Artikel
(K)ein Haus von der Stange
Viele Fertighausanbieter versuchen, durch die Einbindung von Architekten 08/15-Lösungen zu vermeiden. Architektenplanung ermöglicht Individualität bei hoher Qualität und akzeptablen Kosten.
12. Februar 2002 - Gisela Gary
Das stärkste Argument für ein Fertighaus sind die niedrigeren Baukosten aufgrund der Vorfertigung von Einzelteilen. Architekt Georg Steinklammer plante den ersten vorgefertigten Holzwohnbau in Tirol mit zwölf Wohneinheiten. „Das Problem bei den Fertighäusern ist: Bleib' ich im Standard, habe ich gute Preise. Sobald ich Individuallösungen brauche, steigt der Preis.“ Kostensparen ist kein einfaches Unterfangen für Architekten, denn einerseits soll das Haus „von der Stange“ produzierbar und günstig sein, andererseits sich aber in Aussehen wie auch Qualität deutlich von anderen Fertighäusern unterscheiden.
Der Kärntner Architekt Ernst Roth plante das Einfamilienhaus Hatzl in vorgefertigter Holzbauweise für einen privaten Bauherren: „Er wünschte sich eine kurze Bauzeit, wollte mit Holz wohnen, die Kosten mussten fix sein. Das Haus wurde in Holztafelbauweise errichtet. Die unbehandelte Lärchenschalung und die zementgebundenen Holzfaserplatten sowie Installationen und Innenausbau passierten vor Ort.“ Roth wie auch Steinklammer sind überzeugt, dass die Baukultur auf dem Fertighaussektor höher sein könnte, würde mit guten Architekten kooperiert.
Doch nicht nur im Einfamilienhausbau ist die vorgefertigte Bauweise längst gesellschaftsfähig. Das zum Großteil mit vorgefertigten Bauteilen errichtete Hochhaus Simmering wurde von den Architekten Dieter Blaich und Kaj Delugan geplant und soll in wenigen Wochen bezugsfertig sein. Der Tower mit 117 Wohnungen ist geschickt als Verbindungsbaukörper zur Simmeringer Hauptstraße gesetzt. Die Entscheidung für die Fertigbauweise hat vor der Planung der Generalunternehmer getroffen. Wie Dieter Blaich betont, schlägt sich auch hier die Fertigteilbauweise vor allem in den Kosten nieder: „Je industrieller, desto billiger. Aber Billig-Produkte sind leider oft auch hässlich, weil möglichst der Geschmack aller getroffen werden soll. Und im Bereich Einfamilienhaus in Fertigbauweise ist halt immer ein Mangel an Individualität gegeben. Im Hochbau wie etwa im mehrgeschoßigen Wohnbau stellt die Vorfertigung von Bauteilen allerdings eine gute Möglichkeit dar, günstig zu bauen. ,Fertigteil' spielt sich hier vor allem in den Wänden oder im Sanitärbereich ab.“
Erwin Größ, Projektleiter des Wohnturms Simmering, Mischek ZT Gmbh, zeichnete für die Statik verantwortlich und ist stolz darauf, damit zugleich das erste Projekt mit vorgefertigten Teilen in dieser Größe nach der neuen Erdbebennorm geplant zu haben: „Die Herausforderung war, dass es keine regelmäßigen Grundrisse gibt. Der Wohnturm ist dadurch schwingungsanfälliger. Problematisch war auch, für die Erdbebenlasten die notwendigen konstruktiven Verbindungen herzustellen. Die vorgefertigte Bauweise erfordert einen höheren Bemessungsaufwand und Detaillierungsgrad als etwa Stahlbetonbauten.“
Der Kärntner Architekt Ernst Roth plante das Einfamilienhaus Hatzl in vorgefertigter Holzbauweise für einen privaten Bauherren: „Er wünschte sich eine kurze Bauzeit, wollte mit Holz wohnen, die Kosten mussten fix sein. Das Haus wurde in Holztafelbauweise errichtet. Die unbehandelte Lärchenschalung und die zementgebundenen Holzfaserplatten sowie Installationen und Innenausbau passierten vor Ort.“ Roth wie auch Steinklammer sind überzeugt, dass die Baukultur auf dem Fertighaussektor höher sein könnte, würde mit guten Architekten kooperiert.
Doch nicht nur im Einfamilienhausbau ist die vorgefertigte Bauweise längst gesellschaftsfähig. Das zum Großteil mit vorgefertigten Bauteilen errichtete Hochhaus Simmering wurde von den Architekten Dieter Blaich und Kaj Delugan geplant und soll in wenigen Wochen bezugsfertig sein. Der Tower mit 117 Wohnungen ist geschickt als Verbindungsbaukörper zur Simmeringer Hauptstraße gesetzt. Die Entscheidung für die Fertigbauweise hat vor der Planung der Generalunternehmer getroffen. Wie Dieter Blaich betont, schlägt sich auch hier die Fertigteilbauweise vor allem in den Kosten nieder: „Je industrieller, desto billiger. Aber Billig-Produkte sind leider oft auch hässlich, weil möglichst der Geschmack aller getroffen werden soll. Und im Bereich Einfamilienhaus in Fertigbauweise ist halt immer ein Mangel an Individualität gegeben. Im Hochbau wie etwa im mehrgeschoßigen Wohnbau stellt die Vorfertigung von Bauteilen allerdings eine gute Möglichkeit dar, günstig zu bauen. ,Fertigteil' spielt sich hier vor allem in den Wänden oder im Sanitärbereich ab.“
Erwin Größ, Projektleiter des Wohnturms Simmering, Mischek ZT Gmbh, zeichnete für die Statik verantwortlich und ist stolz darauf, damit zugleich das erste Projekt mit vorgefertigten Teilen in dieser Größe nach der neuen Erdbebennorm geplant zu haben: „Die Herausforderung war, dass es keine regelmäßigen Grundrisse gibt. Der Wohnturm ist dadurch schwingungsanfälliger. Problematisch war auch, für die Erdbebenlasten die notwendigen konstruktiven Verbindungen herzustellen. Die vorgefertigte Bauweise erfordert einen höheren Bemessungsaufwand und Detaillierungsgrad als etwa Stahlbetonbauten.“
Für den Beitrag verantwortlich: Der Standard
Ansprechpartner:in für diese Seite: nextroom