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Kommunalbau: Wichtige Impulse für lebendige Orte setzen
Die Gemeinden sind im Wandel - Kommunalbauten sind architektonische Vorbilder.
23. August 2014 - Lorenz Potocnik
Kindergärten, Horte, Altenheime, Bauhöfe, Feuerwehren, Pflichtschulen und Turnhallen, aber auch Kulturzentren, Veranstaltungssäle, Plätze oder Friedhöfe gehören neben der kommunalen Infrastruktur und den eigentlichen Stadtämtern zu den vielfältigen Bauaufgaben, die Gemeinden bei aktuell oft engen Haushalten bewältigen müssen.
Lebendige kleine Dörfer und Gemeinden mit landwirtschaftlicher Prägung, das war einmal. Viele Orte sind heute Schlafdörfer für Pendler aus den Ballungsgebieten. Dazu gehört die Verhüttelung durch Einfamilienhäuser, geschlossene Gasthäuser, Läden und Schulen.
Die Ortskerne sind in Folge nicht mehr die Orte des Gemeinwesens. Stattdessen hat sich an den Rändern der Ortschaften ein Drive-In aus verschiedenen Angeboten entwickelt, mittlerweile befindet sich dort nicht nur der übliche Supermarkt oder die Werkstatt sondern auch die Bäckerei, die Apotheke oder der Arzt. Damit verlassen viele Nutzungen die Ortszentren, die vormals die Lebendigkeit der Zentren prägten.
Viele Gemeinden haben erkannt, dass ein lebendiges Ortszentrum wichtig ist und neben der Versorgung auch Identifikations- und Kommunikationsaufgaben leistet. Dort sollten die wichtigsten Einrichtungen fürs tägliche Leben zusammenkommen. Dabei geht es nicht darum, das Dorf neu zu erfinden, sondern eigene Potenziale zu erkennen. Seit rund zehn Jahren hat so eine kleine Renaissance der Ortskerne stattgefunden. Was können Kommunen dafür tun? Wesentlich sind raumplanerische Zugänge, Verkehrslösungen und eine Attraktivierung der Zentren durch viele koordinierte kleine Maßnahmen.
Einen wichtigen architektonischen Baustein stellen die vielerorts errichteten neuen Kommunalbauten dar, die scheinbar unübliche Nutzungen und Räumlichkeiten oft unter einem Dach kombinieren. Diese Hybride aus Amtshaus, Trauungssaal, Musikschule und Musikproberaum beispielsweise setzen nicht nur gestalterisch einen Impuls, sondern schaffen auch eine zeitgemäße und lebendige Nutzung der Ortszentren.
Beispiele dafür gibt es genug. Das 2008 fertiggestellte Gemeindezentrum in Weißkirchen an der Traun vereint Bürgerservice, Büros der Gemeinde, Trauungssaal, Musikraum und eine Hausmeisterwohnung. Von Anfang an ging es darum, aus den verschiedenen Einzelanforderungen einen Mehrwert für den Ort zu schaffen. Formal als kompaktes, einheitliches Volumen gestaltet, besteht das Haus aus ineinander geschobenen Nutzungen mit verschiedenen Eingängen.
Multifunktionale Zentren
Die 2010 und 2014 fertiggestellten neuen Stadtzentren in Meggenhofen (Two In A Box Architekten) bzw. Haid/ Ansfelden (Architektin Christa Lepschi) sind ähnlich gestrickt: Sie sind multifunktional, sind Impuls für eine nachhaltige Ortsentwicklung und schaffen einen neuen Ortsplatz. In Meggenhofen kommt noch ein Bürgerbeteiligungsprozess und die sorgfältige Nutzung wertvoller Altbauten dazu. Das Gleiche ist in Wels der Fall: Mit dem denkmalgeschützten Herminenhof wurde ein wertvoller Leerstand inmitten der Stadt revitalisiert, Musikschule, Bibliothek, Archiv und Volkshochschule ergeben neue Synergien und Raum für Jung und Alt.
Im 2013 fertiggestellten Gemeindeamt in Ottensheim (Sue Architekten) verschmelzen ebenfalls flexibel gestaltbare Veranstaltungssäle, Bürgerbüro, Verwaltung und Marktplatz bzw. Innenhof zu einem offenen Raum.
In Wallern wird mitten in der Ortschaft mit einem Veranstaltungszentrum auf engstem Raum verdichtet und ein Identifikationsort geschaffen (Schneider&Lengauer Architekten), in Sarleinsbach (Heidl Architekten) wird neben neuen Räumlichkeiten (Bibliothek, Musiksaal, Verwaltung) auch gleich die Verkehrssituation am Platz gelöst.
Alle Beispiele zeigen deutlich, dass über Architektur zwar keine strukturellen Probleme gelöst werden können, Bauobjekte sehr wohl aber spürbare Impulse für die Entwicklung von Gemeinden, deren Gemeinschaftssinn und Identifikationskraft setzen.
Lebendige kleine Dörfer und Gemeinden mit landwirtschaftlicher Prägung, das war einmal. Viele Orte sind heute Schlafdörfer für Pendler aus den Ballungsgebieten. Dazu gehört die Verhüttelung durch Einfamilienhäuser, geschlossene Gasthäuser, Läden und Schulen.
Die Ortskerne sind in Folge nicht mehr die Orte des Gemeinwesens. Stattdessen hat sich an den Rändern der Ortschaften ein Drive-In aus verschiedenen Angeboten entwickelt, mittlerweile befindet sich dort nicht nur der übliche Supermarkt oder die Werkstatt sondern auch die Bäckerei, die Apotheke oder der Arzt. Damit verlassen viele Nutzungen die Ortszentren, die vormals die Lebendigkeit der Zentren prägten.
Viele Gemeinden haben erkannt, dass ein lebendiges Ortszentrum wichtig ist und neben der Versorgung auch Identifikations- und Kommunikationsaufgaben leistet. Dort sollten die wichtigsten Einrichtungen fürs tägliche Leben zusammenkommen. Dabei geht es nicht darum, das Dorf neu zu erfinden, sondern eigene Potenziale zu erkennen. Seit rund zehn Jahren hat so eine kleine Renaissance der Ortskerne stattgefunden. Was können Kommunen dafür tun? Wesentlich sind raumplanerische Zugänge, Verkehrslösungen und eine Attraktivierung der Zentren durch viele koordinierte kleine Maßnahmen.
Einen wichtigen architektonischen Baustein stellen die vielerorts errichteten neuen Kommunalbauten dar, die scheinbar unübliche Nutzungen und Räumlichkeiten oft unter einem Dach kombinieren. Diese Hybride aus Amtshaus, Trauungssaal, Musikschule und Musikproberaum beispielsweise setzen nicht nur gestalterisch einen Impuls, sondern schaffen auch eine zeitgemäße und lebendige Nutzung der Ortszentren.
Beispiele dafür gibt es genug. Das 2008 fertiggestellte Gemeindezentrum in Weißkirchen an der Traun vereint Bürgerservice, Büros der Gemeinde, Trauungssaal, Musikraum und eine Hausmeisterwohnung. Von Anfang an ging es darum, aus den verschiedenen Einzelanforderungen einen Mehrwert für den Ort zu schaffen. Formal als kompaktes, einheitliches Volumen gestaltet, besteht das Haus aus ineinander geschobenen Nutzungen mit verschiedenen Eingängen.
Multifunktionale Zentren
Die 2010 und 2014 fertiggestellten neuen Stadtzentren in Meggenhofen (Two In A Box Architekten) bzw. Haid/ Ansfelden (Architektin Christa Lepschi) sind ähnlich gestrickt: Sie sind multifunktional, sind Impuls für eine nachhaltige Ortsentwicklung und schaffen einen neuen Ortsplatz. In Meggenhofen kommt noch ein Bürgerbeteiligungsprozess und die sorgfältige Nutzung wertvoller Altbauten dazu. Das Gleiche ist in Wels der Fall: Mit dem denkmalgeschützten Herminenhof wurde ein wertvoller Leerstand inmitten der Stadt revitalisiert, Musikschule, Bibliothek, Archiv und Volkshochschule ergeben neue Synergien und Raum für Jung und Alt.
Im 2013 fertiggestellten Gemeindeamt in Ottensheim (Sue Architekten) verschmelzen ebenfalls flexibel gestaltbare Veranstaltungssäle, Bürgerbüro, Verwaltung und Marktplatz bzw. Innenhof zu einem offenen Raum.
In Wallern wird mitten in der Ortschaft mit einem Veranstaltungszentrum auf engstem Raum verdichtet und ein Identifikationsort geschaffen (Schneider&Lengauer Architekten), in Sarleinsbach (Heidl Architekten) wird neben neuen Räumlichkeiten (Bibliothek, Musiksaal, Verwaltung) auch gleich die Verkehrssituation am Platz gelöst.
Alle Beispiele zeigen deutlich, dass über Architektur zwar keine strukturellen Probleme gelöst werden können, Bauobjekte sehr wohl aber spürbare Impulse für die Entwicklung von Gemeinden, deren Gemeinschaftssinn und Identifikationskraft setzen.
Für den Beitrag verantwortlich: Oberösterreichische Nachrichten
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