Bauwerk

Passerelle Solférino
Marc Mimram - Paris (F) - 1999

Silberbögen über der Seine

Auszeichnung für die Passerelle Solférino

28. Oktober 1999 - Marc Zitzmann
Es ist die wohl schlankste und eleganteste Brücke in Paris: Die Passerelle Solférino, die der Ingenieur und Architekt Marc Mimram zwischen dem Tuilerien-Park und der unmittelbaren Umgebung des Musée d'Orsay gebaut hat, besteht aus zwei übereinanderliegenden, verschieden stark gekrümmten Bögen ohne Mittelpfeiler, die in der Mitte der Seine zusammentreffen. Der Uferbereich beidseits des Flusses ist zweistufig: Direkt am Wasser führt eine Promenade entlang, einige Meter höher liegt eine Strasse mit angrenzenden Gehwegen. Souverän verbindet Mimram die beiden oberen Ebenen durch den flacheren, die tiefer gelegenen Promenaden durch den stärker gekrümmten Bogen. Die lichte Brücke, die hauptsächlich aus Holz und Stahl besteht, hat 80 Millionen Francs gekostet und soll gegen Ende des Jahres eingeweiht werden. Schon jetzt ist ihr einer der wichtigsten französischen Architekturpreise verliehen worden, die «équerre d'argent». In der Preisjury sass unter anderen auch der letztjährige Preisträger, Rem Koolhaas, der sich jüngst aus der vorletzten Runde des Wettbewerbs für das in der Nähe des Eiffelturms zu errichtende Musée des arts et des civilisations zurückgezogen hat. Nach der Fertigstellung des Louvre-Museums, der Renovierung der Tuilerien und dem Bau der Passerelle Solférino steht als nächstes Projekt im Herzen der «Ville lumière» die Rehabilitierung der Place de la Concorde an. Sollten der Polizeipräfekt, die Stadt Paris und das Kulturministerium zu einer Einigung gelangen, könnte der Platz ab 2005 weitgehend autofrei werden.

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Für den Beitrag verantwortlich: Neue Zürcher Zeitung

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