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Youngblood
Die Zeitschrift „Arch +“ fördert Nachwuchs
1. Juni 2001 - Urs Steiner
Wettbewerbe von Architekturzeitschriften haben schon zu erstaunlichen Resultaten geführt: Man erinnere sich an die Case Study Houses, ein 1945 von der Zeitschrift «Arts & Architecture» initiiertes Programm, das während zwanzig Jahren spätere Ikonen der Architektur hervorbrachte - etwa von Ray und Charles Eames, Richard Neutra oder Pierre Koenig. Einen vergleichbaren Anspruch hat die neuste Initiative der Architekturzeitschrift «Arch +» zwar nicht: Es geht der viermal jährlich erscheinenden deutschen Publikation vielmehr darum, mit einem Wettbewerb aus den Diplomjahrgängen der Hochschulen bemerkenswerte Ideen herauszufiltern. Die besten Schlussarbeiten könnten durchaus mit den Projekten renommierter Büros konkurrieren, erklärt Redaktorin Sabine Kraft. Es sei schade, wenn diese konzeptuell, formal und konstruktiv kompetenten Entwürfe in der Versenkung verschwänden. Deshalb sollen jährlich zwischen 30 und 35 Abschlussarbeiten publiziert und die besten 3 Projekte mit Preisen (7000, 5000, 3000 DM) bedacht werden. Zusätzlich spricht die Jury eine Reihe von Anerkennungen aus.
Die erste Runde des «Arch +»-Wettbewerbs scheint das wachsende Interesse an urbanistischen Themen in jüngster Zeit zu spiegeln. So fällt bereits im Kurzbeschrieb des siegreichen Projektes von Jakob Tigges der Name von Rem Koolhaas, der mit seinen unkonventionellen Ansätzen von städtebaulicher Forschung weltweit Irritation auslöst. Wettbewerbssieger Tigges hat ein gewagtes Nutzungskonzept für die obsolete Römer Hochstrasse «Sopraelevata» entwickelt. Dieses Relikt soll nicht abgerissen, sondern als Katalysator für eine neuartige städtische Parklandschaft genutzt werden. Der zweite Preis, ein Projekt von Carola Dietrich und Henric Schmitt, schlägt vor, eine Brache von 285 000 Quadratmetern zwischen Tel Aviv und Jaffa zu fluten und durch eine attraktive Mischnutzung am Wasser neu zu gestalten. Eher in die Richtung klassischer Architektur zielt die drittplacierte Arbeit von Patrick Müller-Langguth. Sein «Hochhaus der dritten Generation» sprengt die Dimensionen eines einzelnen Gebäudes, indem der Autor seine Wolkenkratzer als vernetzte Gebäude-Cluster in den Raum wuchern lässt. Der Erfolg urbanistischer Projekte ist laut Sabine Kraft allerdings eher Zufall als Programm: «Die prämierten Arbeiten haben sich durch ihre sensible Analyse des Bestehenden aufgedrängt und mit ihren frischen Ideen überzeugt, die sie hereingebracht haben.»
Die erste Ausgabe des Wettbewerbs hat die Jury mit Einsendungen überschwemmt - wenn auch nicht mit Beiträgen aus der Schweiz. «Wir würden uns freuen, mehr Schweizer Projekte für den ‹Arch +-Preis 2001› zu erhalten», erklärt Sabine Kraft. Die Kandidaten können ihre Arbeiten bis zum 15. Dezember auf maximal 15 losen Blättern im Format Din A3 einreichen. Teilnahmeberechtigt sind Absolventen aller Hochschulen ab dem Sommersemester 2000.
[Arch+, Nr. 154/155, Jan. 2001, Fr. 31.-. Informationen zum Wettbewerb: Arch + (Charlottenstrasse 14, 52070 Aachen, Telefon +49 241 50 83 02, archplusaachen@t-online.de).]
Die erste Runde des «Arch +»-Wettbewerbs scheint das wachsende Interesse an urbanistischen Themen in jüngster Zeit zu spiegeln. So fällt bereits im Kurzbeschrieb des siegreichen Projektes von Jakob Tigges der Name von Rem Koolhaas, der mit seinen unkonventionellen Ansätzen von städtebaulicher Forschung weltweit Irritation auslöst. Wettbewerbssieger Tigges hat ein gewagtes Nutzungskonzept für die obsolete Römer Hochstrasse «Sopraelevata» entwickelt. Dieses Relikt soll nicht abgerissen, sondern als Katalysator für eine neuartige städtische Parklandschaft genutzt werden. Der zweite Preis, ein Projekt von Carola Dietrich und Henric Schmitt, schlägt vor, eine Brache von 285 000 Quadratmetern zwischen Tel Aviv und Jaffa zu fluten und durch eine attraktive Mischnutzung am Wasser neu zu gestalten. Eher in die Richtung klassischer Architektur zielt die drittplacierte Arbeit von Patrick Müller-Langguth. Sein «Hochhaus der dritten Generation» sprengt die Dimensionen eines einzelnen Gebäudes, indem der Autor seine Wolkenkratzer als vernetzte Gebäude-Cluster in den Raum wuchern lässt. Der Erfolg urbanistischer Projekte ist laut Sabine Kraft allerdings eher Zufall als Programm: «Die prämierten Arbeiten haben sich durch ihre sensible Analyse des Bestehenden aufgedrängt und mit ihren frischen Ideen überzeugt, die sie hereingebracht haben.»
Die erste Ausgabe des Wettbewerbs hat die Jury mit Einsendungen überschwemmt - wenn auch nicht mit Beiträgen aus der Schweiz. «Wir würden uns freuen, mehr Schweizer Projekte für den ‹Arch +-Preis 2001› zu erhalten», erklärt Sabine Kraft. Die Kandidaten können ihre Arbeiten bis zum 15. Dezember auf maximal 15 losen Blättern im Format Din A3 einreichen. Teilnahmeberechtigt sind Absolventen aller Hochschulen ab dem Sommersemester 2000.
[Arch+, Nr. 154/155, Jan. 2001, Fr. 31.-. Informationen zum Wettbewerb: Arch + (Charlottenstrasse 14, 52070 Aachen, Telefon +49 241 50 83 02, archplusaachen@t-online.de).]
Für den Beitrag verantwortlich: Neue Zürcher Zeitung
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