Bauwerk
Work/Living Unit
SHARE architects - Wien (A) - 2003
1. Mai 2004 - Az W
Mit der Intention, Wohnen und Arbeiten in einem Objekt zu verbinden, waren die Architekten im Herbst 2002 auf der Suche nach geeigneten Räumlichkeiten und stießen auf eine ehemalige Schlosserei. Das Büro ist zur Straße hin orientiert und nimmt eine große Fläche des vorderen Erdgeschossbereiches und den ganzen Kellerraum ein. Die Wohnung ist zu beiden Seiten hin orientiert, hat aber die größeren Räume wie Wohnküche und Schlafzimmer zur rückwärtigen Seite. Hier befindet sich ein ruhiger Hinterhof, zu dem ein direkter Zugang besteht. Zur Straße hin nimmt die Wohnung nur eine Fensterachse ein: Bibliothek und Gästeschlafzimmer sind hier untergebracht.
Zwei Elemente organisieren den L-förmigen 11,8 m tiefen Raum. Eine in der Mitte platzierte Box, in der alle erforderlichen Sanitäreinrichtungen angeordnet sind, und eine darrüberliegende Galerie, die die Raumhöhe von 4,45 m ausnützt. Die Box beherbergt Teeküche, Bürotoilette und das Badezimmer der Wohnung. Die Galerie schafft zu den bereits vorhandenen 107 m² Nutzfläche des Erdgeschosses zusätzliche 45 m². Durch den damit entstandenen L-förmigen Querschnitt bleibt die Großzügigkeit der hohen Räume erhalten. Die Ebene ist eine eigenständige Konstruktion und ermöglicht eine davon unabhängige Wandstellung zwischen Wohn- und Arbeitsbereich.
Für eine Symbiose von Wohnen und Arbeiten wählten die Architekten eine klare Trennung der beiden Bereiche. Jeder Bereich stellt eine eigenständige Raumeinheit dar. Nur eine Verbindungsmöglichkeit wurde im Erdgeschoss vom Büro zur Wohnküche vorgesehen. Während der ersten Monate in der neuen Büro-Wohneinheit entschied man sich dann aber für eine vollständige Trennung. Eine transluszente Glasscheibe ersetzt nun den Durchgang. Die Architekten bezeichnen dies als die mentale Trennung, da sie zum einen den kleinen Umweg über die Straße erfordert, zum anderen durch eine diffuse Sichtverbindung doch noch eine Teilnahme an der jeweils anderen Hälfte der Einheit zulässt.
Klar strukturierte Räume präsentieren sich in zurückhaltenden Farben und Oberflächen. Alle Räume sind mit einem grauen Polyester-Industrieboden, grauen Stahl-Glaselementen in der Fassade und weißen Wänden ausgestattet. Der Holzbohlenbelag der Galerie, der von der ursprünglich vorhandenen Zwischendecke wiederverwendet werden konnte, schafft hierzu einen interessanten Kontrast und damit unterschiedliche Atmosphären auf dem oberen und unteren Niveau. Für die reduzierte Formen- und Materialsprache haben sich die Architekten nicht nur aufgrund des vorhandenen Budgets entschieden, sondern auch wegen ihrer Intention, durch eine reduzierte Gestaltung der jeweiligen Nutzung viel Spielraum und Flexibilität zu ermöglichen. Auch wenn keine direkte räumliche Verbindung zwischen dem Wohn- und Arbeitsbereich existiert, durch die gleichbleibenden Gestaltungsmerkmale wachsen sie zu einer Einheit zusammen. (Text: Anne Wiesner)
Zwei Elemente organisieren den L-förmigen 11,8 m tiefen Raum. Eine in der Mitte platzierte Box, in der alle erforderlichen Sanitäreinrichtungen angeordnet sind, und eine darrüberliegende Galerie, die die Raumhöhe von 4,45 m ausnützt. Die Box beherbergt Teeküche, Bürotoilette und das Badezimmer der Wohnung. Die Galerie schafft zu den bereits vorhandenen 107 m² Nutzfläche des Erdgeschosses zusätzliche 45 m². Durch den damit entstandenen L-förmigen Querschnitt bleibt die Großzügigkeit der hohen Räume erhalten. Die Ebene ist eine eigenständige Konstruktion und ermöglicht eine davon unabhängige Wandstellung zwischen Wohn- und Arbeitsbereich.
Für eine Symbiose von Wohnen und Arbeiten wählten die Architekten eine klare Trennung der beiden Bereiche. Jeder Bereich stellt eine eigenständige Raumeinheit dar. Nur eine Verbindungsmöglichkeit wurde im Erdgeschoss vom Büro zur Wohnküche vorgesehen. Während der ersten Monate in der neuen Büro-Wohneinheit entschied man sich dann aber für eine vollständige Trennung. Eine transluszente Glasscheibe ersetzt nun den Durchgang. Die Architekten bezeichnen dies als die mentale Trennung, da sie zum einen den kleinen Umweg über die Straße erfordert, zum anderen durch eine diffuse Sichtverbindung doch noch eine Teilnahme an der jeweils anderen Hälfte der Einheit zulässt.
Klar strukturierte Räume präsentieren sich in zurückhaltenden Farben und Oberflächen. Alle Räume sind mit einem grauen Polyester-Industrieboden, grauen Stahl-Glaselementen in der Fassade und weißen Wänden ausgestattet. Der Holzbohlenbelag der Galerie, der von der ursprünglich vorhandenen Zwischendecke wiederverwendet werden konnte, schafft hierzu einen interessanten Kontrast und damit unterschiedliche Atmosphären auf dem oberen und unteren Niveau. Für die reduzierte Formen- und Materialsprache haben sich die Architekten nicht nur aufgrund des vorhandenen Budgets entschieden, sondern auch wegen ihrer Intention, durch eine reduzierte Gestaltung der jeweiligen Nutzung viel Spielraum und Flexibilität zu ermöglichen. Auch wenn keine direkte räumliche Verbindung zwischen dem Wohn- und Arbeitsbereich existiert, durch die gleichbleibenden Gestaltungsmerkmale wachsen sie zu einer Einheit zusammen. (Text: Anne Wiesner)
Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien
Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzig
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