Artikel
Wiener Spezialitäten
Ungewöhnliche Bauten für besondere Mieter
27. Januar 2001 - Gert Walden
Wien - Weltweit gelten im Bürohausbau eigentlich immer dieselben Parameter. Die Aufteilung der Flächen soll möglichst flexibel sein, die Erschließungswege minimal und die Ausstattung optimal. Damit werden im Allgemeinen die Anforderungen von Investoren und Mietern erfüllt, im Besonderen gibt es aber noch einen kleinen, feinen Markt für spezielle Büroprodukte.
Auch in Wien ist Platz in dieser Nische und der wird von einigen Developern ausgefüllt. Vielleicht am interessantesten erscheint die Adaptierung der ehemaligen Semperitwerke in der Hütteldorfer Straße 130, die in rund 18 Monaten fertig gestellt werden soll. Dort investiert die Mischek-Gruppe 120 Mio. S in ein gemischt genutztes Büro-und Wohnprojekt mit insgesamt 6700 Quadratmetern, das einmal nicht von der völligen Entkernung der denkmalgeschützten Bausubstanz ausgeht. Der beauftragte Architekt Rüdiger Lainer fängt nämlich mit der Konstruktion des dazugehörenden Neubaues die zusätzliche Belastung der Altsubstanz auf, sodass insgesamt die drei Etagen der großen Hallen des Semperit-Werkes in ihrer Großzügigkeit erhalten bleiben.
Klar ist, dass als Zielgruppe für dieses Objekt vor allem die Kreativ-Branche angesprochen wird, also Grafikbüros oder E-Commerce-Unternehmen. Die Varianten der Nutzung sehen dann auch nicht die starre Rastergliederung vor, sondern eine fließende Abfolge von bedarfsorientierten Raumteilern in unterschiedlichsten Konfigurationen. Von gekurvten Konferenz-Paravents über rechtwinklige Arbeitseinheiten und transparente Serviceboxen. Mit dieser Anordnung soll der große Raum mit überschaubaren Einheiten strukturiert werden, ohne die Dimensionen der Hallen zu verlieren. Und damit sich das Unternehmen auch rechnet, setzen die 1500 Quadratmeter Nobelwohnungen dem alten Haus eine filigrane Krone auf. Die Mietpreiserwartungen liegen im Bürobereich bei 150 S pro Quadratmeter ohne die günstigen Betriebskosten.
Industriebauten
Als Synonym für Wiens Industriezeitalter gelten zurzeit die mittlerweile prestigeträchtigen Gasometer in Simmering. Dort werden Büroräume fertig gestellt, die vom Flair der Vergangenheit und einem zeitgemäßen Nutzungskonzept leben. In zwei der vier ehemaligen Kraftwerke sind noch 5000 von 11.000 Quadratmeter an Arbeitsstätten zu haben und auch heuer noch beziehbar. Nicht nur die Räumlichkeiten zählen zu Wiens Ausnahmeerscheinungen am Büromarkt, auch die rechtliche Konstellation zählt dazu. Während ein Teil um rund 200 S pro Quadratmeter vom Developer SEG vermietet wird, können Käufer auch Eigentum ab 30.000 S erwerben.
Wer allerdings keinen Wert auf die Atmosphäre der Historie legt und etwas Repräsentatives sucht, findet dies ebenfalls am prosperierenden Wiener Büromarkt. Der Bauträger Kallco Projekt errichtet für die Erste Immo AG ein Bürohaus an der Schönbrunner Straße 108, das bei 2640 Quadratmetern Fläche pro Etage 410 Quadratmeter aufweist.
Vorzugsweise also für Klein- und Mittelbetriebe gedacht, wird das Gebäude (Architekten: Kastner/Schluder) allein schon von außen auffallen. Die Fassade wird nämlich silbrig schimmern, weil zinkbeschichtete Kupferrhomben Licht ins Dunkel des gründerzeitlichen Straßenzuges reflektieren. Mit Durchschnittsmieten von 150 S/m² fällt aber das Haus trotz extravaganter Ausstattung nicht aus dem Wiener Preisrahmen.
Auch in Wien ist Platz in dieser Nische und der wird von einigen Developern ausgefüllt. Vielleicht am interessantesten erscheint die Adaptierung der ehemaligen Semperitwerke in der Hütteldorfer Straße 130, die in rund 18 Monaten fertig gestellt werden soll. Dort investiert die Mischek-Gruppe 120 Mio. S in ein gemischt genutztes Büro-und Wohnprojekt mit insgesamt 6700 Quadratmetern, das einmal nicht von der völligen Entkernung der denkmalgeschützten Bausubstanz ausgeht. Der beauftragte Architekt Rüdiger Lainer fängt nämlich mit der Konstruktion des dazugehörenden Neubaues die zusätzliche Belastung der Altsubstanz auf, sodass insgesamt die drei Etagen der großen Hallen des Semperit-Werkes in ihrer Großzügigkeit erhalten bleiben.
Klar ist, dass als Zielgruppe für dieses Objekt vor allem die Kreativ-Branche angesprochen wird, also Grafikbüros oder E-Commerce-Unternehmen. Die Varianten der Nutzung sehen dann auch nicht die starre Rastergliederung vor, sondern eine fließende Abfolge von bedarfsorientierten Raumteilern in unterschiedlichsten Konfigurationen. Von gekurvten Konferenz-Paravents über rechtwinklige Arbeitseinheiten und transparente Serviceboxen. Mit dieser Anordnung soll der große Raum mit überschaubaren Einheiten strukturiert werden, ohne die Dimensionen der Hallen zu verlieren. Und damit sich das Unternehmen auch rechnet, setzen die 1500 Quadratmeter Nobelwohnungen dem alten Haus eine filigrane Krone auf. Die Mietpreiserwartungen liegen im Bürobereich bei 150 S pro Quadratmeter ohne die günstigen Betriebskosten.
Industriebauten
Als Synonym für Wiens Industriezeitalter gelten zurzeit die mittlerweile prestigeträchtigen Gasometer in Simmering. Dort werden Büroräume fertig gestellt, die vom Flair der Vergangenheit und einem zeitgemäßen Nutzungskonzept leben. In zwei der vier ehemaligen Kraftwerke sind noch 5000 von 11.000 Quadratmeter an Arbeitsstätten zu haben und auch heuer noch beziehbar. Nicht nur die Räumlichkeiten zählen zu Wiens Ausnahmeerscheinungen am Büromarkt, auch die rechtliche Konstellation zählt dazu. Während ein Teil um rund 200 S pro Quadratmeter vom Developer SEG vermietet wird, können Käufer auch Eigentum ab 30.000 S erwerben.
Wer allerdings keinen Wert auf die Atmosphäre der Historie legt und etwas Repräsentatives sucht, findet dies ebenfalls am prosperierenden Wiener Büromarkt. Der Bauträger Kallco Projekt errichtet für die Erste Immo AG ein Bürohaus an der Schönbrunner Straße 108, das bei 2640 Quadratmetern Fläche pro Etage 410 Quadratmeter aufweist.
Vorzugsweise also für Klein- und Mittelbetriebe gedacht, wird das Gebäude (Architekten: Kastner/Schluder) allein schon von außen auffallen. Die Fassade wird nämlich silbrig schimmern, weil zinkbeschichtete Kupferrhomben Licht ins Dunkel des gründerzeitlichen Straßenzuges reflektieren. Mit Durchschnittsmieten von 150 S/m² fällt aber das Haus trotz extravaganter Ausstattung nicht aus dem Wiener Preisrahmen.
Für den Beitrag verantwortlich: Der Standard
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