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Herausgeputzt
Das IG-Farbenhaus von Hans Poelzig
17. August 2001 - Johann Christoph Reidemeister
Der 1869 geborene Architekt Hans Poelzig liebte die grosse Form. Gewaltige Volumina türmte er in klaren Geometrien auf. Manchmal milderte er sie in einem orientalischen oder gotischen Stil etwas ab, doch meistens liess er sie in aller Reinheit hervortreten. Mit Kuben, Würfeln, Zylindern und Oktogonen deklinierte er Bauaufgaben vor allem für Industrie, Handel und Verwaltung durch. Ein wegweisendes frühmodernes Werk hat er mit ihnen geschaffen. Alle seine Häuser wirken robust und irgendwie zeitlos. Die soeben abgeschlossene Restaurierung des denkmalgeschützten IG-Farbenhauses in Frankfurt am Main macht jetzt Qualitäten und Grenzen dieser Architektur erneut erfahrbar. Von 1928 bis 1930 entstand die Zentrale des damals grössten Wirtschaftskonzerns Europas im Stahlskelettbau mit vorgehängten Travertinplatten. Der in einem langen Bogen durch den Grüneburgpark gezogene Riegel bot 2500 Menschen einen Arbeitsplatz. Das Haus streckt sich der Sonne entgegen. Alle Räume sind nach Süden orientiert, die 250 Meter langen Flure und die Treppenhäuser der Quertrakte nach Norden.
Nach vollendeter Tat sind nun die brünierten Bronzetüren zu den Treppenhäusern wiederhergestellt und ebenso die schweren Aufzugstüren in goldgelber Bronze. Die mit Holzfurnieren komplett ausgelegten Konferenzräume wurden sorgsam renoviert. Die Wände des Vestibüls, das von zwei breiten Treppen in leichter Bewegung umfasst wird, ziert der originale rosafarbene Marmor. Darüber schimmert eine Decke aus Aluminium. Es besteht kein Zweifel: Hier hat eine vorbildliche Restaurierung stattgefunden mit Wissen um die Historie des Ortes und Einfallsreichtum in der Angleichung alter Ziele an heutige Standards. Ende Oktober soll der Bau von Bundespräsident Johannes Rau offiziell eingeweiht werden. Seine Nutzerin, die Johann-Wolfgang-Goethe-Universität, ist schon eingezogen.
Nach vollendeter Tat sind nun die brünierten Bronzetüren zu den Treppenhäusern wiederhergestellt und ebenso die schweren Aufzugstüren in goldgelber Bronze. Die mit Holzfurnieren komplett ausgelegten Konferenzräume wurden sorgsam renoviert. Die Wände des Vestibüls, das von zwei breiten Treppen in leichter Bewegung umfasst wird, ziert der originale rosafarbene Marmor. Darüber schimmert eine Decke aus Aluminium. Es besteht kein Zweifel: Hier hat eine vorbildliche Restaurierung stattgefunden mit Wissen um die Historie des Ortes und Einfallsreichtum in der Angleichung alter Ziele an heutige Standards. Ende Oktober soll der Bau von Bundespräsident Johannes Rau offiziell eingeweiht werden. Seine Nutzerin, die Johann-Wolfgang-Goethe-Universität, ist schon eingezogen.
Für den Beitrag verantwortlich: Neue Zürcher Zeitung
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