Die Adaptierung der Seitenkapelle St. Martin, die vor allem für Gottesdienste und Feiern mit Kindern und Jugendlichen genutzt wird, umfasste neben der notwendigen Sanierung der Gesamtfassade die Neugestaltung des Kapelleninnenraums und die Neuerrichtung eines Eingangsgebäudes, das in Form eines gläsernen Windfangs einen proportionalen Bezug zur Hauptkirche findet. In diesem Glaskubus durchstossen nach einem Entwurf des Künstlers Franz Gassner waagrecht lineare Texte in Hebräisch, Griechisch und Deutsch die Glasflächen, auch auf dem Tabernakel geben die 24 Zeichen des griechischen Alphabets Hinweis auf die christliche Symbolik von Alpha und Omega und auf die Bedeutung von Wort und Schrift.

Der farblich und formal subtil gestaltete Altarbereich, die neue Deckenebene mit ihren stimmungsvollen Oberlichtschlitzen sowie der Holzboden, der eine funktionellere Bestuhlung ermöglichte, sorgen für eine ruhige und einladende Grundstimmung, sodass der Andachtsraum auch tagsüber und ohne die Rahmenhandlung eines Gottesdiensts gerne aufgesucht wird. (Text: Gabriele Kaiser, 09.05.2002)