Artikel
Wettbewerb statt Lotterie
Wermutstropfen für die italienische Architektur
25. August 2001 - Rahel Hartmann Schweizer
Die Architekten, die auch ausserhalb ihrer italienischen Heimat respektiert werden, sind an einer Hand abzuzählen. Die neu geschaffene Direzione generale per l'architettura e l'arte contemporanee (DARC) des Kulturministeriums will die Qualität der Architektur verbessern. Wie, erklärt deren Leiter, Pio Baldi, im Gespräch mit Rahel Hartmann.
Herr Baldi, Paolo Portoghesi proklamierte 1980 auf der Architekturbiennale in Venedig die «strada novissima», die (auch) der italienischen Architektur einen neuen Weg zu weisen suchte. 1996 präsentierte Marino Folin ebenda die junge Architektengeneration. Sie selber haben mit einem kurzfristig ausgeschriebenen Wettbewerb für junge Architekten nachgedoppelt. Trotzdem liegt die italienische Architektur noch immer in Agonie.
Dass die italienische Architektur heute nichts zu bieten hätte, scheint mir eine etwas zu restriktive Sicht zu sein. Immerhin geniessen einige Exponenten - ich denke etwa an den früh verstorbenen Aldo Rossi, an Vittorio Gregotti, Gae Aulenti, Massimiliano Fuksas oder Renzo Piano - durchaus internationalen Ruf. Aber es stimmt schon: Wir nagen an der Geschichte, und zwar in zweifacher Hinsicht. Gerade die Architektur, mit der Italien international Furore machte, die der zwanziger und dreissiger Jahre, geriet, weil sie in der faschistischen Ära entstanden war, im eigenen Land derart in Verruf, dass sich keiner die Hände schmutzig machen wollte, indem er an sie anknüpfte. Es entstand ein Vakuum. Um sich abzugrenzen, war danach jeder Architekt Marxist, und die Exponenten des Razionalismo wurden totgeschwiegen. Dass Giuseppe Terragnis Casa del Fascio in Como umbenannt wurde in Casa del Popolo, illustriert diese Berührungsangst.
Gerade Terragni erfuhr aber - vor allem durch Bruno Zevi - durchaus Rehabilitation.
Terragnis Rehabilitation ist sicher das Verdienst Bruno Zevis. Aber auch Giorgio Muratore versucht seit Jahren zu verhindern, dass die Moderne der Vergessenheit anheim fällt und vernachlässigt oder gar abgebrochen wird. Dennoch zeitigte die Diffamierung der Moderne zunächst die Auswirkung, dass die antiken Bauwerke eine enorme Aufwertung erfuhren. Wurden sie während Jahrhunderten als Lieferanten von Baumaterial genutzt, sind sie heute so unantastbar, dass etwa Renzo Piano eine römische Villa in sein Auditorium integrieren muss . . .
. . . oder in der Galleria Nazionale d'Arte Moderna ein Mauerstück eines nicht identifizierbaren antiken Baus bewahrt, ein Zeuge der Moderne aber - Luigi Cosenzas Erweiterung der Galerie - abgebrochen wird . . .
Wir müssen wieder ein Sensorium für die Veränderung des Bestehenden entwickeln, ein Bewusstsein dafür, dass - wie es Zumthor einmal auf den Punkt gebracht hat - jede Architektur den Kontext verändert. Aber eben nicht, indem sie die Landschaft verschandelt, wie es während der letzten zwanzig Jahre geschah, sondern, indem sie sich harmonisch einfügt oder sie gar aufwertet.
Solches realisieren italienische Architekten im Ausland. Im eigenen Land sind sie dann nicht eben wohlgelitten. Renzo Piano etwa wird unterstellt, auf der «Lohnliste» der Fiat zu stehen.
Ich glaube, die Skrupel rühren eher daher, dass Wettbewerbe bis vor wenigen Jahren - wenn denn überhaupt welche ausgeschrieben wurden - weniger mit einer Ausmarchung als mit einer Lotterie zu tun hatten. Um auch nur den Hauch einer Chance zu haben, waren die Architekten gezwungen, ausführungsreife Projekte einzureichen, was mit horrenden Kosten verbunden war: ein ruinöser Wettbewerb, den sich letztlich nur diejenigen leisten konnten, die finanziell anderweitig - etwa durch eine Professur - abgesichert waren. Heute führen wir zweistufige Wettbewerbe durch: In einer ersten Phase sollen die Teilnehmer ihr Projekt skizzieren. Die Jury wählt dann zehn bis fünfzehn Architekten aus, die ihre Arbeit in der zweiten Runde mit Modellen, Plänen usw. konkretisieren.
Trotzdem sind die Wettbewerbe selten anonym, was denn auch dem Vorwurf Vorschub leistet, die Auftraggeber frönten dem Starkult - wie im Fall des Centro per le Arti Contemporanee in Rom, das von Zaha Hadid entworfen wurde.
International renommierte Architekten nach Rom zu holen, halte ich nicht für verwerflich - im Gegenteil: Ich erhoffe mir einen stimulierenden Effekt auf die hiesige Architekturszene. Wir wollen die Wettbewerbskultur aber auch etablieren, indem wir den Provinzen und Gemeinden bei Ausschreibungen beratend zur Seite stehen. Ausserdem möchten wir Architekturpreise aus der Taufe heben - und zwar nicht nur für gute Architektur, sondern auch für Bauherrschaften, die solchen Bauten zum Durchbruch verhelfen. Ich glaube, dass es in unserem Land eine wachsende Sensibilität für die architektonische Qualität und den Schutz der Landschaft gibt, weshalb mir eine Umkehr der zerstörerischen Tendenz der vergangenen Jahre möglich erscheint. Vielversprechend scheint mir etwa die Initiative zu sein, die im Jahr 2000 acht Universitäten - Venedig, Turin, Genua, Chieti, Camerino, Rom, Neapel und Palermo - unter der Bezeichnung «Villard» gestartet haben, um die junge Generation für den Kontext zu sensibilisieren, in dem sie baut. Jedes Jahr wird ein Wettbewerb für ein Projekt ausgeschrieben, das einen Ort aus ihrem Einzugsgebiet ins Visier nimmt, der städtebaulich aufgewertet werden soll. Im Jahr 2000 war es Palermo, dieses Jahr nun Lecce. Die Projekte werden ausgestellt und diskutiert; das beste wird prämiert.
Ende April dieses Jahres wurden Sie mit dem neu geschaffenen Amt des Direktors für zeitgenössische Architektur und Kunst im Kulturministerium betraut, obwohl der Regierungswechsel bereits Tatsache war. Ein etwas seltsamer Zeitpunkt.
Die Idee, die DARC zu schaffen, geht auf eine Initiative des damaligen Kulturministers Walter Veltroni zurück. Am 10. Februar 1998 lud er hundert renommierte Architekten zum Gespräch über Massnahmen zur Förderung guter Architektur ein, unter ihnen Bruno Zevi, Francesco Cellini, Alessandro Anselmi, Giorgio Muratore, Paolo Portoghesi, Massimiliano Fuksas, Gae Aulenti, Vittorio Gregotti. Es war eine Marathondebatte, die zunächst im Vorschlag Zevis gipfelte, ein Gesetz für die Architektur zu schaffen und - später - die DARC ins Leben zu rufen.
Das Gesetz, das Zevi, der im Herbst desselben Jahres verstarb, vorschlug - wurde es geschaffen?
Ja, es wurde vom Ministerrat gebilligt, aber die Zeit reichte vor dem Ablauf der Legislatur nicht mehr, es auch vom Parlament absegnen zu lassen. Ich hoffe, es wird dem jetzigen Parlament ein analoges Gesetz vorgelegt werden können.
Was ist der Inhalt des Gesetzes?
Das Gesetz begünstigt das Ausschreiben von Architekturwettbewerben, wenn öffentliche Körperschaften Bauten realisieren wollen. Es schafft die Voraussetzung, dass auch architektonische Werke der jüngeren Vergangenheit geschützt werden können - ein Passus, der zwar durch das Urheberrechtsgesetz von 1941 bereits abgedeckt wäre. Aber mit der DARC besteht nun eine Institution, die dem Ministerium Bauten nennen kann, die sie besonders schützen möchte. Parallel dazu verankert das Gesetz die Aufgabe der DARC, sich für Lehrgänge an den Universitäten auf dem Gebiet der Erhaltung moderner und zeitgenössischer Architektur einzusetzen.
Noch ist das Gesetz nicht in Kraft. Welche Aufgaben können Sie ohne diese Legitimation anpacken?
Oberstes Ziel ist es, die zeitgenössische Architektur und Kunst zu fördern. Was das bedeutet, mögen Sie an der Zahl der Museen ermessen: Soviel ich weiss, haben Sie in der Schweiz nahezu in jedem Kanton ein Museum für zeitgenössische Kunst, in ganz Italien sind es nicht mehr als zehn. Und Architekturmuseum gibt es kein einziges. Es ist deshalb auch vorgesehen, ein spezielles Augenmerk auf die Nachlässe und Archive namhafter Architekten des 20. Jahrhunderts zu werfen. Wir wollen sie sammeln und erschliessen, ehe sie entsorgt oder veräussert werden - eine Gefahr, die ihnen latent droht. Das geplante Architekturmuseum im Centro von Zaha Hadid in Rom soll denn auch der Knotenpunkt eines Netzes von Architekturmuseen und Privatarchiven werden.
Und ausgerechnet für das in Hadids Centro geplante Architekturmuseum fehlen noch die Gelder?
Inzwischen haben wir immerhin die Finanzierung für die Projektierung und den Bau von mehr als der Hälfte des Gebäudes - für die Sammlung der Kunstwerke des 21. Jahrhunderts, für temporäre Ausstellungen usw. Dass die Kosten für das Architekturmuseum, für Forschungslabors und Künstlerateliers noch nicht gedeckt sind, ist zweifellos ein Wermutstropfen.
Berlusconi hat den Politikwissenschafter Giuliano Urbani als Kulturminister eingesetzt, der schon 1994 dem Kabinett des «cavaliere» angehörte. Wird er das Ulivo-Erbe von Walter Veltroni und Giovanna Melandri antreten?
Nun, gegenwärtig signalisiert Urbani, die Kontinuität bewahren zu wollen. Man wird sehen, wie es sich weiterentwickelt.
Herr Baldi, Paolo Portoghesi proklamierte 1980 auf der Architekturbiennale in Venedig die «strada novissima», die (auch) der italienischen Architektur einen neuen Weg zu weisen suchte. 1996 präsentierte Marino Folin ebenda die junge Architektengeneration. Sie selber haben mit einem kurzfristig ausgeschriebenen Wettbewerb für junge Architekten nachgedoppelt. Trotzdem liegt die italienische Architektur noch immer in Agonie.
Dass die italienische Architektur heute nichts zu bieten hätte, scheint mir eine etwas zu restriktive Sicht zu sein. Immerhin geniessen einige Exponenten - ich denke etwa an den früh verstorbenen Aldo Rossi, an Vittorio Gregotti, Gae Aulenti, Massimiliano Fuksas oder Renzo Piano - durchaus internationalen Ruf. Aber es stimmt schon: Wir nagen an der Geschichte, und zwar in zweifacher Hinsicht. Gerade die Architektur, mit der Italien international Furore machte, die der zwanziger und dreissiger Jahre, geriet, weil sie in der faschistischen Ära entstanden war, im eigenen Land derart in Verruf, dass sich keiner die Hände schmutzig machen wollte, indem er an sie anknüpfte. Es entstand ein Vakuum. Um sich abzugrenzen, war danach jeder Architekt Marxist, und die Exponenten des Razionalismo wurden totgeschwiegen. Dass Giuseppe Terragnis Casa del Fascio in Como umbenannt wurde in Casa del Popolo, illustriert diese Berührungsangst.
Gerade Terragni erfuhr aber - vor allem durch Bruno Zevi - durchaus Rehabilitation.
Terragnis Rehabilitation ist sicher das Verdienst Bruno Zevis. Aber auch Giorgio Muratore versucht seit Jahren zu verhindern, dass die Moderne der Vergessenheit anheim fällt und vernachlässigt oder gar abgebrochen wird. Dennoch zeitigte die Diffamierung der Moderne zunächst die Auswirkung, dass die antiken Bauwerke eine enorme Aufwertung erfuhren. Wurden sie während Jahrhunderten als Lieferanten von Baumaterial genutzt, sind sie heute so unantastbar, dass etwa Renzo Piano eine römische Villa in sein Auditorium integrieren muss . . .
. . . oder in der Galleria Nazionale d'Arte Moderna ein Mauerstück eines nicht identifizierbaren antiken Baus bewahrt, ein Zeuge der Moderne aber - Luigi Cosenzas Erweiterung der Galerie - abgebrochen wird . . .
Wir müssen wieder ein Sensorium für die Veränderung des Bestehenden entwickeln, ein Bewusstsein dafür, dass - wie es Zumthor einmal auf den Punkt gebracht hat - jede Architektur den Kontext verändert. Aber eben nicht, indem sie die Landschaft verschandelt, wie es während der letzten zwanzig Jahre geschah, sondern, indem sie sich harmonisch einfügt oder sie gar aufwertet.
Solches realisieren italienische Architekten im Ausland. Im eigenen Land sind sie dann nicht eben wohlgelitten. Renzo Piano etwa wird unterstellt, auf der «Lohnliste» der Fiat zu stehen.
Ich glaube, die Skrupel rühren eher daher, dass Wettbewerbe bis vor wenigen Jahren - wenn denn überhaupt welche ausgeschrieben wurden - weniger mit einer Ausmarchung als mit einer Lotterie zu tun hatten. Um auch nur den Hauch einer Chance zu haben, waren die Architekten gezwungen, ausführungsreife Projekte einzureichen, was mit horrenden Kosten verbunden war: ein ruinöser Wettbewerb, den sich letztlich nur diejenigen leisten konnten, die finanziell anderweitig - etwa durch eine Professur - abgesichert waren. Heute führen wir zweistufige Wettbewerbe durch: In einer ersten Phase sollen die Teilnehmer ihr Projekt skizzieren. Die Jury wählt dann zehn bis fünfzehn Architekten aus, die ihre Arbeit in der zweiten Runde mit Modellen, Plänen usw. konkretisieren.
Trotzdem sind die Wettbewerbe selten anonym, was denn auch dem Vorwurf Vorschub leistet, die Auftraggeber frönten dem Starkult - wie im Fall des Centro per le Arti Contemporanee in Rom, das von Zaha Hadid entworfen wurde.
International renommierte Architekten nach Rom zu holen, halte ich nicht für verwerflich - im Gegenteil: Ich erhoffe mir einen stimulierenden Effekt auf die hiesige Architekturszene. Wir wollen die Wettbewerbskultur aber auch etablieren, indem wir den Provinzen und Gemeinden bei Ausschreibungen beratend zur Seite stehen. Ausserdem möchten wir Architekturpreise aus der Taufe heben - und zwar nicht nur für gute Architektur, sondern auch für Bauherrschaften, die solchen Bauten zum Durchbruch verhelfen. Ich glaube, dass es in unserem Land eine wachsende Sensibilität für die architektonische Qualität und den Schutz der Landschaft gibt, weshalb mir eine Umkehr der zerstörerischen Tendenz der vergangenen Jahre möglich erscheint. Vielversprechend scheint mir etwa die Initiative zu sein, die im Jahr 2000 acht Universitäten - Venedig, Turin, Genua, Chieti, Camerino, Rom, Neapel und Palermo - unter der Bezeichnung «Villard» gestartet haben, um die junge Generation für den Kontext zu sensibilisieren, in dem sie baut. Jedes Jahr wird ein Wettbewerb für ein Projekt ausgeschrieben, das einen Ort aus ihrem Einzugsgebiet ins Visier nimmt, der städtebaulich aufgewertet werden soll. Im Jahr 2000 war es Palermo, dieses Jahr nun Lecce. Die Projekte werden ausgestellt und diskutiert; das beste wird prämiert.
Ende April dieses Jahres wurden Sie mit dem neu geschaffenen Amt des Direktors für zeitgenössische Architektur und Kunst im Kulturministerium betraut, obwohl der Regierungswechsel bereits Tatsache war. Ein etwas seltsamer Zeitpunkt.
Die Idee, die DARC zu schaffen, geht auf eine Initiative des damaligen Kulturministers Walter Veltroni zurück. Am 10. Februar 1998 lud er hundert renommierte Architekten zum Gespräch über Massnahmen zur Förderung guter Architektur ein, unter ihnen Bruno Zevi, Francesco Cellini, Alessandro Anselmi, Giorgio Muratore, Paolo Portoghesi, Massimiliano Fuksas, Gae Aulenti, Vittorio Gregotti. Es war eine Marathondebatte, die zunächst im Vorschlag Zevis gipfelte, ein Gesetz für die Architektur zu schaffen und - später - die DARC ins Leben zu rufen.
Das Gesetz, das Zevi, der im Herbst desselben Jahres verstarb, vorschlug - wurde es geschaffen?
Ja, es wurde vom Ministerrat gebilligt, aber die Zeit reichte vor dem Ablauf der Legislatur nicht mehr, es auch vom Parlament absegnen zu lassen. Ich hoffe, es wird dem jetzigen Parlament ein analoges Gesetz vorgelegt werden können.
Was ist der Inhalt des Gesetzes?
Das Gesetz begünstigt das Ausschreiben von Architekturwettbewerben, wenn öffentliche Körperschaften Bauten realisieren wollen. Es schafft die Voraussetzung, dass auch architektonische Werke der jüngeren Vergangenheit geschützt werden können - ein Passus, der zwar durch das Urheberrechtsgesetz von 1941 bereits abgedeckt wäre. Aber mit der DARC besteht nun eine Institution, die dem Ministerium Bauten nennen kann, die sie besonders schützen möchte. Parallel dazu verankert das Gesetz die Aufgabe der DARC, sich für Lehrgänge an den Universitäten auf dem Gebiet der Erhaltung moderner und zeitgenössischer Architektur einzusetzen.
Noch ist das Gesetz nicht in Kraft. Welche Aufgaben können Sie ohne diese Legitimation anpacken?
Oberstes Ziel ist es, die zeitgenössische Architektur und Kunst zu fördern. Was das bedeutet, mögen Sie an der Zahl der Museen ermessen: Soviel ich weiss, haben Sie in der Schweiz nahezu in jedem Kanton ein Museum für zeitgenössische Kunst, in ganz Italien sind es nicht mehr als zehn. Und Architekturmuseum gibt es kein einziges. Es ist deshalb auch vorgesehen, ein spezielles Augenmerk auf die Nachlässe und Archive namhafter Architekten des 20. Jahrhunderts zu werfen. Wir wollen sie sammeln und erschliessen, ehe sie entsorgt oder veräussert werden - eine Gefahr, die ihnen latent droht. Das geplante Architekturmuseum im Centro von Zaha Hadid in Rom soll denn auch der Knotenpunkt eines Netzes von Architekturmuseen und Privatarchiven werden.
Und ausgerechnet für das in Hadids Centro geplante Architekturmuseum fehlen noch die Gelder?
Inzwischen haben wir immerhin die Finanzierung für die Projektierung und den Bau von mehr als der Hälfte des Gebäudes - für die Sammlung der Kunstwerke des 21. Jahrhunderts, für temporäre Ausstellungen usw. Dass die Kosten für das Architekturmuseum, für Forschungslabors und Künstlerateliers noch nicht gedeckt sind, ist zweifellos ein Wermutstropfen.
Berlusconi hat den Politikwissenschafter Giuliano Urbani als Kulturminister eingesetzt, der schon 1994 dem Kabinett des «cavaliere» angehörte. Wird er das Ulivo-Erbe von Walter Veltroni und Giovanna Melandri antreten?
Nun, gegenwärtig signalisiert Urbani, die Kontinuität bewahren zu wollen. Man wird sehen, wie es sich weiterentwickelt.
Für den Beitrag verantwortlich: Neue Zürcher Zeitung
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