Zeitschrift
werk, bauen + wohnen 12-24
Víctor López Cotelo
Diese Ausgabe widmen wir dem in der Schweiz weitgehend unbekannten spanischen Architekten Víctor López Cotelo. 1947 in Madrid geboren, gehört er zu jener Generation von Architekturschaffenden, die ab den 1980er Jahren das Spanien der autonomen Regionen mitgestaltete. Anders als viele namhafte Büros heute, hat er sich stets auf das Architektur machen und als Professor auf die Vermittlung seiner architektonischen Haltung konzentriert, anstatt auf das Bekanntmachen seiner Arbeit. Wer nach Literatur zu seinen Bauten sucht, wird deshalb nur spärlich fündig.
Als einer der wichtigen zeitgenössischen Architekten Spaniens, zeigt López Cotelos Werk eine tiefe Auseinandersetzung mit dem Ort und dessen Qualitäten. Die alltägliche Erfahrung von Raum und dessen sinnliche Wahrnehmung sind elementar in seinen vielfach ausgezeichneten Bauten. Diese zu besuchen lohnt sich, denn was Fotos niemals zeigen können, ist die architektonische Dichte und die Sorgfalt in der Materialisierung von Raumstimmungen. Einer hat es dennoch exzellent verstanden, das Werk von López Cotelo ins Bild zu setzen: der katalanische Fotograf Lluís Casals, mit dem er mehrere Jahrzehnte eng zusammen arbeitete. Seinem Blick auf das Werk des Architekten widmen wir einen Beitrag.
Selbst sagt López Cotelo, es sei die zeitliche Dimension der Architektur, die ihn beschäftige und der er in seinen Bauten Ausdruck verleihe. Er unterscheidet Umbau nicht von Neubau, denn beides baue auf dem Dauerhaften auf, als Grundlage für Künftiges. Architektur solle die erlebte Zeit reichhaltig erscheinen lassen, die eigene Erfahrungswelt bereichern – ein Ansatz, der universell Gültigkeit hat.
Unser Dank richtet sich an jene, die die Arbeit an dieser Ausgabe inspiriert und unterstützt haben: Christof Bedall als ehemaliger Mitarbeiter am Lehrstuhl an der TU München und Ángel Panero, der uns in Santiago de Compostela Türen geöffnet hat. Ebenso danken wir den Eigentümern des Ferienhauses in Rodalquilar, dem Archiv des COAC in Barcelona für die geduldige Begleitung bei der Recherche im Nachlass von Lluís Casals und nicht zuletzt dem Studio Víctor López Cotelo selbst für Plan und Bildmaterial, den regen Austausch und das entgegengebrachte Vertrauen.
Mit sachlichem Blick
Víctor López Cotelos frühe Bauten in Lluís Casals Fotografien
Lluís Casals (Bilder)
Licht, Raum und Aufbruchstimmung
Die Bauten der 1980er Jahre in den Fotografien Lluís Casals’
Iñaki Bergera
Einfache Gelassenheit
Das Ferienhaus in Rodalquilar
José Francisco García-Sánchez, Pedro Noguera (Bilder)
Die Vergänglichkeit aufheben
Drei Projekte in Santiago de Compostela am Rio Sarela
Juan Gacía Millán, Luis Díaz Díaz (Bilder)
«Ich interessiere mich für eine Architektur mit zeitlosen Werten»
Orte erschaffen anstatt Bauten entwerfen
Víctor López Cotelo im Gespräch mit Lucia Gratz und Jasmin Kunst
Acht ausgewählte Bauten
Werkkatalog
Zudem:
werk-notiz: Der Wettbewerb zur Architekturkritik ist entschieden. Bei der vierten Durchführung des Schreibwettbewerbs hat die Jury die fünf besten Texte gekürt.
Debatte: Eine Stadt braucht Bäume. Nicht nur fürs Stadtbild, auch für ein angenehmes Klima sind sie entscheidend. Doch freie Räume sind schwer zu finden, denn Velos, Autos und auch Fusswege machen Bäumen den Platz streitig. Der Verein «mein Baum dein Baum» hat ein enormes ungenutztes Potenzial entdeckt: die privaten Vorgärten. Wie sie deren Bepflanzung gleich selbst in die Hand nehmen und wer Verantwortung übernehmen muss, schreiben die drei Gründerinnen.
Wettbewerb: Im zweiten Anlauf scheint nun der passende Entwurf für die Erweiterung des Kunstmuseums in Bern gefunden zu sein. Er erfüllt die gewünschte internationale Ausstrahlung, jedoch vermisst unser Autor Sebastian Holzhausen eine vertiefte städtebauliche Auseinandersetzung mit dem Ort.
Ausstellungen: Mit der Schau Wasser. Gestaltung für die Zukunft zeigt das Museum für Gestaltung in Zürich Wege aus der Wasserkrise in der Welt. In Antwerpen gibt es die Ausstellung Dogma: Urban Villa zu sehen, die das kollektive und urbanistische Potenzial von Stadtvillen untersucht.
Bücher: Fenster sind viel mehr als konstruktive Öffnungen. Das zeigen Momoyo Kaijima und ihre Studierenden mit eindrucksvoll detailreichen Zeichnungen in ihrem Buch Swiss Window Journeys. Sie sind Ausdruck regionaler Lebensweisen und kultureller Vielfalt. Zudem empfiehlt die Redaktion Bücher über die Architektur im Tessin und in Flandern.
Junge Architektur Schweiz: Studio Bisig Rocchelli: Bisig Rocchelli stammen aus dem Entlebuch und aus Norditalien, lernten sich in Tokio kennen, jetzt führen sie ihr Büro in der Surselva. Ihre Entwurfsarbeit ist von klassischen Werten geprägt, ihr Haus im Wald minimalinvasiv und ökologisch: Es berührt den Boden kaum und ist aus lokalen, regenerativen Materialien gebaut.
Kluge Bescheidenheit: Ein Vorzeigeprojekt der Verdichtung haben Rolf Mühlethaler Architekten in Langenthal fertiggestellt. Die denkmalgeschützte Siedlung aus der Nachkriegszeit haben sie teilweise saniert, teilweise durch Neues ersetzt und teilweise erweitert; mit bescheidenen Mitteln, in Holz, sozialverträglich.
werk-material: Schulthek statt Aktenkoffer
werk-material: Feingliedriges Ensemble
Als einer der wichtigen zeitgenössischen Architekten Spaniens, zeigt López Cotelos Werk eine tiefe Auseinandersetzung mit dem Ort und dessen Qualitäten. Die alltägliche Erfahrung von Raum und dessen sinnliche Wahrnehmung sind elementar in seinen vielfach ausgezeichneten Bauten. Diese zu besuchen lohnt sich, denn was Fotos niemals zeigen können, ist die architektonische Dichte und die Sorgfalt in der Materialisierung von Raumstimmungen. Einer hat es dennoch exzellent verstanden, das Werk von López Cotelo ins Bild zu setzen: der katalanische Fotograf Lluís Casals, mit dem er mehrere Jahrzehnte eng zusammen arbeitete. Seinem Blick auf das Werk des Architekten widmen wir einen Beitrag.
Selbst sagt López Cotelo, es sei die zeitliche Dimension der Architektur, die ihn beschäftige und der er in seinen Bauten Ausdruck verleihe. Er unterscheidet Umbau nicht von Neubau, denn beides baue auf dem Dauerhaften auf, als Grundlage für Künftiges. Architektur solle die erlebte Zeit reichhaltig erscheinen lassen, die eigene Erfahrungswelt bereichern – ein Ansatz, der universell Gültigkeit hat.
Unser Dank richtet sich an jene, die die Arbeit an dieser Ausgabe inspiriert und unterstützt haben: Christof Bedall als ehemaliger Mitarbeiter am Lehrstuhl an der TU München und Ángel Panero, der uns in Santiago de Compostela Türen geöffnet hat. Ebenso danken wir den Eigentümern des Ferienhauses in Rodalquilar, dem Archiv des COAC in Barcelona für die geduldige Begleitung bei der Recherche im Nachlass von Lluís Casals und nicht zuletzt dem Studio Víctor López Cotelo selbst für Plan und Bildmaterial, den regen Austausch und das entgegengebrachte Vertrauen.
Mit sachlichem Blick
Víctor López Cotelos frühe Bauten in Lluís Casals Fotografien
Lluís Casals (Bilder)
Licht, Raum und Aufbruchstimmung
Die Bauten der 1980er Jahre in den Fotografien Lluís Casals’
Iñaki Bergera
Einfache Gelassenheit
Das Ferienhaus in Rodalquilar
José Francisco García-Sánchez, Pedro Noguera (Bilder)
Die Vergänglichkeit aufheben
Drei Projekte in Santiago de Compostela am Rio Sarela
Juan Gacía Millán, Luis Díaz Díaz (Bilder)
«Ich interessiere mich für eine Architektur mit zeitlosen Werten»
Orte erschaffen anstatt Bauten entwerfen
Víctor López Cotelo im Gespräch mit Lucia Gratz und Jasmin Kunst
Acht ausgewählte Bauten
Werkkatalog
Zudem:
werk-notiz: Der Wettbewerb zur Architekturkritik ist entschieden. Bei der vierten Durchführung des Schreibwettbewerbs hat die Jury die fünf besten Texte gekürt.
Debatte: Eine Stadt braucht Bäume. Nicht nur fürs Stadtbild, auch für ein angenehmes Klima sind sie entscheidend. Doch freie Räume sind schwer zu finden, denn Velos, Autos und auch Fusswege machen Bäumen den Platz streitig. Der Verein «mein Baum dein Baum» hat ein enormes ungenutztes Potenzial entdeckt: die privaten Vorgärten. Wie sie deren Bepflanzung gleich selbst in die Hand nehmen und wer Verantwortung übernehmen muss, schreiben die drei Gründerinnen.
Wettbewerb: Im zweiten Anlauf scheint nun der passende Entwurf für die Erweiterung des Kunstmuseums in Bern gefunden zu sein. Er erfüllt die gewünschte internationale Ausstrahlung, jedoch vermisst unser Autor Sebastian Holzhausen eine vertiefte städtebauliche Auseinandersetzung mit dem Ort.
Ausstellungen: Mit der Schau Wasser. Gestaltung für die Zukunft zeigt das Museum für Gestaltung in Zürich Wege aus der Wasserkrise in der Welt. In Antwerpen gibt es die Ausstellung Dogma: Urban Villa zu sehen, die das kollektive und urbanistische Potenzial von Stadtvillen untersucht.
Bücher: Fenster sind viel mehr als konstruktive Öffnungen. Das zeigen Momoyo Kaijima und ihre Studierenden mit eindrucksvoll detailreichen Zeichnungen in ihrem Buch Swiss Window Journeys. Sie sind Ausdruck regionaler Lebensweisen und kultureller Vielfalt. Zudem empfiehlt die Redaktion Bücher über die Architektur im Tessin und in Flandern.
Junge Architektur Schweiz: Studio Bisig Rocchelli: Bisig Rocchelli stammen aus dem Entlebuch und aus Norditalien, lernten sich in Tokio kennen, jetzt führen sie ihr Büro in der Surselva. Ihre Entwurfsarbeit ist von klassischen Werten geprägt, ihr Haus im Wald minimalinvasiv und ökologisch: Es berührt den Boden kaum und ist aus lokalen, regenerativen Materialien gebaut.
Kluge Bescheidenheit: Ein Vorzeigeprojekt der Verdichtung haben Rolf Mühlethaler Architekten in Langenthal fertiggestellt. Die denkmalgeschützte Siedlung aus der Nachkriegszeit haben sie teilweise saniert, teilweise durch Neues ersetzt und teilweise erweitert; mit bescheidenen Mitteln, in Holz, sozialverträglich.
werk-material: Schulthek statt Aktenkoffer
werk-material: Feingliedriges Ensemble