Da die bestehenden Räume für eine zeitgemässe Stadtverwaltung in Eisenstadt nicht mehr ausreichend waren, wurde 1998 ein offener, zweistufiger Architektenwettbewerb ausgelobt. Die Architekten Andreas Fellerer und Jirí Vendl konnten den Wettbewerb für sich entscheiden.

Das Eisenstädter Rathaus wurde Mitte des 17. Jahrhunderts errichtet. Es besitzt Elemente der Spätrenaissance und des Frühbarock. Das alte Rathaus beherbergt unterdessen ausschließlich die repräsentativen Räumlichkeiten, wie den Hochzeitssaal, die Empfangsräume und das Büro des Bürgermeisters samt Nebenflächen. Der Neubau umfasst zwei lange, vier Geschoße hohe Seitenflügel. Im östlichen Trakt sind in den unteren beiden Geschoßen Geschäftsräumlichkeiten untergebracht, darüber eine Zeile mit fünf Maisonnetten. Die Wohnungen werden über einen Laubengang erschlossen, west-, und damit hofseitig, ist im Obergeschoss bei jeder Wohnung eine grosse Terrasse eingeschnitten. Der westliche Flügel wurde auf drei Geschoßen als Bürohaus konzipiert. Im vierten und obersten Geschoß befinden sich die Räumlichkeiten für die politischen Parteien sowie der grosse Gemeinderatssaal. Dieser kragt in Form eines Kubus zweiseitig aus der Fassade. Die Auskragung wurde in einer Stahlkonstruktion ausgeführt und als Kontrast zur weiß verputzten Fassade mit Blechpanelen verkleidet.

Im Inneren des Verwaltungsflügels befindet sich hinter den Büros entlang der Fassade eine dreigeschoßige Halle mit umlaufenden Galerien und grosszügigen Stiegenläufen. Durch ein Fensterband an der Feuermauer wird die Halle von oben ausreichend belichtet.