Büro hat es oft genug versucht. In Wien wird eine unnötige Betonplatte mit teurem, weil wärmegedämmten statischen Anschluss an die Rohdecke, unnötigem, kostspieligem Fußbodenaufbau und kostentreibendem, neuerdings sogar schwellenlosen Übergang ans Gebäude gefordert. Diese Konstruktion muss mit dutzenden Laufmetern von Blechrinnen aufwändig entwässert werden. - Warum nicht eine Holzlattenkonstruktion wie in England? Die kostet einen Bruchteil!
Die Baubehörden sprechen von gefährlicher Brandlast vor der Fassade. Die Bauträger argumentieren, es könnte ausgeschütteter Kaffee zum darunterwohnenden Nachbarn rinnen, der könnte sich verbrühen. Lächerlich, wenn man bedenkt, dass es andernorts möglich ist. Die Engländer trinken Tee - der wird offensichtlich nicht ganz so heiß getrunken.
Was berichten ausländische Kollegen? Denkwürdig, dass zufällig vorige Woche Architekt winy maas vom holländischen Topbüro MVRDV bei einem Vortrag in Ljubljana vor 500 Architekten verlauten ließ, dass MVRDVs Wohnbauten nirgends auf der Welt so teuer realisiert werden müssen wie in Wien, wo die Niederländer gerade ein Großprojekt planen.
Diskutieren wir die wahren Kostentreiber: steigende Qualitätsanforderungen, steigende Sicherheitsstandards, steigendes Bewusstsein für energiesparende Bauten und viele andere immer weiter verschärfte Randbedingungen führen also zu höheren Kosten bei der Errichtung. Österreich baut auf sehr hohem Niveau, warum auch nicht? Aber dann darf man bitte nicht uns Architekten als Schuldige anprangern - wir können viele Standards durchaus infrage stellen, dann werden wir günstiger bauen. Andere Länder haben billigere Balkone, einfachere Wohnungstrennwände, weniger Wärmedämmung, weniger Pkw-Stellplätze, unverflieste Bäder, schmälere und steilere Stiegen, weniger Brandschutz, einfache Elektroausstattung, billigere Türen, schmälere Gänge, simplere Fenster, etc. ... - reden wir über all diese Punkte.
Die „Sonderwünsche“ der Architekten als Kostentreiber zu nennen, wenn diese auf „Planungen, die sich auf die äußere Erscheinung des Gebäudes beziehen“, Wert legen, also eine qualitätsvolle Einheit zwischen Innen und Außen schaffen wollen, ist wirklich absurd. Über die Streitfrage, ob die Hülle oder der Inhalt wichtiger ist, sollte man heute schon hinweg sein. Oder wollen sie tatsächlich identitätslose Wohnsilos? Wollen sie verantwortlich sein dafür, dass unsere Häuser immer uninteressanter werden, während unsere Autos immer innovativer werden?
Wenn wir Ihrer Argumentation folgen und auf „Sonderwünsche“ durch qualitätsvolle Architektur verzichten würden, dann müsste Ihr eigenes Unternehmen, die „Gewog / Neue Heimat“, jedenfalls einen neuen Slogan suchen. Dieser hier würde jedenfalls sicherlich nicht mehr passen: „Innovation im geförderten Wohnbau hat einen Namen“.
Jakob Dunkl
Architekt (Büro „querkraft“)
Für den Beitrag verantwortlich: Der Standard
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