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Ein vergessener Künstlerarchitekt
Neue Zürcher Zeitung
2. Oktober 1999 - Philipp Meuser
Meu. Vor wenigen Monaten wurde mit der ehemaligen Reichskreditgesellschaft in der Friedrichstrasse das grösste Berliner Bauwerk von Fritz August Breuhaus de Groot abgerissen, und nun erscheint eine Reprint- Monographie über diesen stillen Vertreter der deutschen Moderne, dessen Schaffenszeit im Kaiserreich begann und 1960 in der noch jungen Bundesrepublik endete. Trotz den wechselnden politischen Rahmenbedingungen, in denen der Schüler von Peter Behrens wirkte, weisen die zumeist innenarchitektonischen Projekte von Breuhaus de Groot gestalterische Kontinuität auf: Vor allem durch den geschickten Einsatz der Materialien überzeugen seine Landhäuser und Villen sowie die aufwendigen Innenräume von Kasinos oder Luxusdampfern. Selbst Teppich- und Tapetenmuster gehören zum Repertoire von Breuhaus de Groot. Im Vorwort des Reprints wird er als Architekt charakterisiert, der im Dienste seiner zumeist privaten Bauherren über hundert Nächte im Jahr im Schlafwagen verbrachte. In einem kurzen, neu verfassten Nachwort analysiert Catharina Berents das «zu den am besten publizierten Architektenœuvres dieses Jahrhunderts» zählende Werk. Allein sechs Monographien erschienen zu Lebzeiten des Architekten, eine weitere postum. Die Forschung hat den «Gesamtkünstler» bisher allerdings stark vernachlässigt. Mit diesem Band setzt der Gebrüder-Mann-Verlag seine ebenso erfolgreiche wie aufwendige Reprint-Reihe «Neue Werkkunst» fort, die einen Zusammenhang zwischen Buch- und Baukunst aufzeigen will.


[ Neue Werkkunst. Fritz August Breuhaus de Groot. Reprint von 1929. Hrsg. Roland Jaeger. Gebr.-Mann-Verlag, Berlin 1999. 136 S., Fr. 248.-. ]

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