Bauwerk

W+ Wohnen und Arbeiten im Informationszeitalter
Heiner Hierzegger, Martin Flatz - Graz (A) - 2005
W+ Wohnen und Arbeiten im Informationszeitalter, Foto: Johanna Hofleitner
W+ Wohnen und Arbeiten im Informationszeitalter, Foto: Johanna Hofleitner
29. August 2005 - HDA
Urbanität/ Identität /Information/ Überlagerung/ Architektur
Informationssysteme, Telematik und das Potential einer Konstruktion von alternativen, digitalen Welten bieten mehr Geschwindigkeit, Profitabilität und Logik als der traditionelle Raum der Stadt. Technologische Erweiterungen und Distribution haben den dezentralisierten Zustand der Stadt, ebenso wie die „Entkörperung“ von Raum, weiter verschärft. Wenn alle Orte „Unorte“ werden, leisten technologische Verheißungen unwissentlich Mithilfe, menschliche Erfahrungen als eine Serie von banalen Übergängen zu verstehen. Dies nennen wir die Produktion des „ambivalenten Raumes“, ein Raum in dem wir plötzlich bemerken, dass die befreiende Wirkung von Technologie sich mit kritischer Analyse treffen muss und nicht mit den reaktionären Gefühlen totaler Angst oder blinden Vertrauens. Das Verständnis von Architektur als der „Hardware“ des Wohnen und Arbeitens und das Wiedereinsetzen des Konzeptes der Offenheit, das in Verbindung mit reichlich Sonnenschein, frischer Luft und Wohnqualität eine zeitgemäße Stadtentwicklung von Graz abgeben würde, stellen die Schwerpunkte dieses Entwurfs dar.

Ziel war es, am Lendkai in Graz, ein Bauwerk mit dem thematischen Schwerpunkt „Arbeiten und Wohnen im Informationszeitalter“ zu errichten. Ein von der Zentralvereinigung der Architekten Steiermark durchgeführter Wettbewerb im Jahre 1998 brachte ein für die stadträumliche Behandlung dieses Gebietes richtungsweisendes Ergebnis. Das Projekt von Flatzarchitects & Univ. Prof. Hierzegger ist als Sieger aus diesem hervorgegangen und wurde am 19. August 2005 seinen Bewohnern übergeben.
Zitat Juryprotokoll: „Das Siegerprojekt zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass an der Bruchlinie verschiedener städtischer Strukturen gelegen, die Identität eines neuen Ortes herausgearbeitet wird, wobei, basierend auf der Programmatik der Aufgabe, funktionelle, architektonische, landschaftsplanerische sowie städtebauliche Aspekte zu einer schlüssigen Komposition zusammengeführt werden. Der offenen, leichten, fragmentarisch angelegten, aber zugleich synchronisierten Baustruktur entspricht ein flexibles horizontal aber auch vertikal geschichtetes Raumnutzungskonzept. Die Tektonik und Organisation der Sockelzone als Anlage von Plätzen und Achsen ist gut nachvollziehbar. Im Gegensatz zu den meisten Projekten öffnet der Verfasser die Bebauung nach außen und bezieht damit die Grünbereiche des Murraumes in seine Gesamtkomposition mit ein.“

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Für den Beitrag verantwortlich: HDA

Ansprechpartner:in für diese Seite: Karin Wallmüllerbaudatenbank[at]hda-graz.at