Bauwerk

Wohnungsumbau HGU
Ewald Onzek - Wien (A) - 2000
Wohnungsumbau HGU, Foto: Fritz Gotschim
Wohnungsumbau HGU, Foto: Fritz Gotschim
Wohnungsumbau HGU, Foto: Fritz Gotschim
1. Mai 2004 - Az W
In einem glücklos sockelsanierten Gründerzeithaus, dessen Straßenfront direkt an den Hernalser Gürtel grenzt, wurden zwei übereinander liegende Wohnungen von je 70 m² nicht nur erneuert, sondern buchstäblich „umgepolt“. Der Schlafbereich liegt nun an der ruhigen Hofseite, der Wohnbereich mit hierher versetzter (und raumökonomisch bemerkenswerter) Zwickelküche an der Gürtelfront. Zwischen Rückzugs- und Wohnbereich wurde als Raum- und Lichtschleuse ein durchlässiger Schrankraum situiert. Durch Öffnen der Mittelmauer und punktuelles Durchbrechen der Trennwandmöbel aus honiggelb lasierten Schalungstafeln war es möglich, das Tageslicht (und natürlich auch das Kunstlicht) in den unterschiedlichsten Bereichen der Wohnung mittels Oberlichten, vertikalen Lichtschlitzen oder Perforierungen durch sämtliche Räume zu führen. Die industrielle Rauheit der Schalungstafeln und die sichtliche Maßarbeit im Detail verleihen diesen Implantaten einen eigenwilligen Charme.

Eine hyperpolisch-parapolide Wand, die das Schlafimmer atmosphärisch nach oben weitet, schwingt ins Foyer aus und definiert hier einen nicht eindeutig definierten Nischenraum, der z.B. als Computerarbeitsplatz genutzt werden kann. Ursprünglich hatte der Architekt einen hofseitigen dreigeschossigen Zubau geplant, dessen Fassade zur optimalen Raumwertschöpfung parallel zur Grundgrenze verlaufen wäre. Spuren dieses bereits genehmigten, doch aus Kostengründen verworfenen Plans sind in den Bodenbelag der Wohnung eingeschrieben. Eine blaue, orthogonal zur Grundgrenze verlaufende Fliesenzeile verweist auf die Achsenverschiebung des überlagerten Grundrisses, die sich aus der Stellung des Zubaus logisch ergeben hatte. (Text: Gabriele Kaiser)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

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