Bauwerk
Schloß Würmla
Johannes Zieser - Würmla (A) - 2003
Schloss Würmla
20. November 2007 - ORTE
Das womöglich einzige besondere Bauwerk in dem kleinen Dorf an der Straße Richtung Tulln, zwischen Böheimkirchen und Michelhausen, ist das bescheidene gründerzeitliche Schloss. In einem Park mit alten Bäumen gelegen, bildet es dennoch den dorfbaulichen Angelpunkt. Jahrzehntelang vernachlässigt, waren seine Mauern durchfeuchtet, das Dach undicht und der Park verwildert. Für eine öffentliche Nutzung des gesamten Hauses ist die Gemeinde zu klein. Den Niedergang beendete daher ein Konzept, das im Erdgeschoß das Gemeindeamt, die Mediathek und weitere Räumlichkeiten vorsah, sowie im Obergeschoß den Einbau von zwölf Wohnungen. Die geräumige Eingangshalle und das repräsentative Treppenhaus dienen heute beiden Nutzergruppen. Die wenigen, in ihrer Qualität erhaltenen Räume im Erdgeschoß boten für das Bürgermeisterzimmer und den Ratsaal einen würdigen Rahmen, auch wenn von den Stuckdecken nur eine gerettet werden konnte. Dafür wertet der eine oder andere alte Kachelofen mit seiner Präsenz den Raum auf. Das Äußere des Schlosses wurde denkmalpflegerisch hergerichtet und der zugewachsene Park ausgelichtet, so dass das freundlich-helle Gebäude nun in einem Hain hoher Bäume steht, der die bescheidene Anlage aufwertet. Die größten Eingriffe erfolgten im Obergeschoß. Dabei erwies es sich als Chance, dass die verrotteten Dippelbaumdecken ersetzt werden mussten, so dass die neue Stahlbetondecke einige Zentimeter höher gesetzt werden konnte und sich in der Mittelzone eine Galerie einziehen und die Wohnfläche vergrößern ließ. Darunter fanden Sanitär- und Abstellräume geringerer Raumhöhe Platz, während die hohen Fenster des Piano nobile auch für die oberen Raumzonen genügend Licht herein lassen. Walter Zschokke
Für den Beitrag verantwortlich: ORTE architekturnetzwerk niederösterreich
Ansprechpartner:in für diese Seite: Heidrun Schlögl
Akteure
ArchitekturBauherrschaft
Tragwerksplanung
Fotografie