Über die Strategie vordergründig unscheinbarer Eingriffe wird bei der Sanierung des 1976 von Custer Hochstrasser Bleiker erbauten Rathauses sowohl eine imageverändernde Erscheinung des Baukörpers, als auch eine gesteigerte Brauchbarkeit erreicht. Eine subtile Verfeinerung der Fassade sowie wenige volumetrische Verschiebungen zeigen städtebaulich als auch innenräumlich erhebliche Wirkung. Zusammen mit der neuen Überhöhung des letzten Geschosses im Turmbereich verstärken die über die Fassade vorstehenden T-Profile das vertikale Streben des Hochhauses. Die neue Plastizität der Fassade und die entschärfte Volumetrie im Bereich des Sockelbaus führen zu einer feinräumlichen Verzahnung des Stahl-Glas-Baus mit seiner steinern- historischen Nachbarschaft.

Im Innern werden die Publikumsbereiche in den Sockelgeschossen als klar definierte und großzügige Raumfigur reorganisiert. Diese verspannt die Grundrisse von Fassade zu Fassade und leistet damit innenräumlich die Verknüpfung von Bahnhof- und Stadtseite. Die Präzisierung der Raumlogik zwischen internen und öffentlichen Bereichen führt sowohl im Sockel als auch in den Büroetagen des Turms zu einer massiven Steigerung der Brauchbarkeit und zu einer erhöhten Geschossausnutzung. Trotz höherer Arbeitsplatzdichte erlaubt die neue Offenheit und Flexibilität der Bürostrukturen eine publikumsfreundliche und zeitgemäße Verwaltungsarbeit. (Text Boltshauser Architekten)