Auf dem weiten Feld der freien und künstlerischen Berufe gehört die räumliche wie mentale „Durchmischung“ (oder zumindest geringe Entfernung) von Arbeiten und Wohnen jenseits der Begrifflichkeiten wie „Teleworking“ oder „Homeoffice“ zu den Selbstverständlichkeiten des Alltagslebens. Da neben dem bestehenden Wohnhaus aus den 1980er Jahren noch ausreichend unbebaute Fläche verblieben war, entschlossen sich die Bauherren (eine Malerin und ein Fotograf), ein freistehendes Nebengebäude zu errichten, das als Studio und Atelier gleichermassen zu nutzen sei.
Die Kubatur entwickelt auf rechteckigem Grundriss drei jeweils höhengestaffelte und flachgedeckte Einheiten, die dank dazwischen gesetzter Verglasungen Tageslicht aus allen Himmelsrichtungen empfangen, während die Gebäudehülle aus grossformatigen korrodierten Stahltafeln einen eher hermetischen Eindruck vermittelt. Raumhöhen zwischen 2,30 m und 4,20 m schaffen die idealen Voraussetzungen für die unterschiedliche Ateliernutzung, eine neue Betonwand trennt den strassenseitigen Parkplatz von einem geschützten Innenhof zwischen Alt- und Neubau. (Text: Gabriele Kaiser, 11.02.2002)