Bauwerk

Siedlung Simmeringer Haide
Franz Eberhard Kneissl - Wien (A) - 1991
Siedlung Simmeringer Haide, Foto: Margherita Spiluttini
Siedlung Simmeringer Haide, Foto: Margherita Spiluttini
14. September 2003 - Az W
Auf einem unregelmäßigen Grundstück addiert der Entwurf ein und denselben Wohnhaustyp in weicher Linienführung zu Zeilen, woraus ein dichtes Gefüge von Volumen, privaten Hof- und halböffentlichen Gassenräumen entsteht. Hohl und voll greifen ineinander, sodass unterschiedliche Grade von Öffentlichkeit und Privatheit allein durch die räumliche Disposition geschaffen werden. Der Haustyp selbst setzt sich zusammen aus zwei doppelgeschossigen Wohnraumtrakten, zwischen denen eine zweieinhalbgeschossige Zone mit Erschließungs- und Serviceräumen eingespannt ist. Davor liegt der an einer Seite offene, private Gartenhof.

Diese Konzeption nimmt auf die windreiche Klimasituation der Simmeringer Haide Rücksicht und leitet sich ab von bodenständigen Hofhaustypen. Die unspezifische Zimmerdisposition in den Obergeschossen entspricht den Bedürfnissen nach variabler Nutzung ohne Umbauerfordernis. Mit dem Entwurf leistet der Architekt einen wichtigen Beitrag zur aktuellen Problematik des baulandschonenden, verdichteten Bauens.

Daß neben einem derart eng bebauten Feld auch wieder größere Freiräume erforderlich werden, belegten die Bewohner gleich selber: Sie erwarben eine benachbarte Wiese als Spielplatz und betätigten sich als Pioniere eines spannungsreichen Städtebaus, der einer gleichmäßig-breiartigen Ausbreitung widersteht.

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzigwelzig[at]azw.at

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