Artikel
Cool Hispania
Ein Blick auf die junge spanische Architektenszene
1. Dezember 2000 - Markus Jakob
Der Titel «Young Spanish Architects» - sollte der eine Reminiszenz an die Young British Artists sein? Die Generation ist annähernd dieselbe, die Architekten der 44 hier vorgestellten Bauten und Projekte wurden alle zwischen 1956 und 1964 geboren. Eine geistige Verwandtschaft mit den YBA ist freilich nicht zu konstatieren, es sei denn, man halte die «mala leche» dafür, die Tücke oder Bösartigkeit, welcher das barcelonesische Architektenteam Ruisánchez & Vendrell bei jeder Bauaufgabe nachzuspüren empfiehlt.
Diesen «hard-core character», der das Bauen namentlich in Suburbia kennzeichnet, verniedlicht der deutsche Übersetzer zum «innersten Wesenskern des Problems». Es ist nicht das erste Architekturbuch, das eine etwas sorgfältigere Lektorierung verdient hätte. David Cohn, ein Amerikaner in Madrid, legt mit seiner Monographie einen Überblick über die neusten Regungen einer Architekturszene vor, die neben der holländischen und der schweizerischen als eine der regsamsten Europas gilt, und dies nicht erst seit gestern.
Die Spur der Lehrmeister, namentlich jene von Alejandro de la Sota und Rafael Moneo, findet sich denn auch in den Projekten der vierzehn hier vorgestellten Büros, von denen nur sechs in den traditionellen Architektur-Hochburgen Madrid und Barcelona, acht aber in der Provinz angesiedelt sind. Die Dezentralisierung von Cool Hispania trägt nun offensichtlich auch architektonische Früchte.
[David Cohn: Young Spanish Architects / Junge spanische Architekten. Birkhäuser-Verlag, Basel 2000. 144 S., Fr. 68.-. ]
Diesen «hard-core character», der das Bauen namentlich in Suburbia kennzeichnet, verniedlicht der deutsche Übersetzer zum «innersten Wesenskern des Problems». Es ist nicht das erste Architekturbuch, das eine etwas sorgfältigere Lektorierung verdient hätte. David Cohn, ein Amerikaner in Madrid, legt mit seiner Monographie einen Überblick über die neusten Regungen einer Architekturszene vor, die neben der holländischen und der schweizerischen als eine der regsamsten Europas gilt, und dies nicht erst seit gestern.
Die Spur der Lehrmeister, namentlich jene von Alejandro de la Sota und Rafael Moneo, findet sich denn auch in den Projekten der vierzehn hier vorgestellten Büros, von denen nur sechs in den traditionellen Architektur-Hochburgen Madrid und Barcelona, acht aber in der Provinz angesiedelt sind. Die Dezentralisierung von Cool Hispania trägt nun offensichtlich auch architektonische Früchte.
[David Cohn: Young Spanish Architects / Junge spanische Architekten. Birkhäuser-Verlag, Basel 2000. 144 S., Fr. 68.-. ]
Für den Beitrag verantwortlich: Neue Zürcher Zeitung
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