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Mehr als nur Kisten
Eine Architekturausstellung in Dornbirn
7. Januar 2000 - Gabriele Reiterer
Als Architekturlandschaft nimmt Vorarlberg seit geraumer Zeit eine Spitzenposition unter Österreichs Bundesländern ein. Seit November 1999 besitzt nun auch Vorarlberg - wie alle anderen Bundesländer - ein Architekturinstitut. Diese Institution mit Sitz in Dornbirn will die theoretische Auseinandersetzung im Architektur- und Planungsbereich «forschend, vermittelnd und fördernd» unterstützen. - Die Eröffnungsausstellung des Vorarlberger Architekturinstituts befasst sich, wie könnte es anders sein, mit Architektur in Vorarlberg. Die «Momentaufnahme der Baukultur» findet dabei in Form einer inszenierten, symbolisch-metaphorischen Aufbereitung statt. Sie bündelt verschiedenste Bedeutungsebenen und strebt nach einer kritischen, manchmal fast ironisierenden Präsentation von Phänomenen.
Zur Diskussion gestellt wird damit indirekt auch die Gültigkeit der Position, die Vorarlberg in den siebziger und achtziger Jahren mit einer neuen soziokulturellen, kulturpolitischen und ästhetischen Standortbestimmung zum Thema Baukunst erreichte. Architektur in Vorarlberg ist seitdem gleichgesetzt mit aussergewöhnlichen Verbindungen von Tradition und Innovation, Reflexion und Pragmatismus. Bewusster Umgang mit den Ressourcen zeichnet die Architektur ebenso aus wie formalästhetisches Niveau. Dass die rege Bautätigkeit, die ausgeprägte Neigung der Vorarlberger zum Einfamilienhaus und die Konzentration auf Ressourcenmanagement aber auch ihre Schattenseiten haben, versucht die Schau zu vermitteln. So werden etwa die Probleme der Zersiedelung und der hier besonders ausgeprägten Einfamilienhauskultur, aber auch die Sackgassen der «Kistenarchitektur» sowie ein auf ökonomische Fakten ausgerichteter Pragmatismus kritisch thematisiert.
[ Die Ausstellung «Über das Glück, in Vorarlberg zu wohnen. Momentaufnahme einer Baukultur» im Vorarlberger Architekturinstitut in Dornbirn dauert bis zum 30. Januar und wird von einem Katalogheft begleitet. ]
Zur Diskussion gestellt wird damit indirekt auch die Gültigkeit der Position, die Vorarlberg in den siebziger und achtziger Jahren mit einer neuen soziokulturellen, kulturpolitischen und ästhetischen Standortbestimmung zum Thema Baukunst erreichte. Architektur in Vorarlberg ist seitdem gleichgesetzt mit aussergewöhnlichen Verbindungen von Tradition und Innovation, Reflexion und Pragmatismus. Bewusster Umgang mit den Ressourcen zeichnet die Architektur ebenso aus wie formalästhetisches Niveau. Dass die rege Bautätigkeit, die ausgeprägte Neigung der Vorarlberger zum Einfamilienhaus und die Konzentration auf Ressourcenmanagement aber auch ihre Schattenseiten haben, versucht die Schau zu vermitteln. So werden etwa die Probleme der Zersiedelung und der hier besonders ausgeprägten Einfamilienhauskultur, aber auch die Sackgassen der «Kistenarchitektur» sowie ein auf ökonomische Fakten ausgerichteter Pragmatismus kritisch thematisiert.
[ Die Ausstellung «Über das Glück, in Vorarlberg zu wohnen. Momentaufnahme einer Baukultur» im Vorarlberger Architekturinstitut in Dornbirn dauert bis zum 30. Januar und wird von einem Katalogheft begleitet. ]
Für den Beitrag verantwortlich: Neue Zürcher Zeitung
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