Artikel
Julius Shulman 1910-2009
Zum Tod des einflussreichsten Architekturfotografen des vergangenen Jahrhunderts
17. Juli 2009 - Ute Woltron
Sein bekanntestes Foto zeigt ein fast zur Gänze aus Glas gebautes Haus von Pierre Koenig. Es scheint über dem schachbrettartigem Lichtermeer von Los Angeles zu schweben. Hinter einer gläsernen Wand sitzt ein weißgewandetes Fräulein artig exakt in der Bildmitte und nimmt einen Cocktail. Den Rahmen bildet die schwarze Nacht.
Der Kalifornier Julius Shulman war der wichtigste Fotograf dieser neuen Westküstenarchitektur, die ab den 1930er-Jahren unter anderem mit den Exilösterreichern Richard Neutra und Rudolf Schindler begann und die mit den sogenannten Case-Study-Häusern einen Höhepunkt fand. Der damals 22-jährige Hobbyfotograf hatte zum Spaß eines von Richard Neutras Häusern geknipst, weil es ihm gefiel. Diese außergewöhnlichen Bilder waren wiederum dem damals noch völlig unbekannten Architekten aufgefallen und begründeten eine langjährige Zusammenarbeit.
In der Folge wurde Shulman zum wichtigsten Fotografen für Leute wie Frank Lloyd Wright, Albert Frey und John Lautner. Seine Arbeiten sind unverkennbar: Traumwandlerisch sichere Spielereien mit Licht und Schatten, mit Geometrien, mit kleinen Akzenten wie passenden Kleidungsstücken der abgebildeten Bewohner. Shulman war ein Meister im Erkennen der Charakteristik einer Architektur, und die fing er mit seinen Arbeiten ein.
Anfangs arbeitete der später hochbezahlte und gefragte Architekturfotograf noch ohne Honorar. Er wollte damals, sagte er einmal zum Standard, „die Geschäftsbeziehungen zu den Architekten nicht mit störenden finanziellen Fragen belasten“ .
Die lange und sorgfältige Betrachtung eines Bauwerks, meinte er, sei das Wichtigste für ihn, schließlich wolle er mit seiner Arbeit jener der Architekten gerecht werden.
Der am 10. Oktober 1910 im New Yorker Stadtteil Brooklyn geborene Shulman starb nun im Alter von 98 Jahren in Los Angeles.
Der Kalifornier Julius Shulman war der wichtigste Fotograf dieser neuen Westküstenarchitektur, die ab den 1930er-Jahren unter anderem mit den Exilösterreichern Richard Neutra und Rudolf Schindler begann und die mit den sogenannten Case-Study-Häusern einen Höhepunkt fand. Der damals 22-jährige Hobbyfotograf hatte zum Spaß eines von Richard Neutras Häusern geknipst, weil es ihm gefiel. Diese außergewöhnlichen Bilder waren wiederum dem damals noch völlig unbekannten Architekten aufgefallen und begründeten eine langjährige Zusammenarbeit.
In der Folge wurde Shulman zum wichtigsten Fotografen für Leute wie Frank Lloyd Wright, Albert Frey und John Lautner. Seine Arbeiten sind unverkennbar: Traumwandlerisch sichere Spielereien mit Licht und Schatten, mit Geometrien, mit kleinen Akzenten wie passenden Kleidungsstücken der abgebildeten Bewohner. Shulman war ein Meister im Erkennen der Charakteristik einer Architektur, und die fing er mit seinen Arbeiten ein.
Anfangs arbeitete der später hochbezahlte und gefragte Architekturfotograf noch ohne Honorar. Er wollte damals, sagte er einmal zum Standard, „die Geschäftsbeziehungen zu den Architekten nicht mit störenden finanziellen Fragen belasten“ .
Die lange und sorgfältige Betrachtung eines Bauwerks, meinte er, sei das Wichtigste für ihn, schließlich wolle er mit seiner Arbeit jener der Architekten gerecht werden.
Der am 10. Oktober 1910 im New Yorker Stadtteil Brooklyn geborene Shulman starb nun im Alter von 98 Jahren in Los Angeles.
Für den Beitrag verantwortlich: Der Standard
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