Bauwerk
Wohnbau Neufeldweg
Michael Neuwirth - Graz (A) - 2005
27. Juli 2005 - HDA
Ein Schiff als Bindeglied zwischen Stadt und Vorstadt
Der Wohnbau fällt zunächst aufgrund seiner städtebaulichen Einbindung um die Ecke zwischen Brucknerstraße und Neufeldweg auf: Nimmt er an der Brucknerstraße die städtische Geste des Hochhauses auf, dockt er am Neufeldweg behutsam an die bestehende Bebauung an und schafft somit eine stimmige Verbindung zum kleinteiligen Siedlungsgebiet im Osten.
Selbstbewusst präsentiert sich der Bau in seiner außergewöhnlichen Farbgestaltung, ein wesentliches Entwurfsprinzip aller Bauten von Michael Neuwirth, für das er Maria Klose zu Rate zieht. Weitere Entwurfsansätze für seine Bauwerke, die im Genossenschaftswohnbau angesiedelt sind, beschreibt der Architekt als sehr einfach: breitere Balkone und Laubengänge, größere bis zum Boden reichende Fensterflächen. Im Umgang mit den Räumen – den Außen-, Zwischen- wie Innenräumen – zeigt sich die eigentliche Qualität dieses Wohnbaus.
Die Erschließung der Wohnungen erfolgt über Laubengänge, zur Brucknerstraße wird die Aussicht mit jedem Geschoss städtischer bis hin zum obersten Deck, das eigentlich als Fluchtweg der Maisonetten dient und doch als Aussichtsplattform mit Blick auf die ganze Stadt genutzt werden kann, auf Wunsch sogar mit wenig Aufwand zur Aussichtsterrasse erweitert werden kann.
Das Problem des Niveausprunges zum Neufeldweg ist mit dreigeschossigen Maisonetten, deren Erschließung im mittleren Geschoss liegen, gelöst, das untere Geschoss, obwohl es ostseitig unter Straßenniveau liegt, von der Hofseite lichtdurchflutet.
Besondere Blickbeziehungen öffnen sich im Erschließungsbereich am Eckpunkt Brucknerstraße – Neufeldweg, der großzügig angelegt das Ankommen angenehm macht.
Das andere Ende markiert die gewendelte Fluchttreppe, deren Spiralbewegung sich in der Tiefgarageneinfahrt fortsetzt, gleichsam ein Anker für das Schiff.
Das freibleibende Erdgeschoss ist für Besucherparkplätze reserviert und gibt dem sonst geschlossenen Innenhof eine angenehme Durchlässigkeit.
Und auch wenn aus Kostengründen einige Ansätze nicht zu Ausführung gekommen sind, etwa hätten breitere Laubengänge nicht nur ein mehr an Flair bedeutet, sondern die Fassade geschlossener erscheinen lassen, überzeugen gesamträumliche Qualitäten wie städtebauliche Einbindung. (Text: Ute Angeringer)
Der Wohnbau fällt zunächst aufgrund seiner städtebaulichen Einbindung um die Ecke zwischen Brucknerstraße und Neufeldweg auf: Nimmt er an der Brucknerstraße die städtische Geste des Hochhauses auf, dockt er am Neufeldweg behutsam an die bestehende Bebauung an und schafft somit eine stimmige Verbindung zum kleinteiligen Siedlungsgebiet im Osten.
Selbstbewusst präsentiert sich der Bau in seiner außergewöhnlichen Farbgestaltung, ein wesentliches Entwurfsprinzip aller Bauten von Michael Neuwirth, für das er Maria Klose zu Rate zieht. Weitere Entwurfsansätze für seine Bauwerke, die im Genossenschaftswohnbau angesiedelt sind, beschreibt der Architekt als sehr einfach: breitere Balkone und Laubengänge, größere bis zum Boden reichende Fensterflächen. Im Umgang mit den Räumen – den Außen-, Zwischen- wie Innenräumen – zeigt sich die eigentliche Qualität dieses Wohnbaus.
Die Erschließung der Wohnungen erfolgt über Laubengänge, zur Brucknerstraße wird die Aussicht mit jedem Geschoss städtischer bis hin zum obersten Deck, das eigentlich als Fluchtweg der Maisonetten dient und doch als Aussichtsplattform mit Blick auf die ganze Stadt genutzt werden kann, auf Wunsch sogar mit wenig Aufwand zur Aussichtsterrasse erweitert werden kann.
Das Problem des Niveausprunges zum Neufeldweg ist mit dreigeschossigen Maisonetten, deren Erschließung im mittleren Geschoss liegen, gelöst, das untere Geschoss, obwohl es ostseitig unter Straßenniveau liegt, von der Hofseite lichtdurchflutet.
Besondere Blickbeziehungen öffnen sich im Erschließungsbereich am Eckpunkt Brucknerstraße – Neufeldweg, der großzügig angelegt das Ankommen angenehm macht.
Das andere Ende markiert die gewendelte Fluchttreppe, deren Spiralbewegung sich in der Tiefgarageneinfahrt fortsetzt, gleichsam ein Anker für das Schiff.
Das freibleibende Erdgeschoss ist für Besucherparkplätze reserviert und gibt dem sonst geschlossenen Innenhof eine angenehme Durchlässigkeit.
Und auch wenn aus Kostengründen einige Ansätze nicht zu Ausführung gekommen sind, etwa hätten breitere Laubengänge nicht nur ein mehr an Flair bedeutet, sondern die Fassade geschlossener erscheinen lassen, überzeugen gesamträumliche Qualitäten wie städtebauliche Einbindung. (Text: Ute Angeringer)
Für den Beitrag verantwortlich: HDA
Ansprechpartner:in für diese Seite: Karin Wallmüller
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