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Minihotelpläne für Freistadts Wahrzeichen
Oberösterreichische Nachrichten

Die Pixelhoteliers strecken ihre Fühler ins Grüne Band Europas aus - erstes Ein-Zimmer-Hotel: das Linzertor.

21. Juli 2014 - Karin Wansch
Spätestens seit der Landesausstellung ist man sich in Freistadt überwiegend einig: Die Bezirkshauptstadt braucht zusätzliche Gästebetten. Nachdem das Hotelprojekt im alten Krankenhaus im Sand verlaufen ist, steht jetzt das nächste historische Gebäude zur Diskussion – diesmal zwar in bescheidenerem, dafür umso kreativerem Ausmaß: das Linzertor, dass die Pixelhoteliers aus Linz als Ein-Zimmer-Unterkunft ins Auge gefasst haben.

Pferdeeisenbahn und Waldhaus

Mit ihren ungewöhnlichen Minihotels an ungewöhnlichen Orten hat sich das Künstler- und Architektenkollektiv im Kulturhauptstadtjahr Linz09 einen Namen gemacht. Im ganzen Stadtgebiet wurden leerstehende Räumlichkeiten gemietet, etwa in der Tabakfabrik und auf einem Schiff. Inzwischen hat der Verein seine Fühler über die Landeshauptstadt hinaus ausgestreckt: 2012 wurde ein Pixelhotel im Ennser Stadtturm eröffnet. Der Hotelstrang in den Donauraum wird demnächst erweitert: Das nächste „Donaupixel“ geht mit Jahreswechsel in St. Florian in Betrieb, weitere Standorte sind u.a. in Bad Kreuzen und Ottensheim geplant.

Freistadt wiederum soll den Zugang zum Grünen Band Europas Richtung Grenze und darüberhinaus öffnen, sagt Pixel-Gründungsmitglied Sabine Funk. „Diese Region hat durch ihren Naturraum und die historische Umgebung großes Potential. Die Gäste suchen immer mehr das Unberührte, mit dem Grünen Band können wir ihnen etwas ganz Besonders bieten.“ Als Standorte kommen neben dem Linzertor auch die Pferdeeisenbahn in Kerschbaum (Rainbach) und das Waldhaus in Windhaag in Frage.

Kooperation mit Einheimischen

Der Pixel-Verein setzt dabei auf Kooperation mit den Betrieben und Einrichtungen vor Ort. Von der Buchung und Reinigung der Zimmer bis hin zur Verpflegung der Gäste werden Partner in der Region gesucht. Ebenso für die Gestaltung der Räume: „Gerade in Freistadt gibt es ein großes Kreativpotential im Architektur- und Dorfentwicklungsszenario. Da nehmen wir uns als Architekten zurück“, sagt Funk.

Mit der Stadtgemeinde haben sie den ersten Partner bereits gefunden: „Ein Hotelzimmer in unserem Wahrzeichen ist genau der richtige Ort, um in das mittelalterliche Flair der Stadt einzutauchen“, sagt Bürgermeister Christian Jachs, der sich eine so gute Auslastung wie in Enns erwartet. "Wir hoffen vor allem, dass das Hotel auch bei uns von der ganzen Stadt mitgetragen wird. In Enns wird das Zimmer auch von Einheimischen genützt.

Derzeit wird mit dem Denkmalamt die Machbarkeit abgeklärt – Kanal-, Wasser- und Stromanschluss für die 35 Quadratmeter große Unterkunft sind jedenfalls vorhanden. Dann geht es in die Detailplanung. Finanzielle Unterstützung erhofft man sich aus der Leaderförderung für Stadtentwicklung.

Was ist ein Pixelhotel?

Ein Pixel ist die kleinste Einheit – ein Zimmer – eines Hotelkomplexes, der sich über eine ganze Stadt bzw. über eine Region erstreckt und durch Ambiente und Ausstattung die Umgebung widerspiegeln soll. Das erste Pixelhotel wurde 2008 als neue, ungewöhnliche Design-Unterkunft in der Kulturhauptstadt Linz09 eröffnet.
Die Zimmer – in Linz beispielsweise in einer Schiffskabine auf der Donau oder im Ennser Stadtturm, verfügen über Bad, WC und WLAN. Die Verpflegung der Gäste und die Betreuung der Zimmer übernehmen Partnerbetriebe vor Ort. Nähere Details auf www.pixelhotel.at

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Für den Beitrag verantwortlich: Oberösterreichische Nachrichten

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