Bauwerk
Zahnloft
querkraft architekten - Wien (A) - 2001
14. September 2003 - Az W
„In seinem Lachen liegt der Schlüssel, mit dem wir den ganzen Menschen entziffern“ - mit diesem wohlklingenden Zitat wird man auf der Homepage von www.zahn.at begrüsst. Aber ob er nun bohrt oder nicht bohrt, der Besuch beim Zahnarzt bleibt in der Regel eine eher unerfreuliche Sache. Wenn dann die eingefleischten Ressentiments auch noch von den stereotypen Grausamkeiten der ambitionslosen Arztpraxis-Einrichtungsbranche begleitet sind (wer hat die abweisende Jämmerlichkeit eines Wartezimmers nicht schon am eigenen Leib verspürt), ist die buchstäbliche „Schwellenangst“ bereits Programm.
Den Abbau dieser Schwellenangst hatten sowohl die Bauherren als auch die Planer im Sinn, als sie ein innerstädtischen Gassenecklokal in eine transparente Zahnarztpraxis der besonderen Art verwandelten, die - wären da nicht die unverkennbaren Stühle - ebenso für einen Frisiersalon oder eine Drogerie gehalten werden könnte. Im offenen Empfangsraum werden zahntechnische Accessoires feilgeboten, und im gleichmässig ausgeleuchteten Praxisbereich sorgen luftige Paravents und sichtliche materielle Leichtigkeit für eine entspannte räumliche Grundstimmung, die man bei entsprechenden Zahnschmerzen sogar als frivol empfinden mag. Aber es ist vorgesorgt: Videoprojektionen über den Zahnarztstühlen dienen der Ablenkung der Patienten, und es ist schon möglich, dass sich die lapidare, gelassene und irgendwie temporäre Stimmung dieser Praxis auch wohltuend auf jene Personen überträgt, die sie aufsuchen. (Text: Gabriele Kaiser, 14.03.2002)
Den Abbau dieser Schwellenangst hatten sowohl die Bauherren als auch die Planer im Sinn, als sie ein innerstädtischen Gassenecklokal in eine transparente Zahnarztpraxis der besonderen Art verwandelten, die - wären da nicht die unverkennbaren Stühle - ebenso für einen Frisiersalon oder eine Drogerie gehalten werden könnte. Im offenen Empfangsraum werden zahntechnische Accessoires feilgeboten, und im gleichmässig ausgeleuchteten Praxisbereich sorgen luftige Paravents und sichtliche materielle Leichtigkeit für eine entspannte räumliche Grundstimmung, die man bei entsprechenden Zahnschmerzen sogar als frivol empfinden mag. Aber es ist vorgesorgt: Videoprojektionen über den Zahnarztstühlen dienen der Ablenkung der Patienten, und es ist schon möglich, dass sich die lapidare, gelassene und irgendwie temporäre Stimmung dieser Praxis auch wohltuend auf jene Personen überträgt, die sie aufsuchen. (Text: Gabriele Kaiser, 14.03.2002)
Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien
Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzig