Bei dem vorliegenden Projekt handelt es sich um einen Neubau, der in Volumen und Typologie dem Altbau folgt. Der Anbau, ein Weinviertler Hakenhof mit Wohnen an der Straße, Scheune und Wirtschaftsräumen am Innenhof, musste abgetragen werden. Die schon ursprünglich schlechte Bausubstanz (Lehm- bzw. Ziegelbau, Dachstuhl aus unterdimensionierten Hölzern) war durch Bodenfeuchte und Salze, vor allem im Bereich der ehemaligen Stallungen und der Mistgrube, angegriffen. Auch unter dem Aspekt moderner bauphysikalischer und hygienischer Anforderungen war die Substanz wirtschaftlich nicht zu erhalten.

Aufbauend auf eine Bestandsaufnahme wurde der Neubau mit den städtebaulichen und proportionalen Qualitäten des Altbaues geplant, um die Atmosphäre und räumliche Qualität des Hofes, der Einfahrt und die Bezüge zum dörflichen Gefüge und dem Grundstück zu erhalten. Die Scheune und eine Wagenremise im Übergang zum Obstgarten konnten in den Neubau integriert werden. Die Einheit aus Wohnen und Arbeiten, die prägend für diese Hausform war, wird durch das Atelier der Bewohnerin, die Malerin ist, angesprochen. Wesentlich war es, mit dem Neubau eine ökonomische Lösung umzusetzen, die Qualitäten des Bestands mit dem Komfort individueller Nutzung zu verbinden vermag. (Text: Architekten)