Bauwerk
Wohnhaus LUK
schmid&boese - Wien (A) - 2002
27. August 2004 - Az W
Das Wohnhaus Lukschandel liegt inmitten einer Kleingartensiedlung am Heuberg im 17. Wiener Gemeindebezirk, unweit der Siedlung Heuberg, eine der bekannteren Siedlungen von Adolf Loos. Bauherr ist eine junge Familie mit Kleinkind, die das Baugrundstück eher zufällig gefunden hat. Die zahlreichen benachbarten kleinen Häuser haben sich im Lauf der Zeit in die Hänge gefressen. Unverholen spiegeln sie die Lebensgewohnheiten ihrer Bewohner wider. Das Haus Lukschandel macht in dieser Hinsicht keine Ausnahme. Noch zu Beginn der Rohbauarbeiten schöpfte zunächst niemand Verdacht, dass es sich dabei um ein Kuckucksei handelt.
Das Besondere am Haus Lukschandel ist die Art und Weise, mit der es sich Ebene für Ebene mit einem gut inszenierten Wechselspiel aus Massivität und Leichtigkeit zwischen Tannen und Apfelbäumen aus dem Erdreich in die Höhe schraubt. Dabei wächst das Gebäude zunächst relativ brav als reine Betonkonstruktion aus den vier Kellerwänden des Untergeschosses heraus, deren Lage durch die Baugrenze vorgegeben war. Im Erdgeschoss, auf einer etwas verkleinerten Grundfläche, wird eine der vier massiven Außenwände weggelassen. Den räumlichen Abschluss bildet stattdessen – orthogonal zur hinteren Grundstücksgrenze – die leichte Glasfassade des Wohnraumes und des Eingangsbereiches.
Das Obergeschoss dagegen gerät zu einem fulminanten räumlichen Feuerwerk: Aus einer konstruktiven Einheit von nur zwei massiven Außenwänden und enorm weit auskragenden Dachflächen – die Grenzen zwischen Wänden und Dachflächen aus Beton sind fließend – entsteht mit dem Obergeschoss eine Figur, die an eine leicht geöffnete Muschel erinnert. Aus diesem extrovertierten Innenraum, der durch die deckelnde Dachfläche gleichzeitig eine höhlenhafte Geborgenheit entstehen lässt, bietet sich den Bewohnern ein großartiges Panorama über Wien.
Nicht zueinander parallel und außerdem im Gefälle liegende Traufen und First sowie unterschiedlich große und geneigte Dachflächen erzeugen diese Eleganz der Unregelmäßigkeit und jene spielerische Leichtigkeit dieser Komposition, die sowohl äußerst ästhetische als auch differenziert nutzbare Außen- und Innenräume erzielt und ohne weiteres über die oberirdische Nettowohnfläche von ca. 86 m² hinwegtäuschen kann. (Text: Roland Pawlitschko)
Das Besondere am Haus Lukschandel ist die Art und Weise, mit der es sich Ebene für Ebene mit einem gut inszenierten Wechselspiel aus Massivität und Leichtigkeit zwischen Tannen und Apfelbäumen aus dem Erdreich in die Höhe schraubt. Dabei wächst das Gebäude zunächst relativ brav als reine Betonkonstruktion aus den vier Kellerwänden des Untergeschosses heraus, deren Lage durch die Baugrenze vorgegeben war. Im Erdgeschoss, auf einer etwas verkleinerten Grundfläche, wird eine der vier massiven Außenwände weggelassen. Den räumlichen Abschluss bildet stattdessen – orthogonal zur hinteren Grundstücksgrenze – die leichte Glasfassade des Wohnraumes und des Eingangsbereiches.
Das Obergeschoss dagegen gerät zu einem fulminanten räumlichen Feuerwerk: Aus einer konstruktiven Einheit von nur zwei massiven Außenwänden und enorm weit auskragenden Dachflächen – die Grenzen zwischen Wänden und Dachflächen aus Beton sind fließend – entsteht mit dem Obergeschoss eine Figur, die an eine leicht geöffnete Muschel erinnert. Aus diesem extrovertierten Innenraum, der durch die deckelnde Dachfläche gleichzeitig eine höhlenhafte Geborgenheit entstehen lässt, bietet sich den Bewohnern ein großartiges Panorama über Wien.
Nicht zueinander parallel und außerdem im Gefälle liegende Traufen und First sowie unterschiedlich große und geneigte Dachflächen erzeugen diese Eleganz der Unregelmäßigkeit und jene spielerische Leichtigkeit dieser Komposition, die sowohl äußerst ästhetische als auch differenziert nutzbare Außen- und Innenräume erzielt und ohne weiteres über die oberirdische Nettowohnfläche von ca. 86 m² hinwegtäuschen kann. (Text: Roland Pawlitschko)
Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien
Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzig
Akteure
ArchitekturBauherrschaft
Sabine Lukschandel
Claus Christian Lukschandel
Tragwerksplanung
Fotografie