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Das Haus Tugendhat
Eine Mies-van-der-Rohe-Schau in Wien
6. Juli 1999 - Gabriele Reiterer
Ihr Rhythmus sei wie Musik, sagte der Architekt Ludwig Hilberseimer über die 1930 von Mies van der Rohe in Brünn erbaute Villa Tugendhat. In ihrer Formensprache radikal modern, gab sie einst Anlass zu Kontroversen. Die lokale Architektenschaft lehnte den kühl-eleganten Solitär nicht zuletzt aus ideologisch-politischen Gründen ab, obwohl der hohe technische Standard anerkannt wurde. Die Bauherren Fritz und Grete Tugendhat entstammten Brünns jüdischer Unternehmerschicht. Im Spannungsfeld von grossbürgerlicher Wohnkultur und deren Negierung angesiedelt, stand die Villa Tugendhat gewissermassen zwischen den Epochen. Nun ist die 1998 von Wolf Tegethoff gestaltete Münchner Ausstellung zur Villa Tugendhat in erweiterter Form im Wiener Ausstellungszentrum im Ringturm zu sehen. Die von Adolph Stiller betreute Ergänzung befasst sich mit Umfeld, Kontext und weiterführenden Fragestellungen. Eine neue Begleitpublikation dokumentiert die Entstehungsgeschichte des Hauses und betrachtet den Bau im kultur- und architekturhistorischen Zusammenhang der Zeit. (Bis 16. Juli)
[ Katalog: Das Haus Tugendhat. Hrsg. Adolph Stiller. Verlag Anton Pustet, Salzburg 1999. 180 S., S 360.-. ]
[ Katalog: Das Haus Tugendhat. Hrsg. Adolph Stiller. Verlag Anton Pustet, Salzburg 1999. 180 S., S 360.-. ]
Für den Beitrag verantwortlich: Neue Zürcher Zeitung
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