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Glaskubus für Graz 2003 zu Fall gebracht
Graz - Erneut wurde in Graz ein Bauprojekt in der denkmalgeschützen Altstadt zu Fall gebracht. Die Betreiber des Projekts resignierten.
7. April 2000 - Denise Leising
Im November 1999 stellte DER STANDARD die Pläne für den Dachausbau eines Hauses am Mariahilferplatz vor, der dem Kulturhauptstadt-Team als Büro dienen soll: Nach den Vorstellungen von Architekt Hans Gangoly sollte das Gebäude, das nicht unter Denkmalschutz steht, mit einer ästhetisch anspruchsvollen Glaskonstruktion bekrönt werden. Doch das Denkmalamt fürchtete um die Integrität der Dachlandschaft. Auch in der Altstadtsachverständigenkommission wurde erfolgreich gegen das Projekt mobilgemacht.
Der Architekt, der den Entwurf mehrmals überarbeitete, warf schließlich das Handtuch, Eigentümervertreter Florian Costa reicht jetzt ein „braves“ Projekt (Ziegeldach mit Gaupen) ein. „Ich hätte um Gangolys Projekt gekämpft“, betont der Wirtschaftsberater. „Doch im Herbst 2001 muss das Haus bezugsfertig sein.“
Wolfgang Lorenz, Intendant der Kulturstadt Europas 2003, kann es nicht fassen, dass man über die Altstadt, die zum Weltkulturerbe ernannt wurde, ein „architektonisches Leichentuch“ legt. Die Altstadtschützer hätten die Unesco-Botschaft falsch verstanden: Nirgends sei festgeschrieben, dass sich eine Altstadt nicht weiterentwickeln dürfe, meint Lorenz. Gangolys Modell wäre zusammen mit dem geplanten Kunsthaus (nur einen Steinwurf weit entfernt) ein Signal in die richtige Richtung gewesen.
In Graz befürchtet man nun, dass diese Entscheidung negative Auswirkungen auf das Kunsthaus-Projekt - der Sieger des Wettbewerbs soll spätestens morgen, Samstag, feststehen - haben könnte.
Der Architekt, der den Entwurf mehrmals überarbeitete, warf schließlich das Handtuch, Eigentümervertreter Florian Costa reicht jetzt ein „braves“ Projekt (Ziegeldach mit Gaupen) ein. „Ich hätte um Gangolys Projekt gekämpft“, betont der Wirtschaftsberater. „Doch im Herbst 2001 muss das Haus bezugsfertig sein.“
Wolfgang Lorenz, Intendant der Kulturstadt Europas 2003, kann es nicht fassen, dass man über die Altstadt, die zum Weltkulturerbe ernannt wurde, ein „architektonisches Leichentuch“ legt. Die Altstadtschützer hätten die Unesco-Botschaft falsch verstanden: Nirgends sei festgeschrieben, dass sich eine Altstadt nicht weiterentwickeln dürfe, meint Lorenz. Gangolys Modell wäre zusammen mit dem geplanten Kunsthaus (nur einen Steinwurf weit entfernt) ein Signal in die richtige Richtung gewesen.
In Graz befürchtet man nun, dass diese Entscheidung negative Auswirkungen auf das Kunsthaus-Projekt - der Sieger des Wettbewerbs soll spätestens morgen, Samstag, feststehen - haben könnte.
Für den Beitrag verantwortlich: Der Standard
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