Die inhaltlichen Anforderungen waren klar umrissen, und der limitierte Kostenrahmen von 200.000 Euro setzte dem Projekt von vornherein eindeutige Grenzen. „Zudem sollte das Haus“, so die Architekten, „auf die Umgebung entsprechend Rücksicht nehmen, mit nachhaltigen Materialien errichtet werden, sich vom Einheits(fertighaus)stil unterscheiden, jedoch nicht unangemessen erscheinen und in einem genau abgesteckten Zeitraum geplant und bebaut werden.“

Der einfache rechteckige Baukörper mit Satteldach (Fertigteilelemente in Holzriegelbauweise mit innerer Vorsatzschale und äußerer Lärchenholzleistenschalung auf Polsterhölzern) erweist der traditionellen, regionalen Scheunenarchitektur eine wohlwollende und selbstverständliche Referenz. Die dienenden Funktionen (Windfang, Terrasse) wurden als Boxen mit Flachdach an das schlichte „Einraumhaus“ angedockt, das mit durchgehender Dachuntersicht den Raumplan mit differenzierten Raumhöhen zeigt, als deren Verbindungselement der zentrale Kamin fungiert. Eine Teilunterkellerung ermöglichte ein separiertes, natürlich belichtetes Gästeniveau mit eigenem Sanitärbereich. Die welchselnden Fensterformate – vom Band bis zur außenbündigen Sichtvitrine – reagieren auf das konkrete Umfeld des Grundstücks. Die kostengünstige Holzfassade unterstreicht den Ferien-Charakter des Hauses und beschirmt technische Elemente wie Dachentwässerung und Blitzschutz. Ein gedeckter Freiraum zum Garten, der von jedem Zimmer aus einzeln betreten werden kann, wird von einem Außenabstellraum für Gartengeräte begrenzt, der zugleich als Sicht- bzw. Windschutz für die Terrasse dient. Ein sympathisches Ferienhaus, das den Ansprüchen der Bauherren, deren Bedürfnis nach „Ruhe, Entspannung, Erholung, Unkompliziertheit und Funktionalität, Sparsamkeit, Gemütlichkeit und kommunikativer Atmosphäre“ vollkommen gerecht wird. (Text: Gabriele Kaiser)