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Fokussierung der Qualität im Bauprozess
Der Standard

Zertifizierungen von Häusern, großvolumigen Wohnbauten oder auch Büro- und Gewerbeimmobilien tragen wesentlich zur Wertsteigerung einer Liegenschaft bei.

28. Februar 2004 - Gisela Gary
In Österreich überprüft die 1995 gegründete Zertifizierung Bau gebaute Qualität nach einem strengen Kriterienkatalog. 1997 wurde das Unternehmen als unabhängige Zertifizierungsstelle akkreditiert. Ein Lenkungsgremium wacht über seine Unabhängigkeit. Und auch Architekten und Ingenieure stehen hinter der Zertifizierungsidee. Hans Staudinger, Mitglied des Lenkungsgremiums und Direktor der Kammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten für Wien, Niederösterreich und Burgenland, bringt es auf den Punkt: „Mit der Zertifizierung findet eine Qualitätsfokussierung im gesamten Bauprozess statt. Damit wird Qualität am Bau strukturell und langfristig gesichert.“ Und Rudolf Pichler, Geschäftsführer der Zertifizierung Bau, verweist auf die hoch qualifizierten Bauprofis, die überprüfen: „Wir bieten von Qualitätsmanagementsystemen nach ISO 9001 bis zu Sicherheitsmanagementsystemen nach SCC alles an.“

Aber auch Unternehmensanalysen und Bewertungen wie etwa Benchmarkingprojekte zählen zu den Tätigkeitsbereichen. Baumit-Haus, Massivwerthaus Wienerberger oder Portenschlager Haus lassen jedes von ihnen errichtete Gebäude durchchecken. „Dieser freiwillige Schritt des Bekennens zur Qualität ist ein klarer Vorteil für den potenziellen Hausbesitzer. Die Wertsicherung der Immobilie ist dabei ein wesentlicher Punkt“, sagt Pichler. So eine Gebäudezertifizierung kostet - etwa für ein Einfamilienhaus - zwischen 1000 und 1600 Euro.

Gerald Uitz von Bau Sztriberny aus Kärnten arbeitet als Ausführungspartner mit dem Wienerberger Massivwerthaus. „Bauherren überzeugt diese Form der Qualitätssicherung, für die sie nichts extra bezahlen müssen. Der Nutzen liegt vor allem darin, dass wir sofort dort eingreifen, wo Probleme auftauchen - denn jedes Bauvorhaben ist individuell.“
Objektive Daten

Vor wenigen Tagen erhielt das von der IG Immobilien, Wien, gebaute Amsterdamer Bürogebäude Orly Centre die Zertifizierung für Errichtung durch die Arbeitsgemeinschaft Total Quality (Arge TQ). Das Gebäude liegt im nordwestlichen Teil der holländischen Hauptstadt in der Nähe des Bahnhofs Sloterdijk. 21 Mieteinheiten mit Nutzflächen zwischen 385 bis 1539 m² stehen den beiden Mietern zur Verfügung.

Hermann Klein, Geschäftsführer von IG-Immobilien, prophezeit solchen Zertifizierungen für Immobilien eine große Zukunft: „Wir werden bald alle von uns entwickelten und errichteten Gebäude zertifizieren lassen. Dies ist für den Nutzer enorm wichtig, erhält er doch objektive Daten zur Bewertung seiner Immobilie.“

Gebäudezertifizierungen für den großvolumigen Wohn-oder Bürobau in Österreich führt die Zertifizierung Bau in Kooperation mit der Arge TQ durch. Hier wird nach technischen Kriterien und vor allem benutzerorientiert begutachtet. Die Kosten liegen bei rund 0,3 Prozent der Gesamterrichtungskosten. „Teuer sind Zertifizierungen nur, wenn sie erst nach Fertigstellung durchgeführt werden. Bereits in der Planungsphase muss man immer wieder überprüfen - nur so lassen sich spätere Fehler rechtzeitig erkennen“, so Klein.

Das Orly Centre schnitt in allen Kategorien überdurchschnittlich und in der Ausstattung hervorragend bis ausgezeichnet ab.

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