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Licht verbindet. nextroom fragt Maria-Luise Fonatsch
Licht verbindet. nextroom fragt Maria-Luise Fonatsch, Foto: Jana Madzigon

Lichtmasten bestimmen selbstverständlich jedes Ortsbild. Interessant, einmal den Fokus auf das Stadtmobiliar zu richten. Was steckt hinter der Produktion und Umsetzung leuchtender Ideen? nextroom fragt Maria-Luise Fonatsch, Eigentümerin der Firma Fonatsch. Eine Reportage von Martina Pfeifer Steiner.

7. August 2018
Steht das 50-Jahre Jubiläum an, werden bei Fonatsch freudig ‘Lichtjahre’ gefeiert! Dass es sich um ein traditionsreiches Familienunternehmen handelt, verrät die Namensgleichheit. Maria-Luise Fonatsch zögerte nicht lange, als für ihren Vater, den Firmengründer Anton Fonatsch, die Zeit für die Übergabe gekommen war. „Mein Vater erkannte damals in den 1960er-Jahren klar eine Marktlücke mit Zukunftspotential, als er – ein junger, tüchtiger Schlosser – angefragt wurde, ob er es sich zutraue, einen Lichtmasten zu fertigen.“ Genauso gerne stellt sich heute die Tochter den Herausforderungen und bleibt dabei, das Unternehmen mit seiner Spezialisierung auf Masten ‘mit Technik und Design’ weiter zu entwickeln.

Weitsichtig hatte der Visionär alles angelegt, das Firmengelände am Ortsrand von Melk großzügig bemessen, sodass Maria-Luise Fonatsch mit dem Büroneubau und einer zusätzlichen Produktionshalle einen markanten Neubeginn setzen konnte. Wertvolles Knowhow bringt das schlagkräftige Team um Geschäftsführer Alexander Meissner und den Bruder Markus Fonatsch als Produktionsleiter ein.

Der Mast – so ein abstrakter Begriff! Doch man muss dabei nicht nur an die selbstverständlich und alltäglich umgebenden Lichtmasten denken. Wettermasten brauchen beispielsweise höchste Technologie, damit sie nicht vereisen, genauso Funk- und Kameramasten oder Maste für Signalanlagen. Auch interessant: Wie kommt eigentlich das Licht in den Masten? „Wir haben uns in Österreich eine starke Marktposition geschaffen und setzen neben unserer Produktpalette jeden denkbaren Entwurf von Beleuchtungskonzepten um“, bekräftigt Maria-Luise Fonatsch. Vom Rohling zum individuell gefertigten Masten ist es ein von ihren Technikern begleiteter komplexer Prozess, bis dieser wohl proportioniert, im gewünschten Design und sauberen Finish dasteht.

© Jana Madzigon
© Jana Madzigon


Als Antwort auf den heutigen Lifestyle hat die Firma Fonatsch aktuell eigene zukunftstaugliche Ideen zum Thema energieautonome Stadtmöblierung umgesetzt: Der ‘Meeting Point’ ist ein unabhängiges Photovoltaik-Modul, bei dem Straßenlaterne, Parkbank und Ladestation kombiniert sind und die ‘station by fonatsch’ ein Verweilobjekt mit nützlichen Zusatzfeatures, wie E-Bike- und Handy-Auflademöglichkeit – autark, nicht nur in Bezug auf Energie, sondern auch im Handling: einfach zu platzieren und auch wieder zu entfernen.

Bei solchen Entwicklungen sind alle MitarbeiterInnen hoch motiviert dabei. Mitdenken ist nämlich gefragt, und bezüglich Konzeption und Routine handelt es sich hier noch immer um einen Handwerksbetrieb. Einige der insgesamt 35 Leute sind schon über dreißig Jahre dabei, damit ergibt sich auch eine hohe Identifikation mit dem Unternehmen. Selbstverständlich wird das qualitätsvolle Arbeitsklima sehr bewusst gepflegt. „Wir versuchen so weit wie möglich auf die Bedürfnisse der MitarbeiterInnen – auch bezüglich Arbeitszeiten und Vereinbarkeit von Familie und Beruf – einzugehen.“

Dass das Engagement von Maria-Luise Fonatsch außerordentlich ist, bezeugen die zahlreichen Preise, Nominierungen und Awards. Eines ihrer Herzensprojekte sei hervorgehoben. Seit Jahren wird das Kinderheim in Saniob, Rumänien, unterstützt. Nicht nur mit der Straßenbeleuchtung wird hier Jahr für Jahr mehr Licht ins Sozialzentrum des Vereins ‘Auro Danubia’ gebracht. Und mit neuen Ideen geht es weiter, auf dem Weg zur Digitalisierung. Denn die Fonatsch Masten mit Mehrwert aufzurüsten, für Verkehrsmanagement, Sicherheit, Information und darüber hinaus, wird weitere ungeahnte Möglichkeiten eröffnen.
Reportagen ergänzen die Serie »nextroom fragt:« um Portraits von Unternehmen. Zu Wort kommen „Köpfe“ von Firmen, die interessante Produkte bzw. Entwicklungen hervorbringen. Der Geschichte über Motivation, Haltung und Visionen dieser Menschen wird vor Ort nachgespürt.

Die Reportagen entstehen in Zusammenarbeit mit dem Kooperationspartner DOCUmedia. Die redaktionelle Verantwortung liegt bei nextroom.

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