Bauwerk
Dachgeschossausbau
Hans Häusler - Wien (A) - 1999
Räumliche Gegensätze und eine Vereinigung
Wie sehr die Materialwahl Ausdruck und Charakter eines Raumes beeinflussen, veranschaulicht Architekt Hans Häusler in drei Wohnungen unter einem Dach.
26. Januar 2000 - Franziska Leeb
Die Auseinandersetzung mit Fragen zur Wirkung von Form, Farbe und Licht im Raum im Rahmen seiner Lehrtätigkeit an der TU Wien drängten Architekt Hans Häusler dazu, die universitäre Beschäftigung an einem konkreten Projekt zu visualisieren. Im Rahmen der Sanierung eines Wohnhauses in Wien bot sich ihm die Gelegenheit, zwei an sich gleichen Dachgeschoßwohnungen verschiedene Charaktere zu verleihen. Er entwickelte dafür einen unkonventionellen Grundriss, der sich in der benachbarten Wohnung spiegelbildlich wiederholt.
Eine schräge Wand zieht sich als Rückgrat durch die Wohnung und trennt sie in zwei Zonen. Der offene Bereich, von dem aus eine Treppe auf die Dachterrasse führt, dient als Wohn- und Speiseraum. Hinter der schrägen Teilung verbergen sich die dienenden und privaten Bereiche wie Küche, Bad und Schlafzimmer. Die Türen zu diesen Raumzellen sind als raumhohe Elemente in die Wand integriert, die dadurch wie ein Einbauschrank wirkt.
Die Materialität der Oberflächen generiert aus diesem Zwillingspaar mit völlig gleicher Grundstruktur jedoch Raumwirkungen, wie sie konträrer nicht sein könnten. Links die kühle Wohnung, die nach selbstbewussten Bewohnern verlangt: Ein harter, schwarzer Granitboden, schillerndes Aluminiumblech, eine Treppe aus Stahlblech und im Boden versenkte Lichter, die nach oben strahlen, sorgen für ein extravagantes Ambiente. Die Oberflächen signalisieren Aggressivität, aber auch Festlichkeit und Dauerhaftigkeit.
Rechts davon der räumliche Gegensatz: Helles Holz und Licht von oben schaffen eine Homogenität, die beruhigend wirkt. Diese Wohnung ist deshalb weder weniger modern, noch besser oder schlechter als die nebenan. Sie wirkt wärmer, weicher und introvertierter, kurzum gemütlicher als ihr Pendant, das einen ganz anderen Aufforderungscharakter besitzt.
In einer dritten Wohnung im gleichen Haus, bei der die Aufgabe darin bestand, eine hofseitige Kleinwohnung mit der Waschküche darunter zusammenzulegen, finden sich die im Dachgeschoß getrennt vorgeführten optischen und haptischen Erlebnisse vereint. Die obere Ebene ist mit schwarzem Stein und gebürstetem Aluminium recht kühl gehalten. Die untere vermittelt durch die Dominanz von Holz und weißen Putzflächen Heimeligkeit. Verbunden werden die beiden Geschosse durch eine einläufige Treppe, deren schmale Trittstufen frei in den Raum ragen. Die Aluwand ist in diesem Bereich in die Tiefe gezogen und betont die Höhe des 2-geschoßigen Raumes.
Arch. DI Hans Häusler
Salmgasse 10, 1030 Wien,
Tel. 01/712-09-50
Eine schräge Wand zieht sich als Rückgrat durch die Wohnung und trennt sie in zwei Zonen. Der offene Bereich, von dem aus eine Treppe auf die Dachterrasse führt, dient als Wohn- und Speiseraum. Hinter der schrägen Teilung verbergen sich die dienenden und privaten Bereiche wie Küche, Bad und Schlafzimmer. Die Türen zu diesen Raumzellen sind als raumhohe Elemente in die Wand integriert, die dadurch wie ein Einbauschrank wirkt.
Die Materialität der Oberflächen generiert aus diesem Zwillingspaar mit völlig gleicher Grundstruktur jedoch Raumwirkungen, wie sie konträrer nicht sein könnten. Links die kühle Wohnung, die nach selbstbewussten Bewohnern verlangt: Ein harter, schwarzer Granitboden, schillerndes Aluminiumblech, eine Treppe aus Stahlblech und im Boden versenkte Lichter, die nach oben strahlen, sorgen für ein extravagantes Ambiente. Die Oberflächen signalisieren Aggressivität, aber auch Festlichkeit und Dauerhaftigkeit.
Rechts davon der räumliche Gegensatz: Helles Holz und Licht von oben schaffen eine Homogenität, die beruhigend wirkt. Diese Wohnung ist deshalb weder weniger modern, noch besser oder schlechter als die nebenan. Sie wirkt wärmer, weicher und introvertierter, kurzum gemütlicher als ihr Pendant, das einen ganz anderen Aufforderungscharakter besitzt.
In einer dritten Wohnung im gleichen Haus, bei der die Aufgabe darin bestand, eine hofseitige Kleinwohnung mit der Waschküche darunter zusammenzulegen, finden sich die im Dachgeschoß getrennt vorgeführten optischen und haptischen Erlebnisse vereint. Die obere Ebene ist mit schwarzem Stein und gebürstetem Aluminium recht kühl gehalten. Die untere vermittelt durch die Dominanz von Holz und weißen Putzflächen Heimeligkeit. Verbunden werden die beiden Geschosse durch eine einläufige Treppe, deren schmale Trittstufen frei in den Raum ragen. Die Aluwand ist in diesem Bereich in die Tiefe gezogen und betont die Höhe des 2-geschoßigen Raumes.
Arch. DI Hans Häusler
Salmgasse 10, 1030 Wien,
Tel. 01/712-09-50
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