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Markt in Urfahr: Von Betonhütten zur Markthalle
Der neue Markt in Urfahr ist ganz anders. Anders als früher sind die sechs Betreiber anstelle der gewohnten frei stehenden Kioske nun unter einem großen Dach vereint. Parkplätze wurden auf ein Minimum beschränkt und vom Platz entfernt.
21. April 2012 - Lorenz Potocnik
Anders als gewohnt ist die neu errichtete Markthalle selbst gar nicht typisch für Österreich. Vielmehr erinnern die dünnen, schwarzen Stahlsäulen, das spiegelnde Metalldach, viel Glas und Freiraum an Architektur und Situationen in Paris oder Barcelona. Also nichts beim Alten, alles neu. Das schafft Spannung und Unsicherheit. Die Architektur polarisiert. Davon zeugen bereits einige mediale Reaktionen. Heute, Samstag, wird die Markthalle mit einem Frühlingsfest eröffnet.
Raum für Kommunikation
Architekt Bernhard Rosensteiner konnte vor zwei Jahren den geladenen Wettbewerb für sich entscheiden. Die Aufgabe und Herausforderung bestand darin, den Platz städtebaulich neu zu denken, wobei in erster Linie neuer Grünraum für die unmittelbar angrenzenden Pflege- und Altersheime geschaffen werden sollte. Paradoxerweise stellte man anfangs den Markt sogar noch infrage. Ist es doch genau die Mischung aus Erholungsraum und Kommunikationsraum, der in Zukunft die Qualität dieses Ortes ausmachen wird. Eine unangenehme Realität war die schwach belastbare Decke der Tiefgarage, die vieles, beispielsweise das Pflanzen von Bäumen, sehr schwierig machte.
Rosensteiner schlug eine riesige, praktisch über den ganzen Platz laufende Pergola vor, die abwechselnd offen und geschlossen, als Dach, Sonnenschutz oder vertikale Begrünung gedacht war. In zweijähriger Entwicklung mit der Stadt kam es zum nun realisierten Projekt. Die Umsetzung erfolgte in zwei Bauabschnitten: Um einen durchgehenden Betrieb zu ermöglichen, wurde zuerst die neue Halle fertiggestellt, erst dann wurden die alten Betonkioske aus den 1970er-Jahren abgerissen.
An der Mühlkreisbahnstraße gelegen, anstelle des früheren Parkplatzes, sind vor allem die filigrane Struktur des Stahlbaus sowie die spiegelnde Untersicht für den Charakter der Halle maßgebend. In einer Art Übersteigerung reflektiert die hochpolierte Edelstahloberfläche die Ware, das Marktgeschehen und die Umgebung auf dem Platz. Auch die Wetterlage und Tageszeit sorgen so für eine sich ständig ändernde Architektur und Lichtstimmung.
Die großzügige Überdachung ist für Gastgärten und den Wochenmarkt prädestiniert. Insbesondere in der zwischen Park und Halle geplanten Marktstraße gibt es räumlich Potenzial, das Vielfalt und Kommunikation für einen lebhaften (Wochen-) Markt verspricht. Die sorgfältige Ausführung der Blecharbeiten erfolgte durch Metallbau Fellinger. Die reduzierten Details und Anschlüsse, beispielsweise die der Säulen im Boden, sind bemerkenswert.
Alternative zum Supermarkt
Die Reduktion der Parkplätze ist eine vorausschauende und konsequente Strategie der Stadt Linz. Der Markt soll die Anrainer ansprechen und eine verlockende fußläufige Alternative zum allzu eingespielten Einkaufen mit dem Auto im Supermarkt bieten. Sehr gut gelegen, ist der Platz jetzt schon Kreuzungspunkt zahlreicher Wege. Im enormen Konkurrenzdruck der Nahversorger – hier verschärft durch die Erweiterung des Lentias – ist die einzig richtige Antwort, sehr gute Qualität der Ware und Dienstleistung im Zusammenspiel mit hochwertiger Architektur im Nahbereich anzubieten. Nun liegt es in der Hand der Mieter und Anrainer, diesen anderen Ort als einen besonderen anzunehmen und zu einem kommunikativen Treffpunkt zu entwickeln. Die neue Halle ist Grundlage und Anfang einer insgesamt zu stärkenden Marke „Grünmarkt“ in Urfahr.
Raum für Kommunikation
Architekt Bernhard Rosensteiner konnte vor zwei Jahren den geladenen Wettbewerb für sich entscheiden. Die Aufgabe und Herausforderung bestand darin, den Platz städtebaulich neu zu denken, wobei in erster Linie neuer Grünraum für die unmittelbar angrenzenden Pflege- und Altersheime geschaffen werden sollte. Paradoxerweise stellte man anfangs den Markt sogar noch infrage. Ist es doch genau die Mischung aus Erholungsraum und Kommunikationsraum, der in Zukunft die Qualität dieses Ortes ausmachen wird. Eine unangenehme Realität war die schwach belastbare Decke der Tiefgarage, die vieles, beispielsweise das Pflanzen von Bäumen, sehr schwierig machte.
Rosensteiner schlug eine riesige, praktisch über den ganzen Platz laufende Pergola vor, die abwechselnd offen und geschlossen, als Dach, Sonnenschutz oder vertikale Begrünung gedacht war. In zweijähriger Entwicklung mit der Stadt kam es zum nun realisierten Projekt. Die Umsetzung erfolgte in zwei Bauabschnitten: Um einen durchgehenden Betrieb zu ermöglichen, wurde zuerst die neue Halle fertiggestellt, erst dann wurden die alten Betonkioske aus den 1970er-Jahren abgerissen.
An der Mühlkreisbahnstraße gelegen, anstelle des früheren Parkplatzes, sind vor allem die filigrane Struktur des Stahlbaus sowie die spiegelnde Untersicht für den Charakter der Halle maßgebend. In einer Art Übersteigerung reflektiert die hochpolierte Edelstahloberfläche die Ware, das Marktgeschehen und die Umgebung auf dem Platz. Auch die Wetterlage und Tageszeit sorgen so für eine sich ständig ändernde Architektur und Lichtstimmung.
Die großzügige Überdachung ist für Gastgärten und den Wochenmarkt prädestiniert. Insbesondere in der zwischen Park und Halle geplanten Marktstraße gibt es räumlich Potenzial, das Vielfalt und Kommunikation für einen lebhaften (Wochen-) Markt verspricht. Die sorgfältige Ausführung der Blecharbeiten erfolgte durch Metallbau Fellinger. Die reduzierten Details und Anschlüsse, beispielsweise die der Säulen im Boden, sind bemerkenswert.
Alternative zum Supermarkt
Die Reduktion der Parkplätze ist eine vorausschauende und konsequente Strategie der Stadt Linz. Der Markt soll die Anrainer ansprechen und eine verlockende fußläufige Alternative zum allzu eingespielten Einkaufen mit dem Auto im Supermarkt bieten. Sehr gut gelegen, ist der Platz jetzt schon Kreuzungspunkt zahlreicher Wege. Im enormen Konkurrenzdruck der Nahversorger – hier verschärft durch die Erweiterung des Lentias – ist die einzig richtige Antwort, sehr gute Qualität der Ware und Dienstleistung im Zusammenspiel mit hochwertiger Architektur im Nahbereich anzubieten. Nun liegt es in der Hand der Mieter und Anrainer, diesen anderen Ort als einen besonderen anzunehmen und zu einem kommunikativen Treffpunkt zu entwickeln. Die neue Halle ist Grundlage und Anfang einer insgesamt zu stärkenden Marke „Grünmarkt“ in Urfahr.
Für den Beitrag verantwortlich: Oberösterreichische Nachrichten
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