Die Vorbildfunktion der öffentlichen Hand darf nicht nur bei spektakulären Repräsentationsbauten einsetzen, sondern muß auch bei der alltäglichen Gebrauchsarchitektur zum Tragen kommen. Diese Haltung haben die Stadtväter bei der Schaffung von Büroräumen für die Handwerklichen Betriebe unter Beweis gestellt.

Seit der Auslagerung von sechs Handwerklichen Betrieben aus der Hoheitsverwaltung im Jahr 1997 bläst den neubestellten Betriebsleitern ein betriebswirtschaftlicher Wind um die Ohren. Neue finanztechnische Instrumente, doppelte Buchhaltung anstatt Kameralistik, Kostenrechnung, Wirtschaftspläne ...

Der Drive der neuen Betriebe schlägt auch architektonisch zu Buche. Dringend erforderliche Büroflächen wurden durch Aufstockung des vorderen Teilbereiches des städtischen Bauhofes geschaffen. Dadurch konnte sich die Stadt eine aufwendige Dachsanierung der bereits undichten Dachhaut in diesem Bereich ersparen.

Der neugeschaffene Bürotrakt mit einer Nutzfläche von 192 m² beherbergt drei Betriebe, und zwar das Abfallwirtschaftsamt, die Straßenerhaltung und Straßenreinigung sowie die öffentliche Beleuchtung. Die im Vorjahr begonnenen Umbaumaßnahmen wurde im April 1999 fertiggestellt.

Die neue Fassade im Obergeschoß wurde als scheibenartige Lochfassade auf den bestehenden Mauerwerksteilen des Erdgeschosses aufgesetzt. Die Verteilung der Fensterflächen erfolgte entsprechend den Anforderungen der Betriebsleiter und ergibt interessante Lichteffekte im Inneren der Büroräume.

Das Projekt der eingeschossigen Aufstockung ist nicht nur architektonisch gut geglückt, sondern wurde auch unter äußerster Sparsamkeit der eingesetzten Mittel abgewickelt.