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Grazer Schulen der Irritation
Sie gelten als Vertreter der „Neuen Einfachheit“: die Grazer Architekten Florian Riegler und Roger Riewe. Und sie bekennen sich auch zur „Box“ sowie zu puren Materialien. Aber sie erzielen damit außergewöhnliche Wirkungen.
6. September 1998 - Margit Ulama
Anfang dieses Jahres wurde an der renommierten Architectural Association School of Architecture in London eine Ausstellung gezeigt, die eine spezifische Zeittendenz dokumentierte. „Beyond the Minimal“ war der prägnante Titel, der die Idee des Minimalen hervorhob und gleichzeitig darauf hinwies, daß diese Idee heute nicht genügen kann.
Man präsentierte eine prononcierte allgemeine Tendenz dieses Jahrzehnts am Beispiel österreichischer Architekten. Doch gerade im Sinne eines „beyond“ differieren die Arbeiten von ARTEC, Adolf Krischanitz, PAUHOF und Riegler & Riewe, die bei dieser Schau vorgestellt wurden. Insgesamt spricht man auch von einer „Neuen Einfachheit“, ein Begriff, der in der Schweiz geprägt wurde. Die österreichische Entwicklung zeichnet sich durch betont subjektive Ansätze aus, die teilweise auch mit manieristischen Gesten verbunden sind. Dabei konstituiert sich der Baukörper oft als bloßer Kubus, und eine entscheidende Rolle spielt die pure, jedoch vielfältige Verwendung von Materialien.
Florian Riegler und Roger Riewe gründeten ihr gemeinsames Büro 1987 in Graz. In der Folge entwickelten sie eine konsequente architektonische Haltung, die sich von der über lange Jahre im Vordergrund stehenden Grazer Schule mit ihrer Expressivität deutlich distanzierte und sich der deutsch-schweizerischen Entwicklung annäherte.
Einem breiteren Publikum wurden Riegler & Riewe mit dem Umbau und der Erweiterung des vor vier Jahren fertiggestellten Flughafens in Graz bekannt. Nun realisierten sie eine Schule in Baden bei Wien, das Bundesinstitut für Sozialpädagogik, sowie den ersten Abschnitt der Informations- und Elektrotechnischen Institute der Technischen Universität Graz auf den Inffeldgründen. Beide Projekte präsentieren sich als Variationen eines Themas: der Idee des prägnanten Baukörpers mit einer spezifischen Materialität. Es entstehen schließlich vexierende Bilder, und eine besondere Fensterkomposition führt das von der Moderne verpönte Thema des Ornamentalen wieder ein.
Den Kontext bildet in beiden Fällen eine aufgelöste städtische Struktur ohne klare Definition von Außenräumen. In Baden setzten die Architekten drei Volumen wie Dominosteine. Die beiden kleineren definieren einen geraden Weg von der Straße zum zurückgesetzten Hauptbau, der auf der Rückseite zu einem parkartigen Gelände schaut. Die durchgehende Glashülle dieser großen Box schimmert leicht grünlich, manchmal spiegelt sich die Umgebung, und die zahlreichen Fenster irritieren die Wahrnehmung des Maßstabs.
Denn man muß wissen, daß diese gesplittet sind, daß jeder Klassenraum schmale, übereinanderliegende Fenster hat und man daher die Geschoße an der Fassade nicht mehr im traditionellen Sinn ablesen kann. Die gleichförmig repetitive Fassadengestaltung stellt vielmehr ein unendlich erweiterbares, effektvolles Muster dar.
Die Klassenräume, die sich entlang der Fassade auf konventionelle Weise aneinanderreihen, sind auf Grund des fragmentierten Blicks in den Park ungewöhnlich. Doch die Architekten unterscheiden zwischen Öffnungen mit klarem und solchen mit mattem Glas. Zwischen den transparenten Feldern liegen also zusätzlich transluzente, und diese kann man außen nur in der Nacht erkennen. Wenn das Innere beleuchtet ist, liegt über dem gesamten Gebäude eine Art Schatten, der von Feldern unterschiedlicher Helligkeit unterbrochen wird.
Der Schulbau in Baden entstand als Resultat eines Wettbewerbes. So ungewöhnlich der Bau von Riegler & Riewe in seiner äußeren Erscheinung wirkt, so lapidar ist das grundsätzliche Konzept aus drei unterschiedlich weit in den Boden abgesenkten Volumen. Die Architekten bekennen sich zur einfachen Geometrie, sie wollen „optimale Raumfreiheit mit minimalen Mitteln erreichen“. Sie wenden in Baden den bekannten Typus einer Gangschule an, die Erschließung erweitert sich zu einer Art Halle.
Man findet keine räumlichen Finessen, der Ausdruck wird dem präzisen Konzept, auch dem präzisen Materialkonzept überantwortet. Dazu gehört nun die räumliche Stimmung, die durch die geteilten Fenster samt den zusätzlichen transluzenten Feldern entsteht - letztere sollten nach dem Wunsch der Architekten eigentlich bis zum Boden reichen. Der Prototyp eines Wandabschnittes veranschaulicht schließlich bezüglich der äußeren Glashaut einen entscheidenden Unterschied zum realisierten Bau. Das stärker durchsichtige Profilitglas des Musters zeigt eine deutlichere optische Präsenz der inneren Wandschicht, und die Fensterelemente scheinen in einer entmaterialisierten Fläche zu schweben. Sicherheitsbedenken des Bauherrn, der Bundesimmobiliengesellschaft, betreffend Glasbruch führten schließlich zur Verwendung eines anderen, sogar teureren Glastyps.
Das Bundesinstitut für Sozialpädagogik reiht sich qualitativ in die Reihe der renommierten Bauten des Wiener Schulbauprogramms 2000 ein. Auch dabei stellt Glas in seiner avancierten Technologie ein zentrales Material dar, doch die interessantesten Beispiele entwickeln auch eine differenzierte Räumlichkeit im Bereich der Halle. Dies fehlt dem Bau in Baden, es fehlt aber auch eine betonte Offenheit, denn die durchgehende äußere Glashülle ist als bekleidendes Material verwendet.
Die Architekten schließen die Südseite noch stärker als die Nordseite zu der Parklandschaft und umgehen damit von vornherein jegliche Temperaturprobleme. Sie nutzen jedoch die südseitig gelegene, tragende Betonwand hinter dem Glas als großflächigen Sonnenkollektor.
Zur Nordseite geleitet, gibt die erwärmte Flüssigkeit die Wärme über Industrieheizkörper unmittelbar hinter der Glashaut ab. Die technischen Überlegungen sind unsichtbar, ohne direkte Auswirkungen auf die Ästhetik des Baus.
Dem Konzept für die Institute der TU Graz liegt zwar ebenfalls die architektonische Box zugrunde, doch auf Grund seiner Größe kann dieses Projekt eine neuartige städtebauliche Komplexität entfalten. Im Endausbau sollen 16 parallel geschichtete, langgestreckte Volumen ein rechteckiges Feld füllen, das sich somit - genau wie die Baukörper selbst - autonom gibt. Es entsteht eine texturhafte Komposition mit fließenden, unregelmäßigen Außenräumen.
In der äußeren Erscheinung stellen die einzelnen Bauten die Pendants zum Hauptbau in Baden dar. Doch das ornamentale Muster der Fenster liegt hier auf dem anthrazit gefärbten Beton, der in seiner puren, unmittelbaren Verwendung ebenfalls zeittypisch ist; und sowohl die Glashaut als auch der Beton vexieren in ihrer Wirkung, je nach Tageszeit beziehungsweise Lichtverhältnissen.
Von der städtebaulichen Idee dieses Projekts lassen sich Verbindungslinien zu ganz anderen Entwurfsebenen von Riegler & Riewe ziehen. Beim Grazer Flughafen gestalteten sie die lange Fassade zum Flugfeld hin als überdimensionales Signet. Horizontale Aluminiumsprossen, die die Glasfläche in unterschiedlicher Dichte teilen, machen auf große Distanz den Namen der Stadt lesbar.
Dieses Prinzip legten die Architekten auch der graphischen Gestaltung ihrer Namen für den Brief- und Plankopf zugrunde. In den Leerstellen zwischen den horizontalen Linien werden wieder Buchstaben erkennbar. Konzentriert man sich jedoch auf einen Ausschnitt dieser graphischen Gestaltung, so scheint die Länge der Striche einem Zufallsprinzip zu folgen. Gleichzeitig kann man dieses Signet als städtebaulichen Plan lesen, bei dem die Linien stark abstrahierte langgestreckte Baukörper von unterschiedlicher Länge repräsentieren.
Genau diese Idee liegt nun dem städtebaulichen Konzept für die Informations- und Elektrotechnischen Institute der TU Graz zugrunde; die Ähnlichkeit wird besonders im Modell deutlich. Was im einen Fall zweidimensional umgesetzt ist, wird im anderen zur dreidimensionalen Schichtung von Baukörpern.
Der Entwurf für Graz sieht acht Gebäudeschichten vor, die im Mittelbereich unregelmäßig unterbrochen sind und damit 16 eigenständige Körper ergeben. Auf Grund der unterschiedlichen Länge der Volumen ergibt ein regelmäßiges System schließlich ein zufälliges Muster. Dadurch wird nicht nur die Strenge aufgehoben, es entsteht auch ein komplexes räumliches Modell. Denn im mittleren Bereich der texturhaften Komposition bildet sich ein zwar klar definierter, aber dennoch unregelmäßig fließender Außenraum. So kann man sogar von einem zentralen Platz sprechen, der sich jedoch amöbenhaft ausdehnt und schließlich in die länglichen Räume zwischen den Baukörpern ausfließt.
An den Stirnseiten des Grundstücks wird die regelmäßige Schichtung deutlich, die man auf den geraden Verbindungswegen in der Querrichtung unmittelbar erfährt. Der Innenraum wechselt dabei beständig mit dem Außenraum und einer schmäleren Zwischenzone. „Baukörper“ und „Raumkörper“ haben ähnliche Dimensionen, der Freiraum wirkt als oben offener Innenraum. So definiert dieses Projekt in städtebaulicher Hinsicht beziehungsweise in seiner Gesamtkomposition allgemeine architektonische Themen wie Nähe und Weite, Offenheit und Geschlossenheit, Weg und Platz, aber auch Schichtung und Raum auf neue Art und Weise.
Man präsentierte eine prononcierte allgemeine Tendenz dieses Jahrzehnts am Beispiel österreichischer Architekten. Doch gerade im Sinne eines „beyond“ differieren die Arbeiten von ARTEC, Adolf Krischanitz, PAUHOF und Riegler & Riewe, die bei dieser Schau vorgestellt wurden. Insgesamt spricht man auch von einer „Neuen Einfachheit“, ein Begriff, der in der Schweiz geprägt wurde. Die österreichische Entwicklung zeichnet sich durch betont subjektive Ansätze aus, die teilweise auch mit manieristischen Gesten verbunden sind. Dabei konstituiert sich der Baukörper oft als bloßer Kubus, und eine entscheidende Rolle spielt die pure, jedoch vielfältige Verwendung von Materialien.
Florian Riegler und Roger Riewe gründeten ihr gemeinsames Büro 1987 in Graz. In der Folge entwickelten sie eine konsequente architektonische Haltung, die sich von der über lange Jahre im Vordergrund stehenden Grazer Schule mit ihrer Expressivität deutlich distanzierte und sich der deutsch-schweizerischen Entwicklung annäherte.
Einem breiteren Publikum wurden Riegler & Riewe mit dem Umbau und der Erweiterung des vor vier Jahren fertiggestellten Flughafens in Graz bekannt. Nun realisierten sie eine Schule in Baden bei Wien, das Bundesinstitut für Sozialpädagogik, sowie den ersten Abschnitt der Informations- und Elektrotechnischen Institute der Technischen Universität Graz auf den Inffeldgründen. Beide Projekte präsentieren sich als Variationen eines Themas: der Idee des prägnanten Baukörpers mit einer spezifischen Materialität. Es entstehen schließlich vexierende Bilder, und eine besondere Fensterkomposition führt das von der Moderne verpönte Thema des Ornamentalen wieder ein.
Den Kontext bildet in beiden Fällen eine aufgelöste städtische Struktur ohne klare Definition von Außenräumen. In Baden setzten die Architekten drei Volumen wie Dominosteine. Die beiden kleineren definieren einen geraden Weg von der Straße zum zurückgesetzten Hauptbau, der auf der Rückseite zu einem parkartigen Gelände schaut. Die durchgehende Glashülle dieser großen Box schimmert leicht grünlich, manchmal spiegelt sich die Umgebung, und die zahlreichen Fenster irritieren die Wahrnehmung des Maßstabs.
Denn man muß wissen, daß diese gesplittet sind, daß jeder Klassenraum schmale, übereinanderliegende Fenster hat und man daher die Geschoße an der Fassade nicht mehr im traditionellen Sinn ablesen kann. Die gleichförmig repetitive Fassadengestaltung stellt vielmehr ein unendlich erweiterbares, effektvolles Muster dar.
Die Klassenräume, die sich entlang der Fassade auf konventionelle Weise aneinanderreihen, sind auf Grund des fragmentierten Blicks in den Park ungewöhnlich. Doch die Architekten unterscheiden zwischen Öffnungen mit klarem und solchen mit mattem Glas. Zwischen den transparenten Feldern liegen also zusätzlich transluzente, und diese kann man außen nur in der Nacht erkennen. Wenn das Innere beleuchtet ist, liegt über dem gesamten Gebäude eine Art Schatten, der von Feldern unterschiedlicher Helligkeit unterbrochen wird.
Der Schulbau in Baden entstand als Resultat eines Wettbewerbes. So ungewöhnlich der Bau von Riegler & Riewe in seiner äußeren Erscheinung wirkt, so lapidar ist das grundsätzliche Konzept aus drei unterschiedlich weit in den Boden abgesenkten Volumen. Die Architekten bekennen sich zur einfachen Geometrie, sie wollen „optimale Raumfreiheit mit minimalen Mitteln erreichen“. Sie wenden in Baden den bekannten Typus einer Gangschule an, die Erschließung erweitert sich zu einer Art Halle.
Man findet keine räumlichen Finessen, der Ausdruck wird dem präzisen Konzept, auch dem präzisen Materialkonzept überantwortet. Dazu gehört nun die räumliche Stimmung, die durch die geteilten Fenster samt den zusätzlichen transluzenten Feldern entsteht - letztere sollten nach dem Wunsch der Architekten eigentlich bis zum Boden reichen. Der Prototyp eines Wandabschnittes veranschaulicht schließlich bezüglich der äußeren Glashaut einen entscheidenden Unterschied zum realisierten Bau. Das stärker durchsichtige Profilitglas des Musters zeigt eine deutlichere optische Präsenz der inneren Wandschicht, und die Fensterelemente scheinen in einer entmaterialisierten Fläche zu schweben. Sicherheitsbedenken des Bauherrn, der Bundesimmobiliengesellschaft, betreffend Glasbruch führten schließlich zur Verwendung eines anderen, sogar teureren Glastyps.
Das Bundesinstitut für Sozialpädagogik reiht sich qualitativ in die Reihe der renommierten Bauten des Wiener Schulbauprogramms 2000 ein. Auch dabei stellt Glas in seiner avancierten Technologie ein zentrales Material dar, doch die interessantesten Beispiele entwickeln auch eine differenzierte Räumlichkeit im Bereich der Halle. Dies fehlt dem Bau in Baden, es fehlt aber auch eine betonte Offenheit, denn die durchgehende äußere Glashülle ist als bekleidendes Material verwendet.
Die Architekten schließen die Südseite noch stärker als die Nordseite zu der Parklandschaft und umgehen damit von vornherein jegliche Temperaturprobleme. Sie nutzen jedoch die südseitig gelegene, tragende Betonwand hinter dem Glas als großflächigen Sonnenkollektor.
Zur Nordseite geleitet, gibt die erwärmte Flüssigkeit die Wärme über Industrieheizkörper unmittelbar hinter der Glashaut ab. Die technischen Überlegungen sind unsichtbar, ohne direkte Auswirkungen auf die Ästhetik des Baus.
Dem Konzept für die Institute der TU Graz liegt zwar ebenfalls die architektonische Box zugrunde, doch auf Grund seiner Größe kann dieses Projekt eine neuartige städtebauliche Komplexität entfalten. Im Endausbau sollen 16 parallel geschichtete, langgestreckte Volumen ein rechteckiges Feld füllen, das sich somit - genau wie die Baukörper selbst - autonom gibt. Es entsteht eine texturhafte Komposition mit fließenden, unregelmäßigen Außenräumen.
In der äußeren Erscheinung stellen die einzelnen Bauten die Pendants zum Hauptbau in Baden dar. Doch das ornamentale Muster der Fenster liegt hier auf dem anthrazit gefärbten Beton, der in seiner puren, unmittelbaren Verwendung ebenfalls zeittypisch ist; und sowohl die Glashaut als auch der Beton vexieren in ihrer Wirkung, je nach Tageszeit beziehungsweise Lichtverhältnissen.
Von der städtebaulichen Idee dieses Projekts lassen sich Verbindungslinien zu ganz anderen Entwurfsebenen von Riegler & Riewe ziehen. Beim Grazer Flughafen gestalteten sie die lange Fassade zum Flugfeld hin als überdimensionales Signet. Horizontale Aluminiumsprossen, die die Glasfläche in unterschiedlicher Dichte teilen, machen auf große Distanz den Namen der Stadt lesbar.
Dieses Prinzip legten die Architekten auch der graphischen Gestaltung ihrer Namen für den Brief- und Plankopf zugrunde. In den Leerstellen zwischen den horizontalen Linien werden wieder Buchstaben erkennbar. Konzentriert man sich jedoch auf einen Ausschnitt dieser graphischen Gestaltung, so scheint die Länge der Striche einem Zufallsprinzip zu folgen. Gleichzeitig kann man dieses Signet als städtebaulichen Plan lesen, bei dem die Linien stark abstrahierte langgestreckte Baukörper von unterschiedlicher Länge repräsentieren.
Genau diese Idee liegt nun dem städtebaulichen Konzept für die Informations- und Elektrotechnischen Institute der TU Graz zugrunde; die Ähnlichkeit wird besonders im Modell deutlich. Was im einen Fall zweidimensional umgesetzt ist, wird im anderen zur dreidimensionalen Schichtung von Baukörpern.
Der Entwurf für Graz sieht acht Gebäudeschichten vor, die im Mittelbereich unregelmäßig unterbrochen sind und damit 16 eigenständige Körper ergeben. Auf Grund der unterschiedlichen Länge der Volumen ergibt ein regelmäßiges System schließlich ein zufälliges Muster. Dadurch wird nicht nur die Strenge aufgehoben, es entsteht auch ein komplexes räumliches Modell. Denn im mittleren Bereich der texturhaften Komposition bildet sich ein zwar klar definierter, aber dennoch unregelmäßig fließender Außenraum. So kann man sogar von einem zentralen Platz sprechen, der sich jedoch amöbenhaft ausdehnt und schließlich in die länglichen Räume zwischen den Baukörpern ausfließt.
An den Stirnseiten des Grundstücks wird die regelmäßige Schichtung deutlich, die man auf den geraden Verbindungswegen in der Querrichtung unmittelbar erfährt. Der Innenraum wechselt dabei beständig mit dem Außenraum und einer schmäleren Zwischenzone. „Baukörper“ und „Raumkörper“ haben ähnliche Dimensionen, der Freiraum wirkt als oben offener Innenraum. So definiert dieses Projekt in städtebaulicher Hinsicht beziehungsweise in seiner Gesamtkomposition allgemeine architektonische Themen wie Nähe und Weite, Offenheit und Geschlossenheit, Weg und Platz, aber auch Schichtung und Raum auf neue Art und Weise.
Für den Beitrag verantwortlich: Spectrum
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