Bauwerk
Umbau Volksschule und Erweiterung des Kindergartens St. Leonhard
Christian Hackl - St. Leonhard (A) - 2002
Umbau Volksschule und Erweiterung des Kindergartens
6. Mai 2005 - afo
Die Gruppenräume des Kindergartens haben im adaptierten alten Schulgebäude Platz gefunden. Im Anschluss steht – durch das transparente Stiegenhaus abgesetzt – zweigeschoßig ein schmaler Zubau auf schrägen Stützen, in dem Sanitärräume, Garderoben sowie die Bereiche für Leitung und Personal untergebracht wurden.Der Zubau an die sanierte, gedämmte und haustechnisch auf Stand gebrachte Volksschule setzt sich als eigenständiger, mit Lärchenholz verkleideter Baukörper deutlich vom Bestand ab. Das verglaste, über eine Rampe („Brücke“) barrierefrei erreichbare Stiegenhaus verbindet die vom Schulhaus „geliehenen“ Gruppenräume des Kindergartens mit seinen neuen Funktionsräumen. Der Zubau ist um ein Geschoss aufgeständert, was seine Kubatur verringert, den Blick in den Landschaftsraum offen lässt und die Freiflächen um einen gedeckten Spielplatz bereichert.Mit seiner schlichten Holzverkleidung kann das Motiv landwirtschaftlicher Zweckbauten aus der Umgebung erkannt werden – oder die Idee eines Baumhauses.Die Kritik der Bürger entzündete sich an mehreren Punkten: der „Schachtel“, den „Stelzen“, der Rampe und – in einem Landstrich mit starker Forstwirtschaft! – an der Holzfassade. Das Aufbrechen alter Denkgewohnheiten ist umso schwieriger, je tiefer man nach ihren rationalen Fundamenten graben müsste. Und im Dorf kann sich die Politik den Widerspruch zur Bevölkerung nicht leisten. Umso höher ist die Überzeugungsarbeit zu bewerten, die St. Leonhard zu einem Beispiel angemessener und letzten Endes angenommener zeitgenössischer Architektur verholfen hat. Text: Architekten
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