Bauwerk
Roter Baron
INNOCAD - Graz (A) - 2000
14. September 2003 - Az W
Das Grundstück der Wohnbebauung liegt im historischen Ortskern von Gösting inmitten der Parkanlage des Schlosses an der Schwelle zwischen städtischem und ländlichem Gebiet. Die Symbiose zwischen der denkmalgeschützten, von Efeuranken bedeckten Schlossmauer, die einen Grossteil des Grundstücks umgibt, dem uralten, riesigen Baumbestand des absolut naturbelassenen Schlossparks und der sensibel dazwischengesetzten Wohnanlage bildet die Aussergewöhnlichkeit des Projektes. Betritt man das Grundstück von der Straße, gelangt man in eine einzigartige, völlig neue Umgebung. Einen Ort, der einerseits von der vielfältigen wilden Vegetation, andererseits von seiner geschichtlichen Vergangenheit bestimmt wird. Das ruhige Parkmilieu dieses sonnigen Grundstücks, geschützt durch die umgebende Schlossmauer, kann aufgrund der interessanten Grundrisslösungen und der grosszügigen Freibereiche in vollen Zügen genossen werden – Loggien, Balkone, Terrassen, Laubengang, Gärten, Kinderspielplätze, allgemeine Grünflächen.
Die Bebauung umfasst 23 Wohneinheiten aufgeteilt auf 3 Baukörper und eine Tiefgarage mit 39 Abstellplätzen. Der Baukörper 1 setzt die Strassenrandbebauung des bestehenden Baukörpers nach Norden hin fort, und nimmt auf dessen Höhenentwicklung bezug. Einer der wesentlichen Punkte des Entwurfs besteht darin die historische Schlossmauer weitgehendst zu erhalten. Aus diesem Ansatz heraus wurde dieses Gebäude entwickelt (Erlebbarmachen des Mauerwerks bzw. sanftes Dahintersetzen der neuen Bausubstanz - Anschlüsse ausschließlich in Glas).
Die Baukörper 2 und 3 wurden mit der grösstmöglichen Distanz zur Strasse entlang der östlichen Grundgrenze zum Schlosspark hin situiert, und erzeugen dadurch in Verbindung mit dem strassenseitigen Körper und der Schlossmauer eine spannungsvolle Hofsituation. Bezugnehmend auf die umliegende Bebauung wurden die beiden Baukörper dreigeschossig mit einem deutlich rückversetzten Dachgeschoss ausgeführt, und durch eine Vertikalerschließung ( Treppe, Lift) als eine Art Gelenk verbunden. Die barrierefreie Horizontalerschließung erfolgt in Form von Laubengängen entlang der mächtigen Baumreihen des Schlossparks. Diese Art der Erschließung und das statische System ermöglichen die Verschachtelung unterschiedlicher Wohnungstypen innerhalb des Bauvolumens d.h. der definitive Wohnungsschlüssel und die entgültige Struktur des Gebäudes werden vom individuellen Bedarf an unterschiedlichen Wohnungsgrössen gebildet
Diese „zufällige“, aus dem Bedarf entstandene Durchmischung spiegelt sich auch im äußeren Erscheinungsbild wieder. Im Fassadenkonzept wurde auf die Ablesbarkeit der grossen Wohnungsvielfalt und der Variabilität der Wohnungsgrössen besonderer Wert gelegt, wodurch eine sehr dynamische und abwechslungsreiche Fassade entstand.
Die vorgeschlagenen Fassadenmaterialien stehen im Kontext zum speziellen Standort des Gebäudes:
Die vertikale Holzverschalung nimmt formalen Bezug auf den dichten Baumbestand des Schlossparks, der geputzte Teil stellt die Verbindung zu den umliegenden Gebäuden her.
Die vorgeschlagene rotbraune Farbe ist einerseits in der Bewaldung des Schloßparks wiederzufinden und harmonisiert andererseits am Besten mit dem dominierenden Grün derselben. Zur Straße hin entsteht der Eindruck einer „Wohnkulisse“, die vor den Wald gestellt wird. (Text: Architekten, 10.01.2003)
Die Bebauung umfasst 23 Wohneinheiten aufgeteilt auf 3 Baukörper und eine Tiefgarage mit 39 Abstellplätzen. Der Baukörper 1 setzt die Strassenrandbebauung des bestehenden Baukörpers nach Norden hin fort, und nimmt auf dessen Höhenentwicklung bezug. Einer der wesentlichen Punkte des Entwurfs besteht darin die historische Schlossmauer weitgehendst zu erhalten. Aus diesem Ansatz heraus wurde dieses Gebäude entwickelt (Erlebbarmachen des Mauerwerks bzw. sanftes Dahintersetzen der neuen Bausubstanz - Anschlüsse ausschließlich in Glas).
Die Baukörper 2 und 3 wurden mit der grösstmöglichen Distanz zur Strasse entlang der östlichen Grundgrenze zum Schlosspark hin situiert, und erzeugen dadurch in Verbindung mit dem strassenseitigen Körper und der Schlossmauer eine spannungsvolle Hofsituation. Bezugnehmend auf die umliegende Bebauung wurden die beiden Baukörper dreigeschossig mit einem deutlich rückversetzten Dachgeschoss ausgeführt, und durch eine Vertikalerschließung ( Treppe, Lift) als eine Art Gelenk verbunden. Die barrierefreie Horizontalerschließung erfolgt in Form von Laubengängen entlang der mächtigen Baumreihen des Schlossparks. Diese Art der Erschließung und das statische System ermöglichen die Verschachtelung unterschiedlicher Wohnungstypen innerhalb des Bauvolumens d.h. der definitive Wohnungsschlüssel und die entgültige Struktur des Gebäudes werden vom individuellen Bedarf an unterschiedlichen Wohnungsgrössen gebildet
Diese „zufällige“, aus dem Bedarf entstandene Durchmischung spiegelt sich auch im äußeren Erscheinungsbild wieder. Im Fassadenkonzept wurde auf die Ablesbarkeit der grossen Wohnungsvielfalt und der Variabilität der Wohnungsgrössen besonderer Wert gelegt, wodurch eine sehr dynamische und abwechslungsreiche Fassade entstand.
Die vorgeschlagenen Fassadenmaterialien stehen im Kontext zum speziellen Standort des Gebäudes:
Die vertikale Holzverschalung nimmt formalen Bezug auf den dichten Baumbestand des Schlossparks, der geputzte Teil stellt die Verbindung zu den umliegenden Gebäuden her.
Die vorgeschlagene rotbraune Farbe ist einerseits in der Bewaldung des Schloßparks wiederzufinden und harmonisiert andererseits am Besten mit dem dominierenden Grün derselben. Zur Straße hin entsteht der Eindruck einer „Wohnkulisse“, die vor den Wald gestellt wird. (Text: Architekten, 10.01.2003)
Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien
Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzig