Dem Bau des neuen Rundfunkgebäudes gingen zwei Wettbewerbe voraus. Bei keinem gelang es jedoch einen eindeutigen Sieger zu wählen. Das Projekt wurde schließlich an das Kollektiv vergeben, das bei beiden Wettbewerben den dritten Platz besetzt hatte (S. Talaš wurde durch B. Kissling ersetzt). Die Autoren entwarfen das Rundfunkgebäude als Verbindung zweier funktional, konstruktionsmäßig und formlich unterschiedlicher Teile. In dem kartesianisch rechtwinkligen Sockel aus gezogenen Betonwänden wurden Aufnahme- und Konzertstudios sowie sonstige akustisch anspruchsvolle Räume untergebracht. Redaktionen und die Verwaltung wurden rund um den Umfang der verkehrten Pyramide -einer am festen Kern hängenden Stahlkonstruktion - platziert. In ihrem Zentrum ist das Herzstück des Gebäudes - der Sendeblock -untergebracht. Den Autoren gelang es dank der innovativen Pyramidenkonstruktion einen beeindruckenden Innenraum mit kaskadenförmig abfallenden Galerien zu gestalten. Die außergewöhnliche Form und technizistische Prägung des Gebäudes spricht auf die damalige spätmodernistische Tendenz an, die in den späten Siebzigern auch auf der heimischen Architekturszene Fuß fasste.