Der erste von Pöschl geplante Markt hatte Initialcharakter für die Projekte der 1990er Jahre. Die von Heinz Planatscher im Jahrzehnt davor erreichten gestalterischen Maßstäbe erhielten eine neue konstruktive Dimension. Gemeinsam mit dem Statiker Christian Aste wurde für Lienz eine ganz leichte Stahlkonstruktion entworfen, ein transparenter Montagebau aus Druck-, Zug- und Spannstäben mit raumhohen Glasflächen nach Norden zum Eingangsbereich, gedeckt und zum Parkplatz mit gewelltem Blech, nach Süden entlang der alten Nussbaumreihe mit Lärchenbrettern verkleidet; der Innenraum stützenlos mit glatter Holzdecke, durch Oberlichte rundum von Licht umspült. Die von Pöschl forcierte Tendenz, die massive Bautechnik durch eine feingliedrige Leichtigkeit und thermisch kontrollierte Transparenz aufzulösen, zeigt sich signalhaft auch in der Verwandlung des Logo-Würfels zum offenen Gitterwerk. 1993 mit dem Landespreis ausgezeichnet. (aus: Bauen in Tirol seit 1980, Otto Kapfinger)