Das Hanggrundstück hielt zwar schöne Aussichten parat, war aber aufgrund seiner relativ bescheidenen Dimensionen (650 m²) nicht einfach zu bebauen, zumal das zu errichtende Gebäude 250 m² Nutzfläche umfassen sollte. Die Architekten gingen in die Offensive und entwickelten eine Struktur, wo ein hangverstärkender Sockel die Basis eines gefährlich auskragenden Baukörpers bildet, der sowohl den Aussichtsreichtum zelebriert als auch genügend Raumfläche schafft.

Die „grüne Etage“ optimiert und ordnet den Gartenraum zu Füssen des metallisch schimmernden Quaders. Man betritt das Haus vom Norden aus auf der mittleren Ebene, in der die Individualräume situiert sind. Eine Treppenspirale im Eingangsbereich schraubt sich zum zentralen Wohngeschoß empor, in dem die zentralen Funktionen Kochen, Essen, „Wohnzimmersitzen“ mit den besten Aussichten verknüpft sind. Im Süden sind beiden Obergeschossen durchlaufende Balkonstreifen vorgesetzt, eine Glasschicht verbindet/trennt Innen- und Außenräume fast ohne Schwelle.

Die Konstruktion eines zweigeschoßhohen Stahlkorbs, der im Sockel ankert, ermöglichte eine loftartige offene Grundrissstruktur, wobei die Glasfassade frei von tragenden Elementen ausgeführt werden konnte. Ein Mantel aus Aluminiumpaneelen umfängt die Stahlkonstruktion und die Sandwichwände, sodass ein einheitlicher Körper mit markantem Fugenbild die Funktionsverteilung und Geschoßgliederung überlagert. Innenraum und Terrasse werden so zu einer Einheit gebunden, wobei die freie polygonale Geometrie der Paneele die Unabhängigkeit von Tragstruktur und Haut zum Ausdruck bringen. Die „Löcher“ im Mantel korrespondieren mit der Himmelsrichtung und dem Raumprogramm und betonen in Zonen des freiliegenden Skeletts die konstruktive Spannung des Bauwerks. (Text: Gabriele Kaiser)