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Von der Brache zur Linzer Melange
Jahrelang war hier mitten in der Stadt Brache, nun wird der erste Bauabschnitt eines neuen Quartiers fertig gestellt. Zwar bietet die Architektur keine Highlights, aber städtebaulich ist etwas Neues und Vorbildhaftes passiert: Die Qualität des Freiraums wu
8. Juni 2013 - Lorenz Potocnik
Die Rede ist vom Gelände des ehemaligen Bahnhofs der Linzer Lokalbahn und des ULTV-Tennisclubs mit mehr als 13.000 Quadratmetern. Das ist nicht wenig und dazu in bester Lage. Die ÖBB als Eigentümer verkauften einen Teil an die Real Treuhand Management (Raiffeisen). Dazu gesellten sich die Architekten und Linzer Platzhirschen Jörg Stögmüller, Franz Kneidinger und Wolfgang Kaufmann; eine Konstellation, die normalerweise keine herausragenden Neuerungen in Architektur und Städtebau erwarten lässt.
Natürlich wollen die Eigentümer die Fläche maximal verwerten. Was liegt daher näher, als dort Hochhäuser zu bauen? Der Ort eignet sich dafür, weil es mit der Entwicklung des Bahnhofviertels in den vergangenen Jahren in unmittelbarer Nähe schon mehrere gibt, die nötige Anbindung an den öffentlichen Verkehr gegeben ist und weil Platz ist. Zusätzlich sollten Wohnen, Arbeiten und Geschäfte gemischt werden.
Entstanden ist eine Linzer Melange aus einem Wohnhochhaus, mehreren Punkthäusern und einem Riegel. Im Riegel wird gearbeitet, in den Punkthäusern und im Hochhaus gewohnt. Die drei Haustypen sind – obwohl von einem Büro (Kaufmann) – unterschiedlich. Die Fassaden sind jeweils aus dunklen Basaltsteinen, gelblichen Platten oder bedrucktem Glas.
Fassaden wirken unpersönlich
Leider werden diese Materialien wenig bis keine Patina anlegen. Trotz der Bemühungen, den Maßstab zu halten und Abwechslung zu schaffen, wirken diese daher unpersönlich und im Gesamteindruck etwas steril. Unangenehm ist auch der Eingang des Wohnhochhauses. Dieser ist unattraktiv klein und niedrig. Eine Lobby eines Hochhauses sieht anders aus. Offensichtlich wollte jeder Quadrat- und Höhenmeter verwertet werden. Hier zu sparen ist bedauerlich, weil zu schwach ausgebildete Allgemeinflächen die Kommunikation und das gute Gefühl beim Ankommen im Haus verhindern.
Gelände blieb durchgängig
Es ist der Städtebau, der positiv überrascht: Auf Drängen des Gestaltungsbeirats wurden die verschiedenen Interessensvertreter an einen Tisch gebracht, um in moderierten Workshops verbindliche Leitlinien und ein Gesamtkonzept für das Areal zu entwickeln. In Anbetracht des sich stark verändernden Stadtviertels und der langgestreckten Form des Grundstücks sollte das Gelände möglichst durchgängig bleiben. Das ist gelungen.
Die Baukörper sind so angelegt, dass neuer Raum entsteht. Ein Queren des Grundstücks zwischen Stockhofviertel und Bahnhof wird überall möglich sein. Zäune sind keine vorhanden. Die Pläne für die Gestaltung des Außenraums stammen von WES Landschaftsarchitektur aus Hamburg, die einen kleinen, geladenen Wettbewerb für sich entscheiden konnte. Diese Pläne waren integrativer Bestandteil des Bebauungsplans, was ein Novum in Linz darstellt. Von dieser Öffentlichkeit des Freiraums haben übrigens alle etwas: Das Quartier wird belebt und sicherer, die Stadt ist durchlässiger und urbaner. Entsprechend dieser Synergien wird sich die Stadt an der Pflege der Anlage beteiligen.
Mit dieser Durchlässigkeit ist eine wesentliche Eigenschaft der bis vor kurzem hier existierenden Brache gerettet worden. Brachen sind aber auch wild. Ein Schuss von dieser Wildnis hätte dem neuen Quartier nicht geschadet.
Natürlich wollen die Eigentümer die Fläche maximal verwerten. Was liegt daher näher, als dort Hochhäuser zu bauen? Der Ort eignet sich dafür, weil es mit der Entwicklung des Bahnhofviertels in den vergangenen Jahren in unmittelbarer Nähe schon mehrere gibt, die nötige Anbindung an den öffentlichen Verkehr gegeben ist und weil Platz ist. Zusätzlich sollten Wohnen, Arbeiten und Geschäfte gemischt werden.
Entstanden ist eine Linzer Melange aus einem Wohnhochhaus, mehreren Punkthäusern und einem Riegel. Im Riegel wird gearbeitet, in den Punkthäusern und im Hochhaus gewohnt. Die drei Haustypen sind – obwohl von einem Büro (Kaufmann) – unterschiedlich. Die Fassaden sind jeweils aus dunklen Basaltsteinen, gelblichen Platten oder bedrucktem Glas.
Fassaden wirken unpersönlich
Leider werden diese Materialien wenig bis keine Patina anlegen. Trotz der Bemühungen, den Maßstab zu halten und Abwechslung zu schaffen, wirken diese daher unpersönlich und im Gesamteindruck etwas steril. Unangenehm ist auch der Eingang des Wohnhochhauses. Dieser ist unattraktiv klein und niedrig. Eine Lobby eines Hochhauses sieht anders aus. Offensichtlich wollte jeder Quadrat- und Höhenmeter verwertet werden. Hier zu sparen ist bedauerlich, weil zu schwach ausgebildete Allgemeinflächen die Kommunikation und das gute Gefühl beim Ankommen im Haus verhindern.
Gelände blieb durchgängig
Es ist der Städtebau, der positiv überrascht: Auf Drängen des Gestaltungsbeirats wurden die verschiedenen Interessensvertreter an einen Tisch gebracht, um in moderierten Workshops verbindliche Leitlinien und ein Gesamtkonzept für das Areal zu entwickeln. In Anbetracht des sich stark verändernden Stadtviertels und der langgestreckten Form des Grundstücks sollte das Gelände möglichst durchgängig bleiben. Das ist gelungen.
Die Baukörper sind so angelegt, dass neuer Raum entsteht. Ein Queren des Grundstücks zwischen Stockhofviertel und Bahnhof wird überall möglich sein. Zäune sind keine vorhanden. Die Pläne für die Gestaltung des Außenraums stammen von WES Landschaftsarchitektur aus Hamburg, die einen kleinen, geladenen Wettbewerb für sich entscheiden konnte. Diese Pläne waren integrativer Bestandteil des Bebauungsplans, was ein Novum in Linz darstellt. Von dieser Öffentlichkeit des Freiraums haben übrigens alle etwas: Das Quartier wird belebt und sicherer, die Stadt ist durchlässiger und urbaner. Entsprechend dieser Synergien wird sich die Stadt an der Pflege der Anlage beteiligen.
Mit dieser Durchlässigkeit ist eine wesentliche Eigenschaft der bis vor kurzem hier existierenden Brache gerettet worden. Brachen sind aber auch wild. Ein Schuss von dieser Wildnis hätte dem neuen Quartier nicht geschadet.
Für den Beitrag verantwortlich: Oberösterreichische Nachrichten
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