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Träume sind machbar:
Hausbau an einem Tag Geza Ambrozy, Architekt und Tischlermeister, über die Vorzüge des Bauens mit Holz und die unterschiedlichen Bauordnungen.
25. September 2001 - Manfred Lechner
Der Standard: Welche Vorzüge haben Häuser, die aus Holz errichtet werden?
Ambrozy: Holz eignet sich ausgezeichnet für den Wohnhausbau, denn es ermöglicht - eine entsprechende Dämmung vorausgesetzt - ein ausgezeichnetes Raumklima. Was dazu führt, dass die Innenwand des Gebäudes die gleiche Temperatur wie der Raum selbst aufweist. Darüber hinaus kommt man beim Bauen mit Holz im Vergleich zur Massivbauweise mit geringeren Außenwandstärken aus. Aus diesem Umstand ergibt sich, dass Bewohner sowohl psychisch als auch physisch den gesamten Raum nützen können. Bei schlecht gedämmten Häusern aus den Fünfziger- und Sechzigerjahren ist dies beispielsweise nicht der Fall.
Wie schnell können Holzbauten errichtet werden?
Ambrozy: Der Trend geht eindeutig in die Richtung, die Teile weitgehend in der Werkstätte vorzufertigen. So kann etwa ein Einfamilienhaus binnen einiger Tage errichtet werden. Die Holzbauweise kommt weder teurer noch billiger als das Bauen mit anderen Materialien. Ein Einsparungspotenzial sehe ich aber schon: Durch die schnelle Errichtung kann man Finanzierungskosten sparen.
Welche Dämmstoffe bevorzugen Sie?
Ambrozy: Gute Dämmwerte können sowohl mit Mineralwolle oder aber auch mit nachwachsenden Rohstoffen wie Flachs, Kork oder Hanf erreicht werden. Wobei ich den Dämmstoff Kork bevorzuge, da Hanf als Dämmmaterial noch sehr teuer ist, wiewohl es aber über den Vorzug verfügt, dass es für viele Schädlinge uninteressant ist.
Auf welche Schwierigkeiten trifft der Holzbau in Österreich?
Ambrozy: Im Gegensatz zu Frankreich, das über eine für das ganze Land einheitliche Bauordnung verfügt, stehen wir in Österreich vor der Situation der unterschiedlichsten Bauordnungen in den Bundesländern. In Deutschland existiert zumindest eine Musterbauordnung, an der sich die Behörden orientieren können.
Sind Verbesserungen abzusehen?
Ambrozy: Mit der „Technik- novelle“ der Wiener Bauordnung vom vorigen Jahr wird das Bauen mit Holz einfacher. Es ist nun möglich, auf einem massiv errichteten Erdgeschoss vier Stockwerke - inklusive Außenwände - in Holzbauweise zu errichten. Von einer Vereinheitlichung der Bauordnung oder der Erstellung einer Musterbauordnung kann aber noch keine Rede sein, da dies in den Bundesländern die unterschiedlichsten Brandschutzvorschriften nicht zulassen. Wünschenswert wäre, dass, wie bereits in Tirol praktiziert, Sachverständigenkommissionen Konzepte prüfen anstatt jedes Detail, beispielsweise beim Brandschutz, vorzuschreiben.
Ambrozy: Holz eignet sich ausgezeichnet für den Wohnhausbau, denn es ermöglicht - eine entsprechende Dämmung vorausgesetzt - ein ausgezeichnetes Raumklima. Was dazu führt, dass die Innenwand des Gebäudes die gleiche Temperatur wie der Raum selbst aufweist. Darüber hinaus kommt man beim Bauen mit Holz im Vergleich zur Massivbauweise mit geringeren Außenwandstärken aus. Aus diesem Umstand ergibt sich, dass Bewohner sowohl psychisch als auch physisch den gesamten Raum nützen können. Bei schlecht gedämmten Häusern aus den Fünfziger- und Sechzigerjahren ist dies beispielsweise nicht der Fall.
Wie schnell können Holzbauten errichtet werden?
Ambrozy: Der Trend geht eindeutig in die Richtung, die Teile weitgehend in der Werkstätte vorzufertigen. So kann etwa ein Einfamilienhaus binnen einiger Tage errichtet werden. Die Holzbauweise kommt weder teurer noch billiger als das Bauen mit anderen Materialien. Ein Einsparungspotenzial sehe ich aber schon: Durch die schnelle Errichtung kann man Finanzierungskosten sparen.
Welche Dämmstoffe bevorzugen Sie?
Ambrozy: Gute Dämmwerte können sowohl mit Mineralwolle oder aber auch mit nachwachsenden Rohstoffen wie Flachs, Kork oder Hanf erreicht werden. Wobei ich den Dämmstoff Kork bevorzuge, da Hanf als Dämmmaterial noch sehr teuer ist, wiewohl es aber über den Vorzug verfügt, dass es für viele Schädlinge uninteressant ist.
Auf welche Schwierigkeiten trifft der Holzbau in Österreich?
Ambrozy: Im Gegensatz zu Frankreich, das über eine für das ganze Land einheitliche Bauordnung verfügt, stehen wir in Österreich vor der Situation der unterschiedlichsten Bauordnungen in den Bundesländern. In Deutschland existiert zumindest eine Musterbauordnung, an der sich die Behörden orientieren können.
Sind Verbesserungen abzusehen?
Ambrozy: Mit der „Technik- novelle“ der Wiener Bauordnung vom vorigen Jahr wird das Bauen mit Holz einfacher. Es ist nun möglich, auf einem massiv errichteten Erdgeschoss vier Stockwerke - inklusive Außenwände - in Holzbauweise zu errichten. Von einer Vereinheitlichung der Bauordnung oder der Erstellung einer Musterbauordnung kann aber noch keine Rede sein, da dies in den Bundesländern die unterschiedlichsten Brandschutzvorschriften nicht zulassen. Wünschenswert wäre, dass, wie bereits in Tirol praktiziert, Sachverständigenkommissionen Konzepte prüfen anstatt jedes Detail, beispielsweise beim Brandschutz, vorzuschreiben.
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