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Arbeitswelten für Forscher und Maschinenbauer
Oberösterreichische Nachrichten

Nominierte, innovative Bauwerke spiegeln die Vitalität des oberösterreichischen Wirtschaftsstandorts.

1. Dezember 2012 - Lorenz Potocnik
Drehort: Firma RM, Südpark Linz. Setdesign: x-Architekten. Showdown: Eine wilde Verfolgungsjagd auf den Rampen, es wird wild geschossen. Der Boss bleibt gelassen. Vom Büro aus kann er alles gut überblicken. Seine Mitarbeiter kümmern sich um den Eindringling. Im Versuch, zu entwischen, flüchtet der Böse in die Produktionshalle und rutscht in den Trichter einer laufenden RM100. Ein fataler Fehler. Dieses Modell ist zwar der kleinste, aber auch effizienteste der hier hergestellten Betonbrecher. Cut.

RM steht für Rubble Master. Das Setting ist das spektakuläre Raumkontinuum zwischen Bürotrakt und Montagehalle. Transparenz, kräftige Farben, Aus- und Einblicke und Besprechungszimmer wie Adlerhorste lassen James-Bond-Szenen assoziieren. Die Überraschung nach Betreten des Gebäudes ist für jeden Besucher perfekt. Der erste Blick führt in die Halle auf die Maschinen. Die Architektur verkörpert die besondere Unternehmenskultur der Firma: Wille zur Innovation gepaart mit Freude an der Arbeit.

Einfache Materialien wie Sichtbeton, Acrylplatten und Stahl unterstreichen die direkte und frische Haltung. Rubble Master baut Brecher von Baurestmassen. Dank kompakter Bauart werden Beton oder Asphalt direkt an der Baustelle zu wertvollem Recyclingbaustoff zerkleinert.

Im Science Park der Linzer Kepler-Universität ginge es bei einem Krimi wahrscheinlich eher um Spionage und Hacker. Hier sind auf rund 30.000 Quadratmetern Forschungsräume untergebracht. Die erweiterte Erschließungszone präsentiert sich als eine attraktive Kombination aus Treppen, gläsernen Besprechungszimmern, Sitzecken, Lernlounges und spannenden Lufträumen mit Belichtung von oben. Diese Atrien sind das Herz aller drei Bauteile. Die individuellen Arbeitsräume sind hingegen nicht einsichtig. Top Secret. Caramel Architekten aus Wien haben erneut ihren frechen, „anti-vorarlbergerischen“ Stil bewiesen. Ein Kennzeichen davon sind gekonnt lässig ausgeführte Details. Auch ohne Auto, vielleicht mit Rollerblades, ist die Tiefgarage einen Besuch wert. Hier kann quer unter allen Bauteilen durchgefahren werden.

Eine eigene Story stellt der kleine, pfiffige Umbau für die seit 2011 agierende Organisation „Creative Region Upper Austria“ dar. Untergebracht im ehemaligen Verwaltungsbau der Tabakfabrik, wurde aus dem zur Verfügung stehenden 80 Quadratmeter großen Raum eine Bühne für verschiedenste Szenarien entwickelt. Aus einer Zwischenwand wird ein beweglicher Schrank mit Kaffeeküche, Garderobe und Bibliothek, der jederzeit weggerollt werden kann. Tische werden kurzerhand hängend an der Wand verstaut. Die Einrichtung ist eine Low-Budget-Grundausstattung für Bedürfnisse, die zum Zeitpunkt des Entwurfs noch zu entwickeln waren. Flexibilität war und ist daher oberstes Gebot. Creative Region hat zum Ziel, die Kreativbranche im Lande zu fördern. Der Auftrag an die Linzer Architekturstudenten Clemens Bauder und Klaus Scheibl war der erste Schritt dazu.

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Für den Beitrag verantwortlich: Oberösterreichische Nachrichten

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